Globale Nahrungsversorgung: Stunden vor Ablauf: Russland und Ukraine verlängern laut Erdogan ihr Getreideabkommen
Globale Nahrungsversorgung Stunden vor Ablauf: Russland und Ukraine verlängern laut Erdogan ihr Getreideabkommen

In Silos in der Ukraine lagerten im vergangenen Jahr Millionen Tonnen Getreide, die wegen der russischen Blockade nicht exportiert werden konnten. Nun soll das Getreideabkommen verlängert worden sein.
© Uncredited / AP / DPA
Vorerst heißt es offenbar aufatmen: Die Kriegsparteien Russland und Ukraine wollen ihr Getreideabkommen nach Angaben des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verlängern. Die Einigung erfolgt damit nur Sunden, bevor der alte Deal abgelaufen wäre.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Samstag die Verlängerung des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine angekündigt. “Nach Gesprächen mit beiden Seiten haben wir die Verlängerung des Abkommens, das am 19. März auslaufen sollte, zugesichert”, sagte der türkische Staatschef am Samstag in einer Fernsehansprache nur wenige Stunden vor dem Auslaufen des Abkommens.
Angaben zur Dauer der Verlängerung machte Erdogan zunächst jedoch nicht. Zuvor hatte Ankara erklärt, dass es auf eine Verlängerung um 120 Tage hoffe. Russland hingegen bestand auf einer Verlängerung um lediglich 60 Tage.
Getreideabkommen: Türkei nimmt Vermittlerrolle zwischen Moskau und Kiew ein
Das Getreideabkommen war im Juli 2022 unter Vermittlung der Uno und der Türkei unterzeichnet worden, um die sichere Ausfuhr von ukrainischem Getreide durch einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer zu ermöglichen. Die Türkei hatte eine Schlüsselrolle dabei gespielt, das von der Uno unterstützte Getreideabkommen auf den Weg zu bringen. Das Abkommen galt zunächst für 120 Tage und wurde im November um weitere 120 Tage verlängert.
Ukraine und Russland gehören zu den weltweit größten Getreideexporteuren
Nach UN-Angaben konnten bisher mehr als 24,1 Millionen Tonnen Getreide exportiert werden. Parallel zu dem Getreideabkommen wurde ein Abkommen geschlossen, das Russland – trotz Sanktionen -–den Export von Dünge- und Lebensmitteln erlaubt. Moskau hatte wiederholt beklagt, diese Vereinbarung werde nicht umgesetzt.
Russischer Angriff
Wie sich die Fronten in der Ukraine in einem Jahr Krieg verschoben haben
Die Ukraine und Russland sind wichtige Lieferanten von Weizen, Gerste, Sonnenblumenöl und anderen Nahrungsmitteln für Länder in Afrika, im Nahen Osten und in Teilen Asiens. Vor Beginn Krieg war Russland außerdem der weltweit größte Exporteur von Düngemitteln. Der Ausfall dieser Lieferungen nach der russischen Invasion im Februar 2022 trieb die Lebensmittelpreise weltweit in die Höhe und schürte die Sorge vor einer Hungerkrise in ärmeren Ländern.
Source: stern.de