Große Mehrheit der Experten erwartet 2023 keine Zinssenkung in USA

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Nach weiteren Zinserhöhungen wird die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) aus Expertensicht das geldpolitische Niveau halten und dieses Jahr keine Senkung in Angriff nehmen. In einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Ökonomen gehen 54 von 80 Befragten davon aus, dass es 2023 nicht zu einem Schritt nach unten kommen wird – und dies, obwohl die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession im Mittel auf 60 Prozent taxiert wird. Nur 26 Befragte rechnen mit mindestens einer Zinssenkung im laufenden Jahr. Eine Mehrheit der Experten erwartet, dass die Federal Reserve noch zwei Schritte nach oben machen wird und der Zinsgipfel dann bei einem Niveau von 5,00 bis 5,25 Prozent erreicht wird.

Dies deckt sich mit dem Ausblick der US-Währungshüter vom Dezember. Zugleich halten es viele Befragte nicht für ausgeschlossen, dass die Fed die Zinsschraube noch stärker anziehen wird. „Es gibt ein Risiko in Richtung höherer Zinsen. Der Arbeitsmarkt bleibt stark und es wird etwas länger dauern, bis er Anzeichen einer Verschlechterung zeigt“, meint Oscar Munoz, US-Makrostratege beim Broker TD Securities. Dies berge das Risiko, dass das Lohnwachstum für einige Zeit hoch bleibe, was sich wiederum in der Inflation niederschlage: „Das bedeutet, dass die Fed den Leitzins noch eine ganze Weile auf hohem Niveau halten wird“, so das Fazit des Experten.

Notenbank-Direktorin Michelle Bowman geht davon aus, dass eine „sanfte Landung“ der Wirtschaft trotz steigender Zinsen weiter möglich ist – also keine Rezession droht. Sie hält es zudem für nötig, die Geldpolitik weiter zu straffen, um die Inflation Richtung Zielwert zu drücken. Die US-Zentralbank strebt eine Teuerungsrate von 2,0 Prozent an. Für die am Nachmittag anstehenden und an den Finanzmärkten mit Spannung erwarteten Inflationsdaten für Januar erwarten Experten einen Rückgang auf 6,2 von 6,5 Prozent im Dezember. Je nachdem, wie die Daten ausfallen, könnte sich der Zinsausblick der Währungshüter verändern, der im März aktualisiert wird.

Source: faz.net