Corona: FDP plädiert für bundesweites Ende der Isolationspflicht

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Andrew Ullmann, FDP-Gesundheitsexperte: Diskussion anstoßen


Foto: Michael Kappeler / dpa

Die FDP hat sich für ein bundesweites Ende der Isolationspflicht für Coronainfizierte ausgesprochen. Darüber solle eine Diskussion angestoßen werden, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Andrew Ullmann, am Samstag im Deutschlandfunk. Verschiedene Indikatoren deuteten darauf hin, dass sich Deutschland jetzt in der Endphase der Pandemie befinde.

Ullmann verwies auf die Fortschritte bei den Impfstoffen und den Medikamenten gegen Covid-19; auch seien die Zahlen der schweren Krankheitsverläufe in den Kliniken sehr niedrig. Deshalb hätten es Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein mit dem Ende der Isolationspflicht richtig gemacht. Die Überprüfung durch die Behörden habe ohnehin nicht mehr funktioniert, sagte der FDP-Politiker, der auch Infektiologe ist.


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Neben den drei Bundesländern will auch Hessen die Isolationspflicht beenden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte die Aufhebung der Isolationspflicht kritisiert und auf den notwendigen Schutz vulnerabler Gruppen verwiesen.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnte vor einem »Flickenteppich« und forderte bundesweit einheitliche Coronaregelungen. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte der »Rheinischen Post« vom Samstag: »Bürgerinnen und Bürger müssen klar kommuniziert bekommen, welche Regelungen in welchen Bereichen gelten.« Er rief Bund und Länder dazu auf, sich auf mögliche Lockerungen und weiter bestehende Regeln zu einigen.

»Wir unterstützen die Länder«

Der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager, begrüßte die Lockerungen mehrerer Bundesländer. »Wir unterstützen die Länder in Bezug auf das Ende der Isolationspflicht und Lockerungen bei der Maskenpflicht«, sagte Sager der »Rheinischen Post«.

»In der jetzigen Situation erscheint es verantwortbar, zu Erleichterungen zu kommen, zumal bereits in zahlreichen anderen europäischen Ländern damit gute Erfahrungen gemacht worden sind«, so Sager. Kritik an dem Vorgehen kam unter anderem von der Deutschen Stiftung Patientenschutz.


wit/AFP