Aktienmarkt: Dax springt über 14.200 Punkte

Get real time updates directly on you device, subscribe now.

An ihrem ersten Handelstag im neuen Jahr haben viele asiatische Börsen am Dienstag dem deutschen Aktienmarkt eine gute Vorlage geliefert. Der Dax stieg denn auch zum Handelsauftakt zunächst auf mehr als 14.100 Punkte und überwand nach einer Handelsstunde mit einem Zuwachs um 1,2 Prozent sogar 14.200 Punkte.

Schon der Jahresauftakt war gelungen: Am ersten Handelstag in 2023 am Montag war der Index wieder über 14.000 Punkte gesprungen und hatte um 1,1 Prozent höher mit 14.069 Punkten geschlossen. Dabei waren die Börsen in New York, London, Hongkong und Tokio am Montag noch geschlossen geblieben.

Größter Gewinner im Dax am Dienstag war mit deutlichen Kursgewinnen von 5 Prozent Brenntag. Der Chemikalienhändler verzichtet nach der öffentlichen Kritik eines Aktionärs auf die Übernahme des amerikanischen Konkurrenten Univar Solutions. Analysten der Bank Oddo-BHF äußerten sich am Dienstag positiv zu Brenntag. Die am Vortag deutlich gefallene Aktie von Sartorius machte mit einem Plus von 3 Prozent einen Teil ihrer Jahresverluste wett.

BRENNTAG SE NA O.N.

— (–)

  • 1T
  • 1W
  • 3M
  • 1J
  • 3J
  • 5J

Zur Detailansicht

Ein positiver Analystenkommentar gab Fresenius Auftrieb. Die Aktien des Gesundheitskonzerns stiegen am Dienstag um rund 0,6 Prozent auf etwa 26,50 Euro. Die Experten der Investmentbank Jefferies stuften die Titel auf „kaufen“ hoch und hoben das Kursziel von 24 Euro auf 35 Euro an. Die Aktie der Tochtergesellschaft Fresenius Medical Care (FMC) setzten sie dagegen auf „unterdurchschnittlich“ von „halten“ herab und kürzten das Kursziel auf 22 von 29 Euro. Die FMC-Aktie war mit Kursverlusten um 4 Prozent auf 29,30 Euro größter Dax-Verlierer.

— (–)

  • 1T
  • 1W
  • 3M
  • 1J
  • 3J
  • 5J

Zur Detailansicht

Wie schon am Montag, als der M-Dax mit 1,4 Prozent stärker zulegte als der Dax, legte der Index der Nebenwerte auch am Dienstag um 1,6 Prozent deutlicher zu. Allerdings belastete ein negativer Analystenkommentar den Aktienkurs des ohnehin stark gebeutelten Biotechnikunternehmens Morphosys. Experten von JP Morgan stuften die im Tec-Dax und S-Dax enthaltene Aktie auf „untergewichtet“ herunter und kürzten das Kursziel deutlich auf elf von 18 Euro. Der Kurs von Morphosys verlor daraufhin am Dienstag rund 3 Prozent auf 13,17 Euro.

Darüber hinaus sorgte die Deutsche Bank für Nachrichten. Sie hatte im März 2022 unmittelbar nach dem Angriff auf die Ukraine ehrgeizige neue Ziele für 2025 ausgegeben, etwa eine Nachsteuerrendite von mehr als 10 Prozent, Erträge von rund 30 Milliarden Euro und eine Aufwand-Ertrags-Relation von unter 62,5 Prozent. Finanzvorstand James Moltke sagte nun der „Börsen-Zeitung“, er sehe keinen Grund, diese Ziele zu revidieren. Die großen strategischen Linien hätten sich sogar trotz Krieg, Inflation und höherer Zinsen bestätigt. „Auch wenn wir das Jahr 2022 so natürlich nicht vorausgesehen haben, bestätigt es letztlich unsere Erwartungen – es hat nur viele dieser Entwicklungen noch einmal beschleunigt”, sagte der Finanzvorstand. „Damit stimmt die Ausrichtung unserer Geschäftsbereiche weiterhin.”

— (–)

  • 1T
  • 1W
  • 3M
  • 1J
  • 3J
  • 5J

Zur Detailansicht

Am Montag hatte der Internationale Währungsfonds noch vor einem schwierigen Wirtschaftsjahr 2023 gewarnt, in dem ein Drittel der Welt und die Hälfte der EU-Länder in die Rezession rutschen dürften. Am Dienstag stiegen nun am ersten Aktienhandelstag in weiten Teilen Asiens zumindest die Aktienkurse. Der Index der Börse in Schanghai legte um ein knappes Prozent auf 3116 Punkte zu. Der Hongkonger Leitindex Hang-Seng schloss sogar 1,6 Prozent höher bei 20.100 Punkten und wies zeitweise den höchsten Punktestand seit fast fünf Monaten auf. Anleger ließen sich von den steigenden Coronavirus-Infektionszahlen in China nicht beirren.

Auch enttäuschende Konjunkturdaten hielten sie am Dienstag nicht von Käufen ab. Angesichts der massiven Infektionswelle nach dem Ende der Null-Corona-Politik in China zeigte der Einkaufsmanagerindex „Caixin“ gegenüber dem November einen leichten Rückgang an und liegt weiter unter der Schwelle von 50 Punkten, die ein Wachstum der chinesischen Wirtschaft signalisiert. Der japanische Aktienmarkt dagegen blieb wegen eines weiteren Feiertags auch am Dienstag noch geschlossen.

Allerdings gaben Spekulationen über eine weitere Abkehr der Bank von Japan (BoJ) von ihrer ultra-lockeren Geldpolitik der Landeswährung Yen Auftrieb. Im Gegenzug fällt der Dollar um 0,9 Prozent und war mit 129,50 Yen am Dienstag so billig wie zuletzt vor sieben Monaten. Genährt werden die Spekulationen von einem Bericht des Wirtschaftsblatts „Nikkei“, dem zufolge die Zentralbank ihre Inflationsprognosen anheben will. Dies könnte Zinserhöhungen vorbereiten. Mit Ausnahme der Bank von Japan haben alle wichtigen Notenbanken der Welt im Jahr 2022 eine lange Phase der Niedrigzinsen beendet und mit Zinserhöhungen die Inflation bekämpft, aber gleichzeitig die Wirtschaftsleistung gedämpft.

Nach dem auch wegen der Zinserhöhungen schwachen Börsenjahr 2022 suchen die Anleger in Deutschland für 2023 möglichst sichere Investments. Zumindest gaben bei einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) 81 Prozent an, dass sie sich „eher nicht“ oder „gar nicht“ vorstellen könnten, für eine höhere Rendite ein höheres Risiko einzugehen. Einen größeren Geldbetrag würde eine Mehrheit von 52 Prozent im neuen Jahr gerne in Immobilien anlegen. Tatsächlich getan haben das im abgelaufenen Jahr aber nur 21 Prozent.

Ebenfalls populär ist mit 43 Prozent eine Anlage in Gold, die 2022 sogar nur 12 Prozent der Befragten tatsächlich getätigt haben. Weit vorn in der Anlegergunst liegen weiterhin Fondsanteile (38 Prozent) und Sparpläne (37 Prozent), die bereits 2022 die Favoriten waren.

Source: faz.net