Großbritannien: Britische Staatsverschuldung steigt auf höchsten Stand seit 1963

Get real time updates directly on you device, subscribe now.

Die StaatsverschuldungGroßbritanniens ist im September auf 2,4 Billionen Pfund (etwa 2,73 Billionen Euro) und somit 98 Prozent der nationalen Wirtschaftsleistung gestiegen. Damit liege die Verschuldung so hoch wie zuletzt vor 59 Jahren, teilte das Statistikamt mit. Damals musste Großbritannien noch Schulden aus dem Zweiten Weltkrieg abzahlen. In Deutschland lagen die Staatsschulden zuletzt bei etwa 2,34 Billionen Euro.

Die Regierung habe im September 20 Milliarden Pfund Schulden aufgenommen, teilten die Statistiker mit. Das seien 2,2 Milliarden mehr als vor einem Jahr, 5,2 Milliarden mehr als im März vorhergesagt und die zweithöchste Neuverschuldung in einem September überhaupt. Allein für Zinsen zahlte die britische Regierung im vergangenen Monat den Angaben nach 7,7 Milliarden Pfund (rund 8,8 Milliarden Euro), 2,5 Milliarden mehr als vor einem Jahr.

Inflation drückt den Einzelhandel

Zugleich gingen die Verkäufe im Einzelhandel den zweiten Monat in Folge zurück. Sie lagen laut Statistikamt 1,3 Prozent unter dem Stand vor Beginn der Corona-Pandemie. Im Lebensmittelhandel sanken die Verkäufe um 1,8 Prozent. Als Grund nannten Supermärkte steigende Nahrungsmittelpreise und Lebenshaltungskosten. Die Menschen kauften aber auch weniger Benzin, Diesel, Möbel und andere Dinge. Die Inflation in Großbritannien ist auf ein 40-Jahres-Hoch von 10,1 Prozent geklettert.

Das alles geschieht vor dem Hintergrund steigender Energiepreise wegen des Ukrainekrieges und höherer Rüstungsausgaben. Auch der staatlich finanzierte Gesundheitsdienst NHS und der öffentliche Nahverkehr fordern mehr Geld, um steigende Kosten bezahlen zu können.

Die Regierung hat 60 Milliarden Pfund zugesagt, um Hauseigentümer und Unternehmen vor den Folgen steigender Energiepreise zu schützen. Finanzminister Jeremy Hunt hat angekündigt, Steuern müssten erhöht und Ausgaben gesenkt werden. Er nannte allerdings keine Einzelheiten, sondern kündigte lediglich detaillierte Pläne für Ende Oktober an.