Feuer im Schmidts Tivoli auf der Reeperbahn gelöscht
Um kurz nach 12 Uhr meldete der Einsatzleiter der Hamburger Berufsfeuerwehr „Abspannen“: Die Brandstelle war endlich unter Kontrolle und das Feuer gelöscht. Allerdings war der Einsatz dann noch nicht beendet, die weiteren Nachlöscharbeiten dauerten laut eines Sprechers noch etwa zwei weitere Stunden an. Die Hintergründe des Feuers sind noch unklar. Die Brandursache wird jetzt von der Polizei ermittelt.
Am Dienstagmorgen hatten gleich mehrere Augenzeugen die Rettungsleitstelle alarmiert, nachdem es „eine starke Rauchentwicklung über dem Dach des Hamburger Traditionstheaters“ gegeben hatte, wie der Sprecher erklärte. „Der Lagedienstführer löste sofort die Alarmstufe ‚Feuer 2‘ aus und es wurden zwei Löschzüge der Berufsfeuerwehr und mehrere Freiwillige Feuerwehren zum Spielbudenplatz alarmiert.“
Als die ersten Feuerwehrleute eintrafen, trat bereits „grauer und tiefschwarzer Brandrauch“ aus dem gesamten Dach des Theaters. Das Feuer loderte insbesondere in einem hinteren Teil des Theaters, das sich vom Spielbudenplatz bis zur Kastanienallee ausdehnt.
„Sofort wurden zwei Trupps unter Atemschutz mit zwei C-Rohren in das Gebäude geschickt“, sagte der Sprecher. „Über eine Drehleiter auf der Kastanienallee wurde ein weiteres C-Rohr in den Einsatz gebracht. Auf dem Spielbudenplatz ging eine zweite Drehleiter in Stellung.“
Wie sich herausstellte, war das Feuer im Dachgeschoss des insgesamt dreigeschossigen Gebäudes ausgebrochen, das als Lager für Akten und Weihnachtsdekoration aus dem Theater genutzt wurde. Die Feuerwehr konnte verhindern, dass sich der Brand auch in den Theatersaal ausbreitete, der unmittelbar unter dem Brandherd lag.
„Durch mehrere Trupps auf dem Dach mussten mit speziellen Kettensägen große Öffnungen in die Dachhaut geschnitten werden, um für Rauch- und Wärmeabzug zu sorgen“, hieß es. „Der Brand war zudem in die Holzbalkendecke zwischen Obergeschoss und Dachgeschoss gelaufen. Diese musste daher großflächig aufgenommen werden, um an weitere Brandherde heranzukommen.“
Die große Herausforderung warn, das Feuer zu löschen und so wenig „zusätzlichen Schaden an der Theatertechnik und der Infrastruktur des alten Theatergebäudes durch die Arbeit der Feuerwehr und Löschwasser“ zu verursachen, sagte der Sprecher. „Erreicht wurde das unter anderem mithilfe von Wassersaugern, mit denen überschüssiges Löschwasser schnellstmöglich aufgefangen wurde.“
Stinkt bestialisch nach Brandrauch
Die Feuerwehr Hamburg war mit insgesamt 50 Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren 5 Stunden im Einsatz für Hamburg.
„Wir sind sehr froh, dass der Brand so schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte und dass keine größeren Schäden entstanden sind. So können wir den Spielbetrieb heute Abend schon fortsetzen“, erklärte Schmidt-Chefin Tessa Aust. „Wir danken den Kolleg*innen der Hamburger Feuerwehr für ihren tollen und besonnenen Einsatz.“
Eine Nachmittagsvorstellung wurde abgesagt. Am Abend sollte der Theaterbetrieb allerdings wieder laufen. Bis dahin muss allerdings noch kräftig durchgelüftet werden. „Im Theatersaal stinkt’s bestialisch nach Brandrauch“, sagte der Feuerwehrsprecher.
Source: welt.de