Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz hat künftig erstmals seit 1949 einen parteilosen Oberbürgermeister. Nino Haase kam bei der Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt der Stadt nach Angaben des Rathauses auf 63,6 Prozent der Stimmen. Für seinen Konkurrenten von den Grünen, Christian Viering, stimmten 36,4 Prozent der Mainzer. Die Wahlbeteiligung lag bei 40,1 Prozent.

Die Stichwahl ist eine Zäsur für die größte Stadt in Rheinland-Pfalz. Seit 1949 hat die SPD den Oberbürgermeister gestellt. Die Wahl war notwendig geworden, weil der Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) an die Spitze des Landesinnenministeriums gerückt war. Der noch amtierende Günter Beck von den Grünen übte das Amt kommissarisch aus.

Der neue Oberbürgermeister beginnt seine achtjährige Amtszeit in einer komfortablen Situation. Vor allem dank der Steuereinnahmen von Biontech gehört das lange schwer verschuldete Mainz inzwischen zu den reichsten Städten der Republik.

In Frankfurt ziehen Uwe Becker und Mike Josef in die Stichwahl

In Frankfurt am Main wurde unterdessen im ersten Wahlgang ein neuer Oberbürgermeister gesucht, nachdem Peter Feldmann im November von der Stadtverordnetenversammlung abgewählt worden war. Laut dem vorläufigen Ergebnis haben Uwe Becker (CDU) und Mike Josef (SPD) die meisten Stimmen erhalten. Sie werden in einer Stichwahl am Sonntag, dem 26. März, noch einmal gegeneinander antreten. 

Manuela Rottmann (Grüne) hat den Einzug in die Stichwahl nur knapp verpasst. Sie hat 21,3 Prozent der Stimmen erhalten. Becker bekam 34,5 Prozent der Wählerstimmen, Josef 24,0 Prozent. Das viertbeste Ergebnis hat der unabhängige Kandidat Peter Wirth erzielt. Er hat 5,1 Prozent der Stimmen erhalten. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben des Wahlamtes bei 40,4 Prozent und damit leicht über dem Ergebnis aus dem Jahr 2018 (38 Prozent).

Die Frankfurter Stadtpolitik war im vergangenen Jahr stark von Kontroversen über den Oberbürgermeister Feldmann geprägt. Vergangenen November wurde der frühere SPD-Politiker wegen Korruptionsvorwürfen per Bürgerentscheid abgewählt. Ende Dezember wurde er zu einer Geldstrafe von insgesamt 21.000 Euro verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.