Wert postumer Bronzegüsse: Gefeierte Auftritte aus dem Jenseits

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Gegossen 1927: Diese Fassung der „Petite danseuse de quatorze ans“ des 1917 verstorbenen Edgar Degas wurde bei Christie’s in New York für mehr als 41 Millionen Dollar verkauft. Bild: Christie’s

Zum Beispiel die „Kleine Tänzerin“ von Degas: Nach dem Tod berühmter Künstler gefertigte Bronzegüsse von ihren Werken erzielen Spitzenpreise auf dem Markt. Doch sind diese Plastiken überhaupt Originale?

Im Mai 2022 versteigerte das Auktionshaus Christie’s in New York für mehr als 41 Millionen Dollar ein Exemplar von Edgar Degas’ Bronzeguss „Petite danseuse de quatorze ans“ mit dem berühmten echten Tüllröckchen. Der Kunstmarktexperte Christian Herchenröder hatte die Figur einst als „Königin des Marktes“ und als „konkurrenzloses Hauptwerk der impressionistischen Skulptur“ bezeichnet.

Trotzdem ist der erzielte Verkaufspreis erstaunlich für eine Plastik, die nachweislich erst 1927 produziert wurde – also zehn Jahre nach dem Tod des Künstlers. Es handelt sich somit um einen postumen Guss. Die Bronzefigur leitet sich von der legendären Plas­tik ab, die heute in der National Gallery of Art in Washington steht und von Degas zwischen 1878 und 1881 aus pigmentiertem Bienenwachs modelliert wurde.

Source: faz.net