Israel: Tote bei Schüssen auf Synagoge in Jerusalem
In einer Synagoge in Jerusalem hat es zufolge Schüsse gegeben. Nach Angaben der Polizei sind sieben Menschen getötet worden, drei Personen wurden verletzt. Eine Polizeisprecherin hatte zuvor von einem Anschlag mit acht Toten gesprochen. Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom wurden mehrere Verletzte in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht. Mehrere seien in kritischem Zustand.
Der Täter ist nach Angaben der Polizei tot. Ersten Erkenntnissen nach handelt es sich um einen 21-jährigen Bewohner von Ostjerusalem, teilte die Polizei mit. Zuvor hieß es, Beamte hätten auf den Täter geschossen und ihn “neutralisiert”.
Der israelische Polizeipräsident Kobi Schabtai sprach von einem “schweren und komplexen Anschlag”. Derzeit werde das Gebiet durchsucht, um auszuschließen, dass es weitere flüchtige Täter gebe. Die Polizei geht Berichten mehrerer Nachrichtenagenturen zufolge aktuell von einem terroristischen Hintergrund aus.
Wie die Polizei auf Twitter mitteilte, eröffnete der Täter gegen 20.30 Uhr Ortszeit das Feuer auf mehrere Personen, die sich vor der Synagoge aufhielten.
Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Hamas teilte nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa mit, bei dem Anschlag handele es sich um eine Vergeltung für den Überfall der israelischen Armee auf das Flüchtlingslager Jenin am Donnerstag.
Bei einem israelischen Militäreinsatz in dem Flüchtlingslager im Westjordanland wurden nach palästinensischen Angaben mindestens neun Menschen getötet. Anschließend hatte es aus dem Gazastreifen Raketenangriffe auf den Süden Israels gegeben, die das israelische Militär mit seinem Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen hatte. Israel führte wiederum Luftangriffe gegen Stellungen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen aus.
Palästina will Sicherheitszusammenarbeit stoppen
Nach dem Militäreinsatz hatte die Palästinensische Autonomiebehörde einen Stopp ihrer Koordination in Sicherheitsfragen mit Israel angekündigt. Allerdings war dies nicht das erste Mal, dass die Autonomiebehörde eine solche Ankündigung machte – de facto wurden diese allerdings nicht umgesetzt. Die palästinensisch-israelische Zusammenarbeit der Sicherheitskräfte geht auf Friedensverhandlungen in den Neunzigerjahren zurück.
Beide Seiten tauschen etwa nachrichtendienstliche Informationen aus, um Terroranschläge zu verhindern oder größere Einsätze in den allein von der Palästinensischen Autonomiebehörde kontrollierten Zonen zu koordinieren.