Deutschland hat die meisten Asylbewerber in der EU

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Seit Jahren sucht man in Brüssel nach Wegen, um die Migration nach Europa einzudämmen. Gelungen ist das bisher nicht. Die Zahl der in der EU gestellten Asylanträge ist im vergangenen Jahr um fast die Hälfte angestiegen. Insgesamt 923.991 Menschen beriefen sich in den 27 Mitgliedstaaten im vergangenen Jahr auf politischen Schutz – ein Plus von 46,5 Prozent gegenüber 2021.

Das geht nach Informationen von WELT aus dem vertraulichen „Situationsbericht zur Migration und Flüchtlingslage“ der EU-Kommission hervor. Beliebtestes Ziel ist demnach Deutschland. Laut EU-Kommission ist „die Zahl der Anträge um ein Drittel gegenüber 2021 auf den höchsten Wert seit 2016 gestiegen“. Insgesamt wurden im Jahr 2022 in Deutschland 226.467 Anträge gestellt.

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ARCHIV - Eine Frau mit Kopftuch schaut sich die Einbürgerungsurkunde der Bundesrepublik Deutschland an, aufgenommen im Rathaus Berlin-Neukölln (Archivfoto vom 12.09.2006). Das neue Zuwanderungsrecht bietet aus Sicht der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes (TdF) keinen ausreichenden Schutz vor Zwangsheiraten. Nach dem am vergangenen Donnerstag (14.06.2007) verabschiedeten Zuwanderungsgesetz müssen Ehepartner aus bestimmten Ländern schon vor der Einreise deutsche Sprachkenntnisse vorweisen. Damit will die Union auch Zwangsheiraten und arrangierten Ehen einen Riegel vorschieben. Die Bundestagsopposition und einige SPD-Abgeordnete sehen in dieser Regelung einen Verstoß gegen den Schutz der Ehe im Grundgesetz. Foto: Peer Grimm dpa/lsw (zu lsw "Thema des Tages" vom 18.06.2007) +++ dpa-Bildfunk +++

Es folgen Frankreich (154.597), Spanien (116.952) und Österreich (108.490). Schlusslichter sind die Slowakei (544) und Lettland (622). Ungarn, das eine restriktive Asylpolitik betreibt, meldete nur 46 Anträge. In dem Bericht heißt es weiter: „Der größte absolute Anstieg wurde in Österreich (108.490) verzeichnet, wo die Zahl der Anträge sich gegenüber 2021 fast verdreifachte“.

Jeder dritte Antragsteller in Deutschland kam aus Syrien, gefolgt von Afghanistan (17 Prozent), der Türkei (10,0 Prozent) und dem Irak (6,7 Prozent). Mit Blick auf die gesamte EU kamen die meisten Anträge von Menschen aus Syrien, es folgen Afghanistan, die Türkei, Venezolaner und Kolumbianer. Anträge von türkischen Staatsbürgern verdoppelten sich, Anträge von Personen aus Venezuela und Kolumbien stiegen um das Dreifache.

Flüchtlingsaufnahme – „Ganz großes Thema sind die Sprachkurse“

Millionen Menschen haben die Ukraine bereits verlassen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnt vor einer Überforderung der Kommunen durch Unterbringung und Integration. Marion Lück, Bürgermeisterin von Wermelskirchen, berichtet über die Situation in ihrer Stadt.

Quelle: WELT | Jens Reupert

Aus der Ukraine wurden „nahezu fünf Millionen“ Personen für vorübergehenden Schutz in der EU registriert. Menschen, die vor Putins Krieg geflohen sind, müssen laut speziellem EU-Gesetz keinen Asylantrag stellen und dürfen in der Regel sofort arbeiten. Der Andrang von Ukrainern und Menschen aus anderen Staaten dürfte insbesondere in Deutschland bald zu einer Überlastung der Aufnahmezentren führen.

Laut EU gerät auch Libyen als Transit- und Herkunftsland von Migranten stärker in den Blick. Mit 77.000 „Abfahrten“ von Migranten verzeichnete das Land den höchsten Stand seit 2017. Das Geschäft von Schleusern habe dort stark zugenommen.

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Source: welt.de