Shareholders are bothered by the digital Commerzbank AGM | EUROtoday
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„Eigentlich hätten wir gerne mit ihnen zusammen gefeiert“, sagte Klaus Nieding, Vizepräsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Denn das vergangene Jahr, über das sich die Aktionäre am Dienstag in der Commerzbank-Hauptversammlung beugten, war kein schlechtes. „Die Bilanz des vergangenen Jahres sieht beeindruckend aus: Ein Gewinnanstieg um 60 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro – trotz einer Milliarde Euro Rückstellungen für Fremdwährungskredite in Polen, eine materielle Eigenkapitalrendite von 7,7 Prozent, eine deutlich höhere Dividende und eine gute Aktienkursperformance“, konstatierte Andreas Thomae, von der Fondsgesellschaft der Sparkassen, Deka.
Die Sektlaune störte nur, dass sich die Commerzbank auch in diesem Nach-Corona-Jahr nicht dazu durchringen konnte, ihre Aktionäre auch persönlich einzuladen, sondern ein virtuelles Format zu wählen. Für Markus Kienle von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) war das sogar ein Grund, den gesamten Vorstand nicht zu entlasten. In der Abstimmung fiel dies jedoch kaum auf. Die Mitglieder des Vorstands wurden mit einer Mehrheit zwischen 95,76 Prozent und 96,39 Prozent entlastet.
Der SdK-Entsandte bescheinigte der Commerzbank, auf dem richtigen Weg zu sein, setzte aber ein Fragezeichen dahinter, dass der geschäftliche Umschwung schon geschafft sei. Eine Frage, die einige Aktionäre durchaus umtrieb. Auch Nieding fragte, ob die Commerzbank allein die kritische Größe hat, kritisierte die Beteiligung des Bundes an dem Institut, und riet bei Aktienrückkäufen zur Zurückhaltung: „Halten Sie ihr Pulver trocken.“
Der Vorstandsvorsitzende Manfred Knof sah das naturgemäß anders. Die Commerzbank sei „zur richtigen Zeit wieder erstarkt“, und man arbeite für eine eigenständige Bank. Die Zukunft des wirtschaftlichen Erfolgs liege in der Steigerung der Provisionserträge. Auf die Frage, wie das gelingen soll, blieb Knof vage. Er sprach von einem „Bündel von Maßnahmen“.
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/aktionaere-stoeren-sich-an-virtueller-commerzbank-hv-19690778.html