Anerkennung des Genozids an den Êzîden im Deutschen Bundestag

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Das Europäische Parlament, die Vereinten Nationen und eine Reihe von Staaten haben den Genozid an den Êzîden bereits als solchen anerkannt. Nun auch Deutschland. Das geschah übrigens erst auf die Initiative des jesidischen Aktivisten Gohdar Alkaidy, der eine Petition beim Bundestag einreichte und der, um das nötige Quorum zu erreichen und überhaupt angehört zu werden, mit Mitstreitern in deutschen Fußgängerzonen Unterschriften sammelte. Das ist wichtig zu erwähnen, denn Êzîden wird auch hierzulande nichts geschenkt.

Doppelte Diskriminierung und Verfolgung

Die Anerkennung war längst überfällig. In Deutschland leben rund 200 000 Êzîden, die weltweit größte êzîdischen Diaspora. Die ersten Êzîden kamen schon in den Sechzigerjahren. Als Gastarbeiter versuchten sie, der Diskriminierung und Verfolgung in der Türkei zu entkommen, der sie gleich doppelt ausgesetzt waren – als Kurden, weil sie keine Türken, und als Êzîden, weil sie keine Muslime waren. Sie flohen auch aus Syrien und dem Irak. Und in den letzten Jahren vor dem IS, unter ihnen Frauen, die in IS-Gefangenschaft vergewaltigt wurden, und Kinder, die mitansehen mussten, wie man ihre Eltern tötete.

Source: faz.net