Chaos am Flughafen Frankfurt – Lufthansa kämpft wegen durchtrennter Kabel mit IT-Problemen

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Passagiere müssen am Mittwoch wegen einer IT-Panne bei der Lufthansa Verspätungen und Flugausfälle hinnehmen. Seit dem Morgen waren die Computersysteme unter anderem für das Boarding nicht mehr betriebsbereit. Man arbeite intensiv an einer Lösung, erklärte eine Sprecherin in Frankfurt (Main). In der Lufthansa-Zentrale am Flughafen kam ein Krisenstab zusammen.

Der gravierende IT-Ausfall geht auf Arbeiten zum Ausbau der Frankfurter S-Bahn zurück. Nach Angaben der Deutschen Bahn wurde an der Baustelle für die Linie S6 „durch ein beauftragtes Bauunternehmen gegen 19 Uhr ein Kabel in einem Kabelbündel der Telekom AG durchtrennt“. Die Bahn habe die Telekom umgehend über den Schaden informiert. „Von der Beschädigung sind nach aktueller Erkenntnis auch IT-Systeme der Lufthansa betroffen, die seit heute Morgen am Frankfurter Flughafen zu Flugausfällen führen“, teilte die Bahn mit. Sie bat die betroffenen Fluggäste für die entstandenen Unannehmlichkeiten um Entschuldigung. Nach einem Bericht des Portals hessenschau.de erfasste die Telekom-Störung den Großraum Frankfurt mit Schwerpunkten im Norden. Der Flughafen und das globale Flugbetriebszentrum der Lufthansa liegt im Westen der Main-Metropole.

Man arbeite „mit Hochdruck“ an der Reparatur der Leitungen. „Wir sind mit allem, was verfügbar ist, vor Ort“, sagte ein Telekom-Sprecher. Die Instandsetzung habe bereits am Dienstagabend begonnen und sei die Nacht hindurch fortgesetzt worden. „Die Leitungen kommen jetzt nach und nach zurück.“ Wann die Arbeiten beendet würden, sei offen. Die Situation werde sich aber im Laufe des Mittwochnachmittags deutlich verbessern, betonte der Telekom-Sprecher. Die Computersysteme könnten voraussichtlich bis zum Nachmittag wiederhergestellt werden, sagte der Sprecher. Bis zu einer Normalisierung des Flugbetriebs werde es aber länger dauern. Die Lufthansa steht vor dem Problem, dass bereits für Freitag ein ganztägiger Verdi-Streik angekündigt ist, der voraussichtlich mehrere Flughäfen lahmlegen wird.

In der Folge ist eine große Zahl von Flügen verspätet oder ausgefallen. In München wie auch am Frankfurter Flughafen stauten sich Passagiere und Flugzeuge. Die Deutsche Flugsicherung entschied, Flugzeuge nicht mehr zum Flughafen Frankfurt zu leiten. Damit soll verhindert werden, dass das Drehkreuz vollläuft, wie ein Sprecher bestätigte. Die Maschinen werden auf andere Flughäfen wie Nürnberg, Köln oder Düsseldorf umgeleitet.

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Außerhalb von Frankfurt normalisierte sich der Flugbetrieb aber relativ schnell wieder. So sei in Zürich nur ein Flug gestrichen worden, und zwar der nach Frankfurt, erklärte ein Sprecher. Die Fluggäste wurden auch nicht per Strichliste in die bereitstehenden Maschinen gelassen, weil nach Angaben des Personals wichtige Informationen zum Abflug fehlten. Sämtliche innerdeutschen Flüge wurden zunächst abgesagt und die Passagiere gebeten, auf die Bahn umzusteigen.

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Auch die Fußballer des FC Bayern München waren von dem Flug-Chaos betroffen: Nach dem Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Paris St. Germain hing der Bundesliga-Tabellenführer am Mittwochmorgen in Paris fest. Es gab lange Schlangen beim Check-In. Oliver Kahn, Vorstand der Bayern, erkundigte sich zwischendurch bei Flughafenmitarbeitern. Passagierlisten wurden händisch angestrichen, mit Zettel und Stift. Mit einer Stunde Verspätung hob die Maschine in der französischen Hauptstadt dann aber doch ab.

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Die Deutsche Bahn empfiehlt Passagieren, die aufgrund der IT-Panne auf die Schiene umsteigen wollen, online nach weniger stark nachgefragten Zügen zu schauen. „Die Deutsche Bahn bietet mit ihren mindestens stündlichen ICE-Verbindungen zwischen den großen Städten generell ausreichend Kapazitäten, um die betroffenen Fluggäste befördern zu können“, teilte der Konzern mit. „Wir empfehlen, auf jeden Fall einen Sitzplatz zu reservieren und in der Auslastungsanzeige auf bahn.de und im DB-Navigator nach weniger stark nachgefragten Zügen zu schauen.“

Am kommenden Freitag werden sieben bundesdeutsche Flughäfen in noch größerem Maße lahmgelegt – diesmal durch einen Verdi Streik. Die Gewerkschaft rief zu einem 24-stündigen Arbeitskampf ab 22.00 Uhr am Donnerstag an den Airports Frankfurt, München, Stuttgart, Hamburg, Dortmund, Hannover und Bremen auf.

Source: welt.de