Die Grünen fordern eine Regulierung von an die Inflation gekoppelten Indexmieten. “Indexmieten sind ein Problem, das wir angehen müssen”, sagte Katharina Dröge, Co-Vorsitzende der Grünenfraktion im Bundestag, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Die Inflation ist so stark gestiegen, dass es für viele Mieter ein Schock wird, wenn die Erhöhung kommt.”

Es gehe zwar über das hinaus, was man im Koalitionsvertrag festgelegt habe, “aber wir müssen mit den Koalitionspartnern besprechen, wie wir Indexmieten regulieren können”, sagte Dröge. Das könne zum Beispiel heißen, dass bestehende Indexmietverträge gedeckelt und neue härter reguliert werden. “Wir brauchen an dieser Stelle eine Lösung.”

Zuvor hatte sich Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) offen für eine Deckelung von Indexmieten gezeigt. Sie könne sich vorstellen, Indexmieten an die allgemeine Mietpreisentwicklung zu koppeln oder auch hier eine Kappungsgrenze festzulegen, sagte sie der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Das stehe aber nicht im Koalitionsvertrag und die FDP sehe keinen Handlungsbedarf, sagte Geywitz. Justizminister Marco Buschmann (FDP) hatte Forderungen aus der SPD nach einer Reform von Indexmieten bereits im Dezember zurückgewiesen.

Nach Angaben des Deutschen Mieterbunds sind immer mehr neu geschlossene Mietverträge an die Inflation gekoppelt. In größeren Metropolen seien im Schnitt bei 30 Prozent der Neuverträge im vergangenen Jahr sogenannte Indexmieten vereinbart worden, teilte der Mieterbund Mitte Januar mit. Für Berlin geht der Mieterbund davon aus, dass sogar bis zu 70 Prozent der neuen Mietverträge eine Indexierung vorsehen.

Die für die Indexmieten relevante Inflation erreichte im vergangenen Jahr den Höchstwert seit Gründung der Bundesrepublik. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresschnitt um 7,9 Prozent.