Rostock: Eva-Maria Kröger wird neue Oberbürgermeisterin

Eva-Maria Kröger im Rostocker Rathaus
Foto: Bernd Wüstneck / dpa
Eva-Maria Kröger wird die neue Chefin im Rostocker Rathaus. Die 40-jährige Politikerin der Linken setzte sich in der Stichwahl gegen ihren Mitbewerber durch – den von CDU und FDP unterstützten parteilosen Michael Ebert, 52. Sie lag am Abend nach Auszählung von 109 der 142 Wahlbezirke mit 57,1 Prozent der Stimmen uneinholbar vorne. Ebert lag zu diesem Zeitpunkt bei 42,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung betrug lediglich 30,2 Prozent.
Kröger ist Landtagsabgeordnete und langjährige Fraktionschefin der Linken in der Rostocker Bürgerschaft. Sie und der ranghohe Polizeibeamte Ebert waren beim ersten Durchgang am 13. November aus einem Bewerberfeld von 17 Kandidaten als Bestplatzierte hervorgegangen und so in die Stichwahl gekommen. SPD und Grüne hatten ihre Wähler aufgefordert, für Kröger zu stimmen. Die künftige Oberbürgermeisterin wurde im Rostocker Rathaus von ihren Anhängern mit »Eva«-Rufen gefeiert.
Erste gewählte Oberbürgermeisterin der Stadt
Notwendig wurde die Wahl, weil der bisherige Amtsinhaber Claus Ruhe Madsen im Juni als Wirtschaftsminister in das Kabinett von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nach Schleswig-Holstein wechselte. Das Oberbürgermeister-Amt wird auf sieben Jahre vergeben. Rostock ist mit knapp 210.000 Einwohnern die größte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns.
Kröger ist die erste gewählte Oberbürgermeisterin in der langen historischen Reihe der 231 Bürgermeister und Oberbürgermeister in der Stadt. Lediglich Ida Schillen (PDS) war 2004/2005 nach dem Rücktritt des damaligen Oberbürgermeisters vorübergehend für sechs Wochen amtierende Oberbürgermeisterin.
Kröger wird mit einer Bürgerschaft zusammenarbeiten, in der ihre Partei, die Linke, die stärkste Fraktion stellt. Allerdings sind in dem Stadtparlament wechselnde Mehrheiten bei Entscheidungen keine Ausnahme. Die Bürgerschaft zählt 53 Abgeordnete und fünf Fraktionen. Neben der Linken sind das CDU/UFR, Grüne, SPD und der Rostocker Bund. Hinzu kommen fraktionslose Einzelabgeordnete.