Razzia: Bundesweite Hausdurchsuchungen wegen Ermittlungen gegen Russen

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Im Zuge von Ermittlungen gegen einen Russen wegen Verstoßes gegen EU-Sanktionen sind am Mittwoch bundesweit 24 Häuser und Wohnungen durchsucht worden. Dabei geht es Kreisen zufolge um den Russen Alischer Usmanow. Eines der Objekte war eine Villa am Tegernsee. Die Staatsanwaltschaft München II bestätigte die Identität des Tatverdächtigen nicht. Augenzeugen hatten Einsatzkräfte beobachtet, die am Morgen ein Gebäude in Rottach-Egern durchsucht hatten. Weitere Durchsuchungen mit insgesamt rund 250 Beamten gab es in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Hamburg.

Nach Angaben der Ermittler wird der Russe verdächtigt, eingefrorene Gelder ausgegeben zu haben, um damit die Bewachung seiner Immobilien in Oberbayern zu bezahlen. Es bestehe daher der Anfangsverdacht eines Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz, so die Behörde. Gegen vier weitere Beschuldigte wird wegen Beihilfe ermittelt. Sie sollen als Bewacher tätig gewesen sein und dafür Geld entgegengenommen haben. An der Aktion waren auch Beamte der Bundespolizei, der örtlichen Polizei sowie der Finanzverwaltungen von Bayern und Nordrhein-Westfalen beteiligt. Zuvor hatten unter anderem der “Spiegel”, der Bayerische Rundfunk und der Mitteldeutsche Rundfunk berichtet.

Usmanow gilt als enger Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Ukraine-Politik. Die Europäische Union hatte deshalb wenige Tage nach dem Angriff Russlands auf das Nachbarland am 28. Februar Sanktionen verhängt. In der Verordnung dazu heißt es, Berichten zufolge habe Usmanow als Strohmann für Putin gedient und dessen geschäftliche Probleme gelöst.

Wegen der Sanktionen hatten die Behörden zudem im April die Luxusjacht “Dibar” festgesetzt, die mit einem Schätzwert von mehr als 500 Millionen Euro als teuerste Jacht der Welt gilt. Eignerin soll Usmanows Schwester sein. In der Nacht zum Mittwoch wurde das Boot von Schleppern aus dem Trockendock einer Werft von Hamburg nach Bremen verlegt.

Redaktionshinweis: Die ursprüngliche Fassung dieser Meldung enthielt Angaben, die von der Nachrichtenagentur dpa inzwischen berichtigt wurden. Wir haben daher diese berichtigte Fassung hier veröffentlicht.