Ukraine-Überblick: “Gewaltige Zerstörung” in Cherson, Russland beschränkt Getreideausfuhr

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Aus der kürzlich durch ukrainische Truppen befreiten
Stadt Cherson
mehren sich Berichte über Schäden, die Menschen teilweise zur Flucht zwingen. “Der Grad
der Zerstörung, das Ausmaß der Zerstörung, was in der Stadt und der Provinz
gebraucht wird – es ist gewaltig”, sagte die UN-Nothilfekoordinatorin für
die Ukraine, Denise Brown, der Nachrichtenagentur AP. UN-Teams würden Essen,
Wasser, Medikamente, Decken und Matratzen herbeischaffen, um der Bevölkerung zu
helfen.

Die Lage in der Stadt ist auch wegen der Zerstörung der Stromleitungen
und der Infrastruktur kritisch. Das Stromnetz wird nach und nach repariert –
fünf Prozent der Bewohner hätten wieder Licht in ihren Wohnungen, hieß es
seitens der Militärverwaltung. Auch ein Krankenhaus habe wieder Strom. Wegen
der schwierigen Lage hatte die ukrainische Regierung vor wenigen Tagen erste
Zivilistinnen und Zivilisten aus der zurückeroberten Stadt herausgebracht.

Derweil dauert der Beschuss
Chersons durch russische Truppen an. So sollen bei mehr als 50 Angriffen auch
Wohnhäuser von Granaten getroffen worden sein, wie Militärgouverneur Jaroslaw
Januschewitsch berichtet. Demnach gab es mindestens einen Toten und zwei
Verletzte.

Russland schränkt Getreideausfuhr ein

Nach Angaben der Ukraine beschränkt Russland weiterhin die Getreideausfuhren durch die Verzögerung von
Schiffskontrollen
. Im Oktober hätten rund 4,2 Millionen Tonnen
Getreide die ukrainischen Häfen verlassen, schreibt der ukrainische Infrastrukturminister Olexander
Kubrakow
auf seiner offiziellen Facebook-Seite, im November
sollten weniger als drei Tonnen exportiert werden. 
77 Schiffe warteten in der
Türkei auf die Inspektionen
, obwohl die drei Schwarzmeerhäfen
nur zur Hälfte ausgelastet seien.  Russland hatte die für die
weltweiten Nahrungsmittelexporte wichtige Verlängerung
des Getreideabkommens
mit der Ukraine Mitte November bestätigt.

Weitere Ereignisse der Nacht:

  • Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Ukrainerinnen und
    Ukrainern auf einen harten Winter mit
    heftigen russischen Angriffen eingestimmt. “Solange sie Raketen haben,
    werden sie nicht ruhen”, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Zudem
    warnte er vor weiteren Angriffen auf Strom- und Wärmekraftwerke: “Russland versucht in diesem Winter, die Kälte gegen die Menschen
    einzusetzen.”
  • Der Bürgermeister von Kiew,
    Vitali Klitschko, wehrt sich gegen Vorwürfe Selenskyjs,
    nicht genug zum Schutz der Bürger angesichts von Energieausfällen und
    winterlichen Temperaturen zu tun. Er wolle nicht in politische Streitereien verwickelt
    werden, schrieb Klitschko bei Telegram. Es gebe 430
    sogenannte Wärme-Zentren für die Kiewer
    , weitere Hundert seien
    geplant.
  • Der neue britische Premierminister Rishi Sunak will an der Höhe der bisher
    gewährten Hilfen für die Ukraine festhalten oder die militärischen Hilfen
    erhöhen. Das geht aus einer vorab veröffentlichen Rede hervor, die Sunak am Montag
    halten will. Nach den USA ist Großbritannien nach eigener Auskunft das Land mit
    den größten Rüstungshilfen für die Ukraine.   

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