Kampf um Papst Johannes Paul II.

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Papst Johannes Paul II. war ein Mann der Superlative und vieler Neuerungen. „Pontifex maximus“, „größter Brückenbauer“, lautet der auf das alte Rom zurückgehende Ehrentitel für den obersten Priester, und der polnische Papst hat diesem Titel in vielerlei Hinsicht Ehre gemacht. Als das Oberhaupt der größten Religionsgemeinschaft der Welt 1978 sein Amt antrat, dauerte es nicht lange, und man konnte eine Strichliste führen, was Johannes Paul gerade wieder „als erster Papst der Geschichte“ vollbracht hatte.


Gerhard Gnauck

Politischer Korrespondent für Polen, die Ukraine, Estland, Lettland und Litauen mit Sitz in Warschau.

Hinzu kam sein persönliches Charisma, ergänzt um schauspielerische Gaben und etwas Selbstironie. Man musste nicht Katholik, nicht einmal Christ sein, um in seinen Bann gezogen zu werden. So wirkte es überhaupt nicht verwunderlich, dass nach dem langsamen, öffentlichen Sterben des Pontifex im Jahr 2005 selbst der „Spiegel“ auf dem Titel Johannes Paul zeigte, mit vom Wind zerzaustem Gewand, dazu zwei Worte: „Der Jahrtausendpapst“.



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