Real property financing: Riester pension as an unknown supply of financing | EUROtoday

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Durch den Zinsanstieg sind Hausfinanzierungen teurer geworden. Doch vielen Haushalten ist eine Finanzierungsquelle unbekannt, die sich als Eigenkapital nutzen lässt: die Riester-Rente. Gemeint ist damit nicht allein der Wohn-Riester, der speziell auf den Eigentumserwerb ausgerichtet ist. Alle geförderten Sparvarianten können dafür genutzt werden.

Auf Anfrage des Informationsportals „Finanztip“ hat die Deutsche Rentenversicherung nun erstmals Zahlen veröffentlicht, wie viele Vertragsinhaber diese begünstigte Form der Finanzierung nutzen. Seit dem Jahr 2019 ist sie bis zum vergangenen Jahr von 41.660 auf 48.859 gestiegen. Dazwischen schwankte sie zwischen der jüngsten Zahl und etwa 47.000.

Die Vertragsinhaber machen sich den Umstand zunutze, dass sie Guthaben aus einem Riester-Vertrag für den Immobilienerwerb oder eine Sanierung entnehmen können, ohne Zulagen oder Steuerförderung zu verlieren. Es ist auch möglich, einen Vertrag vollständig aufzulösen – allerdings müssen sich Verbraucher darauf einstellen, dass auf sie die nachgelagerte Besteuerung im Ruhestand zukommt, obwohl ihre Auszahlung im Rentenalter entfällt.

Hohe Verwaltungsgebühren

„Wer auf die Zusatz-Rente verzichten kann und in der eigenen Immobilie lebt oder zukünftig leben möchte, sollte überlegen, den Riester-Vertrag für eine Immobilie zu nutzen und sich das angesparte Guthaben ganz oder teilweise auszahlen lassen“, sagt Dirk Eilinghoff, Baufinanzierungsexperte von „Finanztip“. „Welchen Riester-Vertrag man abgeschlossen hat, ist dabei egal.“ In den meisten Fällen (28.969) nutzten Vertragsinhaber die Guthaben, um einen Teil ihrer Darlehens zu tilgen. Danach folgten Anschaffungen, nur wenige Haushalte verwendeten die Entnahme, um das Haus barrierefrei umzubauen.

Dieses Verfahren ist ein Sonderweg für die Immobilienfinanzierung, der durch die Zinswende an Attraktivität gewonnen hat. Konnten Verbraucher zuvor weite Teile ihrer Finanzierung auf günstige Darlehen, nimmt nun die Bedeutung des Eigenkapitals noch einmal zu. Der Riester-Rente Guthaben zu entnehmen, wäre keine attraktive Option, wenn dadurch alle staatlichen Zuschüsse verloren gingen. Doch der Gesetzgeber sieht auch in der Gebäudefinanzierung einen Beitrag zur Altersvorsorge.  

3000 Euro müssen die Haushalte mindestens aus ihrem Guthaben entnehmen, wenn sie Gebäude kaufen oder bauen. Diese müssen dauerhaft bewohnt sein und im Europäischen Wirtschaftsraum liegen. Für Umbauten liegt die Grenze nach unterschiedlichen Fristen höher. Durchschnittlich haben die Haushalte, die Geld aus ihrem Vertrag ausgezahlt bekamen, im laufenden Jahr gut 15.000 Euro aus dem Vertrag entnommen.

In einer Beispielrechnung hat das Geldratgeber-Portal bei einem Finanzierungsbedarf von 400.000 Euro durch den niedrigeren Kredit einen Vorteil von 29.465 Euro durch die Entnahme errechnet. Das Immobilienprojekt muss sechs Monate bevor der Antrag gestellt wird umgesetzt werden oder zwölf Monate nach der Auszahlung.

Die Riester-Rente ist sehr umstritten. Kritisiert werden vor allem die hohen Verwaltungsgebühren und die Komplexität der Förderung. Jedes Jahr muss von Neuem abgefragt werden, ob sich die Bedingungen dafür geändert haben. Seit zweieinhalb Legislaturperioden hat sich die Politik vorgenommen, ein einfacheres kostengünstigeres Modell zu gestalten. Mit den Ergebnissen einer Fokusgruppe Altersvorsorge im Bundesfinanzministerium wurde nun abermals eine Grundlage dafür geschaffen.

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/immobilienfinanzierung-riester-rente-als-unbekannte-finanzierungsquelle-19695442.html