Discounter unterstützt Özdemirs Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel

Get real time updates directly on you device, subscribe now.

Für seinen Vorstoß, Werbung für ungesunde Lebensmittel zum Schutz der Kinder stark einschränken zu wollen, erntete Cem Özdemir (Grüne) viel Kritik, auch aus der Lebensmittelindustrie. Doch nun bekommt der Ernährungsminister ausgerechnet Unterstützung vom Discounter Lidl, der ankündigt, das Vorhaben aktiv unterstützen zu wollen.

Lidl-Deutschland-Chef Christian Härtnagel setzt auf eine eigene Selbstverpflichtung der Discount-Kette. Lidl will demnach weitgehend auf Werbung verzichten, die an Kinder gerichtet ist. „Wir hoffen, dass dies für weitere Impulse in unserer Branche sorgt“, sagte er WELT AM SONNTAG.

Lidl will es dabei nicht belassen. Der Händler will in den Gesprächen mit seinen Lieferanten aktiv darauf dringen, dass diese ihre Verpackungen ändern, wenn darauf etwa Comicfiguren für Süßigkeiten werben. Auch sonst solle die Industrie Werbung einschränken: „Wir ermutigen die Markenhersteller, ebenfalls auf die Ansprache von Kindern zu verzichten – so, wie wir es mit unseren Eigenmarken vormachen“, sagte Lidl-Einkaufschef Christoph Graf.

Mehr über Lebensmittel
Vor allem die jüngere Generation verzichtet derzeit an auf den Kauf von nachhaltigen Produkten
12 Prozent Minus
Insekten essen
Insekten in Lebensmitteln
„Aldi-Fleisch“ gilt bislang geradezu als Synonym für alles, was in der Massentierhaltung falsch läuft
Nachhaltigkeits-Offensive

Der Händler will so verhindern, dass neben seinen künftig neutraler gestalteten Eigenmarken Produkte im Regal stehen, die offensiv Kinder ansprechen. Es gehe um Chancengleichheit, heißt es bei Lidl.

Lesen Sie auch
Advertorial Leser-Aktion

Daher sei es nicht im Sinne des Händlers, wenn Verbände gegen Özdemirs Vorhaben mobilmachten, teilt die Kette mit. So müsse Lidl bislang Feiertage wie Halloween von seiner Selbstverpflichtung ausnehmen, weil die Konkurrenz bei Süßwaren zu solchen Gelegenheiten zu groß sei. Das würde sich durch ein Gesetz ändern.

Kinder sollen bei Lidl stattdessen künftig Werbung für gesunde Lebensmittel sehen

Härtnagel kennt strenge Gesetze zur Werbung für Süßigkeiten aus Großbritannien, wo er bis Anfang 2022 Lidl-Chef war. Offenbar sind seine Erfahrungen positiv.

Lidl müsse auf Kinder als Kunden nicht verzichten, sagte er: „Wir wollen das Positivmarketing für gesunde Lebensmittel ausbauen. Das heißt, wir werden beispielsweise Obst und Gemüse aktiver an Kinder gerichtet bewerben.“

Der Lidl-Manager begründete seinen Vorstoß ähnlich wie Özdemir sein Gesetzesvorhaben. „In der Kindheit wird der Grundstein für unsere Ernährungsweise gelegt“, sagte Härtnagel. Es gehe um Verantwortung, nicht um wirtschaftliches Kalkül.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Source: welt.de