Großbritannien: Weniger Zuwanderung durch den Brexit? Ganz im Gegenteil

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Meinung Migration

Weniger Zuwanderung durch den Brexit? Das Gegenteil ist eingetreten

Migranten in Großbritannien; WELT-Autor Thomas Kielinger Migranten in Großbritannien; WELT-Autor Thomas Kielinger

Migranten in Großbritannien; WELT-Korrespondent Thomas Kielinger

Quelle: Stuart Brock/Anadolu Agency/picture alliance; Martin U.K. Lengemann

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Eigentlich hatte der Brexit die Zuwanderung nach Großbritannien dramatisch eindämmen sollen. Doch nun ist die Zahl der Migranten so hoch wie nie. Das liegt an den zahlreichen Jobangeboten und dem Mangel an geschulten britischen Arbeitskräften.

Großbritannien hat zwei Grundprobleme. Ad Eins: Sein Arbeitsmarkt ist äußerst attraktiv für Jobsucher aus aller Welt, Vakanzen winken, er wirkt wie ein Magnet auf immer mehr Einwanderung.

Ad Zwei: Es gibt nicht genügend geschulte britische Arbeitnehmer für die Vielzahl an Stellen im industriellen und mittelständischen Bereich. Daher holen sich die Unternehmen gerne preiswerte Arbeitskräfte von außerhalb der Insel, was die Motivation zur Ausbildung heimischer Kräfte nicht gerade fördert.

Diesen Kontext muss man kennen, wenn man die jüngsten Zahlen der Einwanderung nach Großbritannien studiert: 606.000 Netto Einwanderung registrieren die Behörden für das letzte Jahr, das ist die Höchstzahl bisher und etwa gleich hoch wie bereits im Jahr zuvor.

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Das Land wächst also jährlich um etwa die Einwohnerzahl einer Stadt wie Sheffield. Die Folgen sind überall sichtbar: Es fehlt an Wohnraum, die Schulen platzen aus den Nähten, der Gesundheitsdienst ist überfordert.

Zwei Faktoren begünstigen diese Entwicklung obendrein: die humanitäre Öffnung gegenüber Flüchtlingen aus der Ukraine und der Zustrom aus der ehemaligen Kronkolonie Hongkong, in der sich die Freiheit mit wachsender Unterdrückung durch die chinesischen Behörden konfrontiert sieht. Dem entziehen sich viele Hongkong-Chinesen, die ein Zuzugsrecht für das ehemalige Mutterland besitzen.

Zum ersten Mal sind auch Asylsuchende statistisch eingerechnet: 172.000 im Jahr 2022. Aber was an Bewilligung in einem Jahr gewährt wurde, liegt weit hinter dem immer größeren Stau der Antragsteller zurück, sodass der Ruf nach Radikallösungen immer größer wird – etwa die Verbringung der illegal Angekommenen nach Ruanda.

Falsch gerechnet

Die Regierung steht blamiert vor diesen Entwicklungen. Als die Tories zum ersten Mal 2010 an die Macht kamen, versprachen sie die Reduktion der Einwanderung auf eine Zahl „um die Zehntausende“. Damals hieß es noch, der Brexit werde die Migrantenströme dramatisch eindämmen.

Inzwischen weiß man, dass dies eine falsche Rechnung war. Das Höchstmaß der Einwanderung tendierte schon vor dem Brexit in Richtung nichteuropäischer Länder. Das hat sich heute voll durchgesetzt.

Dieses Bild kann Premierminister Rishi Sunak bis zur nächsten Wahl, die spätestens im Januar 2025 stattfinden muss, kaum ins Positive wenden; ob Labour es könnte, ist fraglich. Wer hat den Zauberstab, der die Insel von ihrer Not befreien könnte?

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