Hochwasser: ++ Frau nach 52 Stunden aus Baum gerettet – Donau-Pegel jetzt bei 9,97 Meterr ++ | EUROtoday
In Schwaben hat sich eine Frau rund zweieinhalb Tage lang in der Krone eines Baums vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht und so überlebt. Die 32-Jährige wurde schließlich am Dienstagmittag mittels einer Suchdrohne entdeckt und dann gerettet, wie die Polizei berichtete. Sie struggle seit der Nacht zum Sonntag im überfluteten Silberwald bei Neu-Ulm vermisst worden. Die Frau sei weitgehend unverletzt, teilten die Einsatzkräfte mit. Die geschwächte und dehydrierte 32-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Sie struggle in der Nacht von Samstag auf Sonntag in dem Wald unterwegs gewesen, als das Wasser immer weiter stieg. Gegen Mitternacht habe sie noch selbst mit dem Handy in der Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst anrufen können, sagte Polizeisprecher Holger Stabik. Danach struggle die Frau über ihr Mobiltelefon nicht mehr erreichbar, möglicherweise wegen eines leeren Akkus.
Tagelange Regenfälle hatten in den vergangenen Tagen die Pegel zahlreicher Bäche und Flüsse vor allem in Bayern und Baden-Württemberg stark ansteigen lassen. Ganze Ortschaften wurden überflutet, auch nachdem Dämme gebrochen waren.
Alle Entwicklungen im Live-Ticker:
02:40 Uhr – Insgesamt fünf Todesopfer in Süddeutschland
Insgesamt kamen bei dem Hochwasser in Süddeutschland mindestens fünf Menschen ums Leben. Laut bayerischem Innenministerium gibt es zudem mehrere Vermisste. Eine 57 Jahre alte Frau rutschte am Montag in Markt Rettenbach im Landkreis Unterallgäu mit ihrem Auto ins Wasser und wurde später leblos geborgen, teilte die Polizei am Dienstag mit.
InSchrobenhausen struggle am Wochenende eine 43 Jahre alte Frau im Keller eines Hauses ums Leben gekommen. In Pfaffenhofen an der Ilm starb ein Feuerwehrmann im Einsatz. In Baden-Württemberg bargen Einsatzkräfte am Montag zwei Tote in einem leer gepumpten Keller in Schorndorf im besonders vom Hochwasser betroffenen Rems-Murr-Kreis
01:50 Uhr – Wieder Regenfälle erwartet
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sind zwar am Mittwoch und Donnerstag Schauer und Gewitter zu erwarten – Starkregen sei aber nur am östlichen Alpenrand wahrscheinlich. Am Dienstag gab es vielerorts blauen Himmel. Auch wenn der Sonnenschein einen anderen Einruck vermittele, könne keine Entwarnung gegeben werden, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.
Das Landratsamt Donau-Ries warnte, trotz teils sinkender Pegelstände in den Flüssen könne das Wasser auf freier Flur weiter steigen. „In diesem Zusammenhang wird ausdrücklich davor gewarnt, die Lage vorschnell als sicher einzuschätzen.“
00:05 Uhr – BMW kündigt Hilfszahlungen an
Nach einem Bericht der Mediengruppe Bayern stellt der Autobauer BMW 1,5 Millionen Euro als Soforthilfe für Hochwasser-Betroffene in Bayern zur Verfügung.
23:18 Uhr – Radler bleibt an Baum hängen
Ein 17-jähriger Radfahrer wurde in Niederbayern von den Donaufluten mitgerissen. Retter bargen ihn weitgehend unverletzt, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern am Dienstagabend mitteilte. Der junge Mann habe versucht, in Bad Abbach im niederbayerischen Landkreis Kelheim mit seinem Fahrrad eine Fußgängerbrücke zu überqueren. Er sei offensichtlich davon ausgegangen, dass die Querung der Brücke noch möglich sei. Dabei wurde er jedoch von den Wassermassen erfasst. Er sei in einem Baum hängengeblieben. Passanten alarmierten die Rettungskräfte. Ob die Brücke gesperrt struggle, blieb offen.
22:10 Uhr – Pumpwerk fängt Feuer
Weil es wegen des Hochwassers im Dauerbetrieb lief, ist in der Ortschaft Winzer im Landkreis Deggendorf an der Donau ein Pumpwerk in Brand geraten. Grund sei die Überhitzung eines Trafos gewesen, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern am Dienstagabend mit. Der Schaden liege in im mittleren fünfstelligen Bereich. Weitere Folgen des Brandes seien nicht bekannt.
21:40 Uhr – Wasserstände in Passau sinken leicht
In der Stadt Passau im Südosten ist der Scheitel der Flüsse Donau und Inn erreicht – die Wasserstände fallen leicht, wie die Stadt am Dienstagabend mitteilte. Die Donau habe den vorhergesagten Scheitel von zehn Metern bereits überschritten. Der Wasserstand lag am Dienstagabend nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes (HND) bei etwa 9,70 Metern. Normal sind hier Wasserstände von etwa fünfeinhalb Metern.
Der Pegelstand am Inn ging von intestine sieben Metern auf knapp 6,70 Meter zurück. „Es wird davon ausgegangen, dass die Pegel in den nächsten Stunden weiter zurückgehen.“ Allerdings werde der Donaupegel langsamer sinken.
19:31 Uhr – Landkreis Neu-Ulm hebt Katastrophenfall auf
Nach dem oberbayerischen Landkreis Rosenheim hat auch der Landkreis Neu-Ulm in Schwaben den Katastrophenfall wieder aufgehoben. „Es liegen anstrengende Tage hinter uns“, sagte Landrätin Eva Treu (CSU) am Dienstagabend. „Ich bin froh, dass wir den Katastrophenfall jetzt wieder aufheben können und relativ glimpflich davongekommen sind – gerade mit Blick auf die benachbarten Landkreise.“
Im Landkreis hätten mehr als 350 Personen evakuiert werden müssen, darunter Geflüchtete der Erstaufnahmeeinrichtung in Nersingen, Patienten der Stiftungsklinik in Weißenhorn sowie die Römervilla in Neu-Ulm. Die Aufräumarbeiten und Beseitigung der Schäden würden noch Zeit in Anspruch nehmen.
17:10 Uhr – Donau in Österreich für Schifffahrt gesperrt
Der gesamte Verlauf der Donau in Österreich ist wegen Hochwassers für die Schifffahrt gesperrt worden. Das teilte die staatliche Wasserstraßengesellschaft „by way of donau“ mit. „Ab einem gewissen Wasserstand ist die Sicherheit nicht mehr gewährleistet“, sagte Sprecher Christoph Caspar. Wie lange die Maßnahme in Kraft bleibe, hänge von den weiteren Niederschlägen und den Wassermengen der Zubringerflüsse ab.
Die Donau fließt über 350 Flusskilometer durch Österreich, von der bayerischen Grenzstadt Passau bis zur slowakischen Haupt- und Grenzstadt Bratislava. Wegen der Sperre mussten einige Kreuzfahrtschiffe in Linz anlegen, wo die Donau am Dienstag über die Ufer trat. Einige Straßen wurden ebenfalls gesperrt. In Schärding, das am Donau-Zubringerfluss Inn liegt, wurde der Hochwasserschutz aufgestockt, um größere Überschwemmungen zu verhindern. Beide Städte liegen im Bundesland Oberösterreich.
16:55 Uhr – Rheinland-Pfalz beschließt Soforthilfen
Rund zwei Wochen nach dem Hochwasser an Pfingsten in Teilen von Rheinland-Pfalz hat das Kabinett in Mainz Soforthilfen für betroffene Privathaushalte beschlossen. Unterstützt würden Privatpersonen in den Landkreisen Südwestpfalz, im Eifelkreis Bitburg-Prüm sowie in den Kreisen Trier-Saarburg, Germersheim und Bad Kreuznach sowie den in kreisfreien Städten Trier und Zweibrücken, teilte das Innenministerium in Mainz mit.
Soforthilfe könne maximal in Höhe von 1500 Euro professional Haushalt und bis zu 500 Euro für jede weitere Person im Haushalt gewährt werden, erklärte das Ministerium. Gedeckelt sei die Hilfe bei 3000 Euro. Die Landesregierung stelle das Geld den Kreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung, die es dann an die Bürger weiterreichten.
16:20 Uhr – „Echte Sorge, dass uns das hält, was wir aufgebaut haben“
Die Oberbürgermeisterin von Regensburg hat die Hochwasserlage in der Stadt am Dienstag als angespannt bezeichnet. „Wir haben noch ein, zwei Tage echte Anspannung, echte Sorge, dass uns das hält, was wir an Schutzmaßnahmen gerade hier in diesem Bereich auf den Inseln aufgebaut haben“, sagte Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) am Nachmittag bei einem Besuch von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in der Oberpfalz.
Die Böden auf den Donauinseln seien „wirklich feucht“, „nass, schwammig“, „wie ein Wackelpudding“, sagte Maltz-Schwarzfischer. „Das heißt, die Lage ist nach wie vor angespannt.“ Der Wasserstand der Donau halte sich derzeit auf hohem Niveau, sinke bislang aber nicht.
16:06 Uhr – Winnenden verlegt Wahllokale
Nach dem Hochwasser verlegt die Stadt Winnenden (Rems-Murr-Kreis) zwei Wahllokale für die Europa- und Kommunalwahlen am kommenden Sonntag. Zwar stünden sie mittlerweile nicht mehr unter Wasser, die Böden seien aber mit Schlamm verschmutzt, teilte die Stadt am Dienstag mit. Es sei nicht absehbar, dass die beiden Wahllokale bis zum Sonntag wieder betriebsbereit seien. Die Örtlichkeiten, in die ausgewichen werden soll, seien 100 Meter fußläufig von den ursprünglichen entfernt.
16:02 Uhr – Polnische Stadt Bielsko-Biala steht teilweise unter Wasser
Nach starken Niederschlägen in Polen stehen Teile der Stadt Bielsko-Biala in Schlesien unter Wasser. Der Bürgermeister gab eine Hochwasserwarnung heraus, wie die Nachrichtenagentur PAP am Dienstag berichtete. Nach Angaben von Innenminister Tomasz Simoniak wurde die Feuerwehr bis zum Nachmittag in der Region zu mehr als 1000 Einsätzen gerufen.
Zahlreiche Keller und Grundstücke wurden überflutet. Das Wasser blockierte zwei Gleise des örtlichen Bahnhofs, die Züge mussten auf andere Gleise umgeleitet werden, einige fielen ganz aus. Überschwemmt wurden zudem das Stadtarchiv und das Busdepot der städtischen Verkehrsbetriebe.
15:48 Uhr – Sechs Menschen mit Rauchvergiftung wegen benzinbetriebener Wasserpumpe in Klinik
Sechs Menschen sind mit dem Verdacht auf eine Kohlenmonoxidvergiftung in Krankenhäuser gekommen, nachdem in ihrem Haus im schwäbischen Landkreis Günzburg eine benzinbetriebene Wasserpumpe am Laufen struggle. Wegen des Hochwassers drohte der Keller des Mehrfamilienhauses in Offingen am Montagmorgen vollzulaufen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Um das zu verhindern, stellte ein 62-jähriger Bewohner die Wasserpumpe in den geschlossenen Raum, woraufhin sich die giftigen Abgase verteilten.
Als sein Sohn kurze Zeit später nach ihm sah, struggle der Mann bereits ohnmächtig, wie es weiter hieß. Alarmierte Sanitäter prüften die Luft positiv auf Kohlenstoffmonoxid und brachten die Bewohner daraufhin aus dem Haus. Insgesamt sechs Menschen im Alter zwischen 11 und 62 Jahren kamen in Krankenhäuser.
15:43 Uhr – Landrat bittet wegen Hochwasser um Verzicht auf Hausaufgaben und Tests
Schüler im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm sollen wegen der Hochwasserfolgen vorerst möglichst von Hausaufgaben und Tests verschont bleiben. Darum hat der Landrat des Landkreises, Albert Gürtner, Schulleitungen und Lehrkräfte in der Region am Dienstag gebeten. Dieser Schritt sei in Absprache mit dem Leiter des örtlichen Schulamts erfolgt.
Viele Eltern im Landkreis seien derzeit ehrenamtlich als Fluthelfer im Einsatz. „Bitte nehmen Sie Rücksicht auf die familiären Situationen“, sagte der Politiker der Freien Wähler laut Mitteilung des Landratsamts. „Nicht selten haben die zahlreichen Ehrenamtlichen neben ihren ehrenamtlichen Einsätzen ihre schulpflichtigen Kinder zu betreuen.“
Mit weniger Hausaufgaben und Verzicht auf Tests „könnten die Belastungen der Familien erheblich reduziert werden“, sagte Gürtner demnach. „Wir verstehen, dass die Lehrkräfte Beurteilungen brauchen, bitten aber, soweit möglich, gegenwärtig darauf zu verzichten.“
15:26 Uhr – Bayern stellt 100 Millionen Euro „plus X“ an Flut-Hilfen bereit
Die bayerische Staatsregierung will mindestens 100 Millionen Euro an Finanzhilfen für Betroffene bereitstellen: „100 Millionen plus X“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einem entsprechenden Kabinettsbeschluss in München. Von dem Hilfspaket sollen grundsätzlich sowohl Privathaushalte als auch Gewerbebetriebe, Selbstständige sowie Land- und Forstwirte profitieren können. Erstes Geld soll auf Antrag noch diese Woche fließen.
14:40 Uhr – Donau-Pegel bei 9,97 Meter
Die Stadt Passau in Niederbayern hat den Katastrophenfall ausgerufen. Für die Donau werde im Laufe des Nachmittags ein Pegelstand von rund zehn Metern erwartet, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Aktuell betrage der Pegelstand 9,97 Meter.
Relativ zeitgleich werde aber auch der Scheitel des Inns die Dreiflüssestadt erreichen, hieß es. Aufgrund des Starkregens am Montag rechnet die Stadt dort mit einem Pegelstand von mehr als sieben Metern. Zahlreiche Straßen und Plätze in Passau sind wegen des Hochwassers bereits gesperrt, Schulunterricht fällt aus. Der Busverkehr ist beeinträchtigt, Verbindungen in die Altstadt wurden am Dienstag komplett eingestellt. Betroffen ist den Angaben zufolge vor allem die Alt- und Innenstadt. Die Stadt warnte dringend davor, überflutete Bereiche zu betreten. Das gesamte Hochwassergebiet solle grundsätzlich gemieden werden.
14:17 Uhr – Mehrere Menschen werden in Bayern vermisst
Mehrere Menschen gelten in den Hochwassergebieten Bayerns derzeit als vermisst. Ein Sprecher des Innenministeriums in München sagte, die Zahl der Vermissten habe am Dienstagmorgen bei sieben gelegen, im Laufe des Vormittags bei fünf, am frühen Nachmittag dann bei sechs. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte nach einer Kabinettssitzung am Vormittag die Zahl der Vermissten im Freistaat mit insgesamt bis zu sieben angegeben.
13:53 Uhr – Tal im Landkreis Miesbach nach Unwetter nicht per Auto erreichbar
Nach heftigem Starkregen und Überschwemmungen ist ein Tal im oberbayerischen Landkreis Miesbach seit Montagabend nicht per Auto erreichbar. Beide Hauptstraßen in das Leitzachtal seien derzeit gesperrt, teilte das Landratsamt mit. Betroffen ist demnach vor allem der Ortsteil Hundham der Gemeinde Fischbachau. Eine Staatsstraße sei auf einer Länge von etwa 100 Metern stark von Hochwasser beschädigt worden. Ziel sei, dass die Straße bis zum Nachmittag zumindest halbseitig befahrbar ist.
12:50 Uhr – Söder: Hochwasserlage bleibt „ernst und kritisch“
Die Hochwasserlage in Bayern bleibt laut Ministerpräsident Markus Söder „ernst und kritisch“. In Regensburg und Passau würden die höchsten Wasserstände der Donau noch erwartet, sagte er nach einer Kabinettssitzung in München. „Wir bleiben weiter konzentriert.“
12:38 Uhr – Steinmeier dankt Helfern
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dankte den tausenden Helfern in den Hochwassergebieten Süddeutschlands für ihren Einsatz. „Es ist großartig zu sehen, wie viele Menschen es gibt, die in Zeiten schwerster Not für ihre Mitmenschen da sind“, sagte er am Dienstag in Berlin bei der Eröffnung der Woche der Umwelt im Park seines Amtssitzes Schloss Bellevue.
11:50 Uhr – Wetterdienst gibt vorerst Entwarnung
Gute Nachrichten für die Hochwassergebiete in Deutschland: In den kommenden Tagen bleibt es dort nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdiensts überwiegend trocken. „Aus meteorologischer Sicht kann man nun für den Süden Deutschlands Entwarnung geben“, erklärte DWD-Meteorologe Robert Hausen in Offenbach.
11:24 Uhr – Donau bleibt Hochwasser-Schwerpunkt
An mehreren Pegeln entlang der Donau werden die Scheitel erwartet. Dabei sollen die Wasserstände unter früheren Werten bleiben, wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) am Morgen mitteilte. Zwischen Kelheim und Passau sollen die Pegelstände bis einschließlich Mittwoch oberhalb der Meldestufe 4 liegen.
11:00 Uhr – Suche nach vermisstem Feuerwehrmann geht weiter
Die Suche nach einem in Schwaben vermissten Feuerwehrmann geht nach Angaben der Polizei weiter – allerdings wird vorläufig nicht mehr in den Fluten selbst gesucht. Die Strömung sei derzeit so groß, dass eine Suche vom Wasser aus für die Einsatzkräfte zu riskant sei, sagte Polizeisprecher Holger Stabik. Vom Land und aus der Luft werde die Suche fortgesetzt. Am Dienstag sollten dafür Drohnen und ein Hubschrauber eingesetzt werden. Zuvor hatte die Polizei mitgeteilt, die aktive Suche werde eingestellt – sich dann aber korrigiert.
10:47 Uhr – Polizei meldet drittes Todesopfer in Bayern
Die Zahl der Toten in Bayern ist laut Polizei auf drei gestiegen. Eine Frau sei am Montag in Markt Rettenbach im Landkreis Unterallgäu mit ihrem Auto von einer Straße ins Wasser gerutscht und später leblos geborgen worden, teilten die Beamten mit. In Oberbayern waren am Wochenende zwei Menschen gestorben. Auch in Baden-Württemberg kamen dabei mindestens zwei Menschen in den Fluten ums Leben, ein Feuerwehrmann in Bayern gilt zudem als vermisst.
10:41 Uhr – FC Bayern spendet eine Million Euro für Hochwasser-Opfer
Der FC Bayern München spendet eine Million Euro für die Opfer der Hochwasser-Katastrophe. Ziel sei es, den Betroffenen in Bayern und Baden-Württemberg schnelle und unbürokratische Hilfe zukommen zu lassen, teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister mit.
09:00 Uhr – Bahn: Weiter Zugausfälle auf zahlreichen Strecken in Süddeutschland
Wegen der Hochwasserlage kann die Deutsche Bahn einige Strecken im Nah- und Fernverkehr noch immer nicht anfahren. Auf vier Strecken komme es weiterhin zu Zugausfällen, hieß es. Betroffen sei auf der Strecke Stuttgart-Ulm-Augsburg-München der Abschnitt zwischen Ulm und Augsburg, auf der Strecke Nürnberg-Donauwörth-Augsburg-München der Abschnitt zwischen Donauwörth und Augsburg, auf der Strecke München-Memmingen-Lindau der Abschnitt zwischen Buchloe und Memmingen sowie die gesamte Strecke Ulm-Memmingen-Kempten. Kurz gesagt: München kann von Westen und Norden her nicht angefahren werden.
07:35 Uhr – Landesfeuerwehrverband: Hochwasser-Einsatz in diesem Ausmaß einmalig
Die Feuerwehren in Bayern sind nach Einschätzung des Landesfeuerwehrverbandes gefordert wie noch nie. „In dieser Art und Weise und in dieser Ausdehnung ist das tatsächlich einmalig“, sagte Verbandschef Johann Eitzenberger der „Süddeutschen Zeitung“. „Wir haben täglich 30.000 ehrenamtliche Feuerwehrdienstleistende im Einsatz und versuchen, Schäden zu verhindern und zu minimieren, wo es geht.“
07:09 Uhr – Teile von Burgruine rutschen ab
Teile der Burg Falkenstein im oberbayerischen Flintsbach sind angesichts des Dauerregens abgerutscht. Unterhalb der Burg wurden 50 Anwohner in Sicherheit gebracht. Die Hauptburg Falkenstein wurde etwa um 1300 erbaut, im 15. und 16. Jahrhundert entstand die Vorburg. Nach einer umfangreichen Ausbauphase im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Anlage gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch Brände zur Ruine.
06:54 Uhr – Donau in Passau überschreitet Neun-Meter-Marke
Der Wasserstand der Donau in Passau hat in der Nacht die Neun-Meter-Marke überschritten. Um 3 Uhr meldete der Hochwassernachrichtendienst (HND) einen Wasserstand von 9,27 Metern. Am Montag lag der Pegelstand den Angaben nach noch bei 8,83 Metern. Den Prognosen des HND zufolge soll der Scheitel am Dienstagnachmittag mit 9,50 Metern erreicht werden.
05:30 Uhr – Jahrhundert-Niederschläge gemessen
An mehreren Orten in Süddeutschland fiel in den vergangenen Tagen nach vorläufigen Daten so viel Regen wie nur alle 50 bis 100 Jahre. Man könne von Jahrhundert-Niederschlägen sprechen, sagte der Meteorologe Thomas Deutschländer vom Deutschen Wetterdienst (DWD). „Das ist schon besonders, aber nicht komplett außergewöhnlich.“
02:07 Uhr – Leichte Entspannung im Landkreis Rosenheim
Die Hochwasserlage im südlichen Landkreis Rosenheim hat sich leicht entspannt. Das teilte der Kreis in der Nacht zum Dienstag auf X mit. Die Schulen und Kindergärten in den betroffenen Gemeinden sollen demnach am Dienstag geschlossen bleiben. In Raubling und Rohrdorf fanden den Angaben zufolge Evakuierungen statt.
Wie viele Menschen davon betroffen waren, struggle zunächst nicht bekannt. Zuvor hatte der Landkreis bereits den Katastrophenfall ausgerufen.
01:34 Uhr – Bahnverkehr um Ingolstadt eingeschränkt
Mehrere Zugverbindungen des Bahnbetreibers Agilis entfallen am Dienstag aufgrund des Hochwassers entlang der Donau. Das gilt unter anderem für die Strecken Ingolstadt – Donauwörth – Gundelfingen sowie Ingolstadt – Ulm, wie ein Sprecher am Montagabend mitteilte. Ein Busnotverkehr stehe nicht zur Verfügung. Reisende werden gebeten, sich aktuell über Zugausfälle zu informieren. Auf den Strecken Regensburg – Neumarkt/Opf. sowie Plattling – Sünching verkehren demnach die Züge.
01:10 Uhr – Städtetag nimmt Bund und Länder bei Hochwasserschutz in die Pflicht
Angesichts der Flutkatastrophe in Süddeutschland hat der Deutsche Städtetag Bund und Länder zu höheren Ausgaben für den Hochwasserschutz aufgerufen. „Hochwasser, wie derzeit in Bayern und Baden-Württemberg, kommen in immer schnellerem Takt. Deutschland muss sich besser darauf vorbereiten“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetages, Helmut Dedy, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Die Einsatzkräfte bräuchten dafür die bestmögliche Ausstattung und Infrastruktur. „Bund und Länder müssen deshalb die Mittel für den Hochwasser- und Katastrophenschutz wieder deutlich ausbauen – und zwar dauerhaft und nicht advert hoc über Sonderprogramme.“
Dedy wies auf die wachsenden Ausgaben der Städte und Gemeinden für Maßnahmen wie Dammbau, Begrünung und Bewässerung hin, die durch die Erderwärmung nötig würden. „Die Klimaanpassung wird zur kommunalen Daueraufgabe“, sagte er dem RND.
00:45 Uhr – An Donau, Hoch- und Oberrhein steigt das Wasser noch
Mittlerweile fallen die Wasserstände an den meisten Gewässern im Südwesten wieder. Nur an den großen Flüssen wie Donau und Rhein gebe es teilweise noch steigende Pegelstände, teilte die Hochwasservorhersagezentrale am Montagabend mit. Es seien aber keine kritischen Werte mehr zu erwarten, die überschritten würden, sagte eine Sprecherin.
An der Donau ab dem Pegel Hundersingen im Kreis Sigmaringen flussabwärts, sowie an Bodensee, Hoch- und Oberrhein steige das Wasser derzeit noch an. Am Pegel Maxau bei Karlsruhe werde der Scheitelwert, der am Sonntag bei 8,29 Metern lag, aber voraussichtlich nicht nochmals überschritten.
Am Neckar sei die Tendenz fallend. „Lediglich in Mannheim und in Heidelberg stagniert der Wasserstand gerade, dort wird er aber auch bald fallen.“ Der Wasserstand am Neckarpegel Heidelberg sei aktuell auf einer Höhe, die statistisch einmal in zehn Jahren zu erwarten sei.
23:25 Uhr – Touristin per Gummiboot aus Hochwasser gerettet
Eine Autofahrerin samt Hund ist am überfluteten Rheinufer in Wiesbaden von der Feuerwehr per Gummiboot gerettet worden. Die Touristin struggle mit ihrem Auto samt Wohnwagen auf der Maaraue unterwegs, wie ein Feuerwehrsprecher am Montagabend mitteilte. „Auf dem Weg zum Campingplatz fuhr die Dame in das steigende Hochwasser, solange bis der Motor aufgrund des Hochwassers streikte“, schrieb die Feuerwehr später in einer Mitteilung.
Nach Angaben des Sprechers wurde die Frau im Alter von Ende 50 mit dem Boot sicher ins Trockene gebracht. Einer der Helfer habe ihr Gespann auf einem höher gelegenen Parkplatz sicher abgestellt. Die Feuerwehr riet: „Achten sie auf Absperrungen im Hochwassergebiet, bei Missachtung bringen sie sich und andere in Gefahr!“
22:30 Uhr – 200 Menschen in Regensburg evakuiert
In der Innenstadt von Regensburg musste am Abend eine Häuserzeile evakuiert werden. Betroffen waren rund 200 Menschen. Der Untergrund der direkt an der Donau gelegenen Werftstraße sei durch den hohen Grundwasserspiegel stark aufgeweicht. Deswegen bestehe die unmittelbare Gefahr, „dass die Hochwasserschutzelemente keinen Halt mehr haben, schlagartig versagen und die Straße geflutet wird“.
Für Bürgerinnen und Bürger, die keine Unterkunftsmöglichkeit hatten, stand eine Sporthalle als Notquartier zur Verfügung. Auch ein Busshuttleverkehr sei eingerichtet worden, hieß es. Die Stadt Regensburg hat bereits den Katastrophenfall ausgerufen. Meldestufe 4 ist an der Donau überschritten.
21:48 Uhr – Landkreis Rosenheim: Bevölkerung soll zu Hause bleiben
Der Landkreis Rosenheim in Oberbayern hat die Bürgerinnen und Bürger angesichts des Hochwassers dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. „Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben“, hieß es in einer Mitteilung der Behörde am Abend. Die Menschen sollten den Aufenthalt im Freien vermeiden, sich von offenen Gewässern fernhalten und die Rettungskräfte nicht bei ihrer Arbeit behindern.
Am Dienstag soll in einer Reihe von Gemeinden der Unterricht ausfallen: in Brannenburg, Raubling, Rohrdorf, Oberaudorf, Kiefersfelden, Nußdorf, Neubeuern, Bad Feilnbach und Flintsbach. Das Staatliche Schulamt Rosenheim werde die betroffenen Schulen informieren, hieß es. Die Kindergärten in den Orten sollen ebenfalls geschlossen bleiben.
18:46 Uhr – Landkreis Rosenheim ruft Katastrophenfall aus
Der Landkreis Rosenheim hat angesichts des Dauerregens am Abend den Katastrophenfall ausgerufen. „Die Maßnahme ermöglicht uns die Anforderung überörtlicher Kräfte sowie eine schnellere und effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte, um der zu erwartenden Lage gerecht werden zu können“, sagte Landrat Otto Lederer (CSU). Die Pegelstände der Bäche und Flüsse im Landkreis seien im Verlauf des Nachmittags weiter gestiegen. Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW seien mit einem Großaufgebot unterwegs.
In der Gemeinde Rohrdorf wurde am Abend die Evakuierung von Häusern in einer Wohnstraße vorbereitet. Rund 60 Menschen seien betroffen. Vollgelaufene Keller und Unterführungen würden insbesondere aus Bad Feilnbach und Raubling gemeldet, hieß es. Bad Feilnbach sei mit dem Auto nur noch schwer zu erreichen. In Thansau konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf ein Altenheim, in das Wasser einzudringen drohte.
18:25 Uhr – Landratsamt: Hochwasserlage im Bodenseekreis entspannt sich
Die Hochwasserlage im Bodenseekreis entspannt sich nach Angaben des Landratsamts allmählich. Die Pegelstände von Seefelder Aach, Rotach und Schussen sänken aktuell, nachdem weniger Regen gefallen sei als zunächst befürchtet, teilte die Behörde mit. Der Wasserstand der Argen sei zwar nochmals um rund einen Meter gestiegen, sei aber unter dem Niveau vom Wochenende geblieben. Der Pegelstand werde hier den Scheitelpunkt im Laufe des Abends erreichen.
Seit Freitag seien die Feuerwehren im Landkreis zu 643 Einsätzen gerufen worden – vorwiegend wegen überfluteter Keller und umgestürzter Bäume. Etwa 1200 Kräfte waren im Einsatz. Der Schwerpunkt liege am Abend noch in Meckenbeuren, insbesondere in den Ortsteilen Kehlen und Brochenzell. Eine überflutete Schule und das angrenzende Sportgelände sollten nun mit Pumpen des Technischen Hilfswerks trockengelegt werden. Ziel sei, im Laufe der Woche den Schulbetrieb wieder zu starten – wenn auch eingeschränkt. Bis dahin werde weiter eine Notbetreuung angeboten.
18:09 Uhr – Altstadt von Passau darf nur noch von Anwohnern angefahren werden
Die Altstadt von Passau ist wegen des Hochwassers für den Autoverkehr weitgehend gesperrt worden. Nach Angaben einer Stadtsprecherin dürfen lediglich noch Anwohner in die Altstadt fahren, der Zuweg ist zudem nur noch über die Fußgängerzone möglich. Passau ist immer wieder besonders stark von Hochwasser betroffen. In der niederbayerischen Stadt fließen die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen. Die Altstadt liegt wie eine Insel zwischen Donau und Inn.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, die Hochwasserbereiche zu meiden. „Wer in der Altstadt nichts zu tun hat, der möge da bitte fernbleiben. Und es ist auch fahrlässig, durch das Wasser zu watscheln. Sie wissen nicht, welcher Kanaldeckel schon vielleicht weggeschwemmt wurde, und es wäre jammerschade, wenn sie auf Nimmerwiedersehen in der städtischen Kanalisation verschwinden würden.“
17:28 Uhr – Weiter Stromausfälle in den Hochwassergebieten
Aufgrund der Hochwasserlage in Bayern kommt es weiter lokal zu Stromausfällen. Südlich der Donau – im Gebiet der LEW Verteilnetz GmbH (LVN) – bleibe die Situation angespannt, teilte das Wirtschaftsministerium in München mit. Besonders betroffen seien der Landkreis Günzburg mit den Ortschaften Burgau, Offingen und Jettingen sowie im Landkreis Dillingen die Stadt Wertingen. Im Landkreis Donau-Ries könne die Gefahr von Stromausfällen wegen möglicher Probleme in Umspannwerken derzeit nicht ausgeschlossen werden.
Im Netzgebiet der Bayernwerk Netz GmbH ist seit einem Dammbruch am Wochenende das Umspannwerk Reichertshofen (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) überflutet und deshalb ausgefallen. Betroffen davon seien umliegende Ortschaften sowie eine Abfallverwertungsanlage. In der Spitze seien am Sonntag 7500 Haushalte ohne Strom gewesen, seit Mitternacht seien im Netzgebiet von Bayernwerk rund 5000 Haushalte ohne Strom – insbesondere im Raum Allershausen im Landkreis Freising. Die Netzbetreiber arbeiten demnach mit Hochdruck daran, die Stromversorgung in den betroffenen Gebieten wieder herzustellen.
17:16 Uhr – Umweltministerin Lemke plant neues Gesetz zu Hochwasserschutz
Angesichts der schweren Überflutungen in Bayern und Baden-Württemberg hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) ein neues Gesetz zum besseren Schutz vor Hochwasser in Deutschland angekündigt. „Es wird immer deutlicher, dass wir uns gegen die Folgen der Klimakrise besser schützen müssen“, teilte die Ministerin schriftlich mit. „Dafür brauchen wir auch ein neues Hochwasserschutzgesetz.“ Hierzu gebe es bereits „intensive Gespräche“ mit den Bundesländern. Weitere Details teilte die Ministerin in ihrer Erklärung zunächst nicht mit. Aus ihrem Ministerium hieß es am Montagnachmittag, dass mit dem geplanten Gesetz die bereits bestehenden Vorschriften zum Hochwasserschutz weiterentwickelt werden sollen. Betroffen seien etwa Regeln zur Festlegung von Überschwemmungsgebieten. Auch die Regeln, die generell in diesen Gebieten gelten, seien auf dem Prüfstand.
Ferner betreffe die anvisierte Neuregelung auch das Bau- und Wasserrecht sowie das Risikomanagement bei Starkregen. „Hinzu kommen noch Regelungen, die der Beschleunigung von Hochwasserschutzmaßnahmen dienen sollen“, heißt es dazu weiter. Die konkreten Vorschläge zur Gesetzesnovelle werden den Angaben zufolge aktuell im federführenden Bundesumweltministerium geprüft. Ziel sei es, das Gesetz noch in diesem Jahr im Kabinett zu verabschieden.
17:00 Uhr – Dammbruch-Warnung für Orte im schwäbischen Landkreis Donau-Ries
Im schwäbischen Asbach-Bäumenheim droht ein durchweichter Damm zu brechen und den Ortsteil Hamlar zu überfluten. „Die Bevölkerung wird gebeten, das Gebiet in Hamlar umgehend zu verlassen, da zu befürchten ist, dass Hamlar vom Wasser umschlossen wird“, teilte das Landratsamt in Donauwörth am Nachmittag mit.
Bereits am Vormittag hatte die Behörde für zwei weitere Orte im Kreis Donau-Ries, Heißesheim und in Auchsesheim, eine ähnliche Warnung herausgegeben und die Menschen zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. „Mit einer Überflutung der gesamten Ortsgebiete muss gerechnet werden“, berichtete das Landratsamt, nachdem bereits am Sonntagabend die Menschen in den Orten gewarnt wurden. Später wurde die Evakuierungsempfehlung im Fall von Heißesheim allerdings wieder aufgehoben, weil sich die Lage stabilisiert hatte.
16:44 Uhr – Schorndorfer OB schildert dramatische Szenen – „sind abgesoffen“
Der Schorndorfer Oberbürgermeister Bernd Hornikel hat dramatische Szenen der Hochwassernacht in seiner Gegend geschildert. Die Wasserfluten seien so schnell über die Region hereingebrochen, dass sich Feuerwehrleute selbst hätten retten müssen, berichtete er bei einer spontan anberaumten Pressekonferenz in Rudersberg im Rems-Murr-Kreis.
Alle sieben Abteilungen der Feuerwehr seien in die Gemeinde Rudersberg aufgebrochen, aber nur ein Fahrzeug sei dort angekommen, alle anderen seien auf dem Weg in den Wassermassen stecken geblieben. Die örtliche Feuerwehr habe drei Fahrzeuge eingebüßt. „Die sind im wahrsten Sinne des Wortes abgesoffen“, sagte Hornikel. Die Kameradinnen und Kameraden hätten sich auf das Fahrzeugdach flüchten müssen, um von dort selbst gerettet zu werden. Das Gemeine sei, so Hornikel, dass man mit einem Entspannungsgefühl in den Abend gegangen sei, dann die Lage aber innerhalb von Minuten eskaliert sei.
16:12 Uhr – Munich Re: Mittelmeertief brachte Fluten – Schäden nehmen zu
Das Hochwasser in Süddeutschland ist nach Angaben von Fachleuten des Rückversicherers Munich Re auf ein Mittelmeertief zurückzuführen. Die von solchen Mittelmeertiefs verursachten Schäden nehmen nach Daten des für seine Naturkatastrophenexpertise bekannten Dax-Konzerns zu. „Dieses Ereignis gehört zu einer sogenannten Vb-Wetterlage“, sagte Munich Re-Chefklimatologe Ernst Rauch. Das sei ein meteorologischer Begriff für die manchmal auch als „Genuatief“ bezeichneten Mittelmeertiefs.
„Unsere Daten zeigen, dass die Schäden durch schwere Unwetter steigen, und auch diese Statistik macht einen Zusammenhang mit dem Klimawandel wahrscheinlich.“ Beispiel: Allein die durch Sturzfluten des Sommers 2021 in Deutschland und den Nachbarländern hatten Gesamtschäden von 46 Milliarden Euro verursacht, die schwerwiegendste Naturkatastrophe in Europa seit mehreren Jahrzehnten.
Die Munich Re betreibt eine eigene geowissenschaftlich Abteilung und dokumentiert Naturkatastrophen weltweit, da dies für die Risikomodellierung und die Berechnung der Versicherungsbeiträge von Bedeutung ist.
15:41 Uhr – Kretschmann pocht erneut auf Pflichtversicherung bei Elementarschäden
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat erneut eine Elementarschadenpflichtversicherung für Immobilienbesitzer gefordert. Bei einem Besuch in der vom Hochwasser besonders betroffenen Gemeinde Meckenbeuren sagte der Grünen-Politiker: „Die Botschaft ist: Man muss sich versichern.“ Die Immobilienbesitzer müssten die Schäden an den Gebäuden solidarisch tragen. „Denn die öffentliche Hand muss weiterhin für die Infrastrukturschäden aufkommen. Sonst können wir das einfach nicht mehr schultern“, sagte Kretschmann.
Bereits 2022 hatten sich die Regierungschefs der Länder für eine Pflichtversicherung ausgesprochen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe den Ministerpräsidenten eine Versicherungspflicht zugesagt. „Es ist leider bisher nicht gemacht worden“, kritisierte Kretschmann. In Baden-Württemberg seien mehr als 90 Prozent der Hausbesitzer versichert, in anderen Bundesländern liege die Quote aber gerade einmal bei 30 Prozent. „Das geht überhaupt nicht.“ Der Bundeskanzler müsse sein Versprechen endlich wahr machen, sagte Kretschmann.
15:23 Uhr – Bundeswehr unterstützt in Süddeutschland
Die Bundeswehr ist in Bayern im Rahmen der Amtshilfe um Unterstützung gebeten worden und ist im Einsatz. Dabei befinden sich derzeit etwa 850 Soldatinnen und Soldaten im Hochwassereinsatz. Sie unterstützen die zivilen Helferinnen und Helfer unter anderem mit mehreren watfähigen Fahrzeugen wie beispielsweise Fahrzeuge des Logistikbataillons 472, der Gebirgsjägerbrigade 23 und des Sanitätsregiments 3 in Augsburg, Freising und Marzling. Angehörige des Informationstechnik-Bataillons 292, der 10. Panzerdivision und der Sanitätsakademie der Bundeswehr helfen den Rettungskräften und Behörden darüber hinaus in Dillingen an der Donau und Pfaffenhofen. Fähigkeiten zur Rettung aus der Luft werden seitens der Streitkräfte aktuell ebenfalls vorgehalten.
Im Zuge der Soforthilfe hatte die Bundeswehr bereits in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni circa 220.000 Sandsäcke in die betroffenen Regionen transportiert. Die Bundeswehr leistet Unterstützung im Rahmen der Amtshilfe gemäß Artikel 35 (1) des Grundgesetzes. Er verpflichtet alle Behörden des Bundes und der Länder, sich gegenseitig Amtshilfe zu leisten.
15:16 Uhr – Zwei Tote in Baden-Württemberg – 850 Soldaten im Unterstützungseinsatz
Bei dem Hochwasser in Baden-Württemberg sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Aalen sagte, wurden in einem Haus in Schorndorf im Rems-Murr-Kreis die Leichen eines Mannes und einer Frau gefunden. Damit erhöhte sich die Zahl der bei dem aktuellen Hochwasser in Süddeutschland ums Leben gekommenen Menschen auf mindestens vier, nachdem bereits in Bayern zwei Tote geborgen worden waren.
Die beiden ums Leben gekommenen Menschen haben nach Polizeiangaben versucht, Wasser aus dem Keller abzupumpen. Es handele sich bei den Toten um einen 58-jährigen Hausbewohner und seine 84 Jahre alte Mutter, teilte die Polizei am Montag in Aalen mit. Laut Zeugenaussagen seien beide am Sonntagabend damit beschäftigt gewesen, in das Haus eingedrungenes Wasser im Keller abzupumpen. Wie es letztlich zu dem Unglück kam, sei derzeit noch nicht bekannt. Die Todesursache sei bislang unklar.
Der Keller des Hauses sei durch das Hochwasser komplett vollgelaufenen. Einsatzkräfte der Feuerwehr fanden die zwei Leichen später in dem leergepumpten Keller.
14:38 Uhr – Polizei will mit Videoanhängern Einbrüche und Plünderungen verhindern
Unter anderem mit Videoanhängern will die Polizei im nördlichen Oberbayern Einbrüche und Plünderungen in wegen der Hochwasserlage evakuierten Gebieten verhindern. „Diese Anhänger haben einen ausfahrbaren Mast, an dem eine Kamera befestigt ist, die eine 360-Grad-Überwachung gewährleistet“, sagte ein Polizeisprecher. Bislang habe die Polizei aber keine entsprechenden Vorfälle bemerkt.
Auch Polizeidrohnen seien wegen des Hochwassers im Einsatz, sagte der Polizeisprecher. Diese sollten aber eher dabei helfen, sich ein Bild von der Lage zu verschaffen und zu erkunden, ob Straßen zum Beispiel noch befahrbar sind. „Damit können wir aber natürlich auch sehen, wenn irgendwo jemand versucht, einzubrechen“, sagte der Polizeisprecher.
14:02 Uhr – Scholz stellt Hilfen in Aussicht
Bundeskanzler Scholz hat bei einem Besuch in Reichertshofen Hilfen des Bundes in Aussicht gestellt. In der aktuellen Hochwasserlage werde der Bund beim Einsatz unterstützen, sagte Scholz. „Wir werden natürlich auch hinterher die geübte Praxis der Solidarität, die wir in Deutschland haben, weiter voranbringen.“
Scholz sagte, es sei in diesem Jahr bereits das vierte Mal, dass er in ein Hochwassergebiet gereist sei. Es sei wichtig, sich klar darüber zu sein, dass es sich nicht nur um singuläre Ereignisse deal with, sondern dass solche Katastrophen vermehrt aufträten. Deshalb müsse die Politik handeln.
14:00 Uhr – Strobl spricht von „angespannt statischer Lage“
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat die Hochwasserlage im Land als „angespannt statisch“ bezeichnet. Man könne noch keine Entwarnung geben, sagte er bei einem Besuch in Meckenbeuren, das besonders betroffen struggle. „Wir müssen noch weiter auf die Zähne beißen und durchhalten.“ Aber man könne nun für den Südwesten verhalten zuversichtlich sein, dass es nicht noch schlimmer werde. Die Lage sei schwierig, aber man sei intestine aufgestellt gewesen. Strobl betonte, dass sich die Investitionen in den Katastrophenschutz, die man getätigt habe, nun ein Stück rechnen würden.
13:37 Uhr – Behörden: Hochwasserlage im Kreis Ludwigsburg entspannt sich
Nach Angaben der Behörden entspannt sich die Hochwasserlage im Landkreis Ludwigsburg nördlich von Stuttgart. „Die Pegelstände sinken“, teilte das Landratsamt mit. Am Montagmorgen sei die Gefahrenlage noch akut gewesen. Auch wenn es nicht mehr stark geregnet habe, sei ein weiterer Anstieg der Flüsse Rems und Murr erwartet worden. Um kurz nach 11.00 Uhr hätten die Flüsse dann ihre Scheitelpunkte erreicht. Zuvor waren auch Hochwasserwarnungen für den benachbarten Rems-Murr-Kreis zurückgenommen worden.
13:29 Uhr – Fluten reißen Autos mit sich
Wassermassen haben in Rudersberg in Baden-Württemberg Autos mit sich gerissen. Mehrere landeten auf Bahngleisen, eines auf einem Brunnen, wie auf Bildern zu sehen ist. Auf verschlammten Straßen lag aus Häusern weggespülter Hausrat. Auf einer Brücke sammelte sich massenhaft angespülter Unrat an.
Der Ort im Rems-Murr-Kreis struggle besonders stark von den Überflutungen durch den starken Regen betroffen. Am Montagmittag wurde die Hochwasserwarnung für den Kreis aufgehoben, vorsorglich evakuierte Menschen durften in ihre Häuser zurückkehren. In der Nacht struggle noch Katastrophen-Voralarm ausgelöst worden.
13:15 Uhr: Passagierschiff mit Senioren evakuiert
In Deggendorf ist ein Passagierschiff evakuiert worden. Mehr als 140 Menschen würden seit den Mittagsstunden vom Schiff gebracht, sagte eine Sprecherin des Landratsamts. Wegen des Hochwassers an der Donau könne das Schiff nicht weiterreisen. Bei den Passagieren deal with es sich überwiegend um ältere Menschen. Es gebe aber bislang keinen medizinischen Notfall an Bord, hieß es weiter. Boote waren im Einsatz, um die Menschen an Land zu bringen.
12:59 Uhr: Umweltminister: Thüringen ist glimpflich davongekommen
Trotz Unwetterwarnungen und punktuellen Überschwemmungen ist Thüringen nach Ansicht von Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) glimpflich durchs Wochenende gekommen. „Wir können dankbar sein, dass wir – entgegen erster Prognosen – in Thüringen nicht so stark von Wassermassen betroffen waren, wie zunächst befürchtet“, erklärte er. Vielerorts habe Schlimmeres verhindert werden können.
Stengele sagte, das Wochenende habe gezeigt, wie wichtig in den Gemeinden in Thüringen die gute Vorbereitung und Wachsamkeit der Einsatzkräfte struggle, aber auch die zupackende Solidarität der Bürgerinnen und Bürger. Der Minister wiederholte seine Forderung nach einer Pflichtversicherung für Elementarschäden. Darüber werde bei einer Umweltministerkonferenz diese Woche gesprochen. Außerdem forderte er den Bund auf, Einsparungen beim Hochwasserschutz zurückzunehmen.
12:50 Uhr: Lage „ist und bleibt“ laut Söder ernst
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stimmt die Bevölkerung im vom Hochwasser betroffenen Freistaat auf weitere schwierige Tage ein. „Die Lage ist und bleibt ernst und kritisch und angespannt“, sagte er im oberbayerischen Reichertshofen. Auch wenn mancherorts schon die Aufräumarbeiten starteten, drohten anderswo weiter Dämme zu brechen oder durchzuweichen. Und im Osten stehe das Schlimmste noch bevor. „Wir sehen, dass das Hochwasser jetzt wandert“, sagte er – und zwar in Richtung Regensburg. „Die werden steigen, die Pegel.“
Mehr als 3000 Menschen seien derzeit „in der Evakuierung“, Tendenz steigend, rund 20.000 Hilfskräfte im Einsatz. Insgesamt seien seit dem Wochenende schon um die 50.000 Menschen im Hilfseinsatz gewesen.
12:35 Uhr: Auto steckt im Hochwasser fest – Feuerwehr rettet 81-jährigen Fahrer
Die Feuerwehr hat einen 81 Jahre alten Autofahrer in der Oberpfalz aus dem Hochwasser gerettet. Der Mann sei auf einer überfluteten Straße im Markt Hahnbach nahe Nürnberg gefahren, um sich das Hochwasser der Vils anzuschauen, sagte ein Polizeisprecher. Doch dann habe sich der Wagen am Sonntag festgefahren und das Wasser sei weiter gestiegen. Der Fahrer sei deshalb durch das Schiebedach auf das Auto geklettert und habe um Hilfe gerufen. Ein Walker informierte die Polizei. Die Feuerwehr rückte mit einem Spezialfahrzeug an und holte Wagen samt Fahrer aus dem Wasser.
12:18 Uhr: Bauernverband rechnet mit „massiven Flutschäden“ für Landwirtschaft
Der Bauernverband rechnet durch das Hochwasser mit großen Schäden für die Landwirtschaft. „Wir schauen mit großer Sorge nach Bayern und Baden-Württemberg“, sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir gehen davon aus, dass auch die Landwirtschaft mit massiven Flutschäden bei Flächen und Gebäuden konfrontiert ist.“
Für konkrete Schätzungen sei es allerdings zu früh. „Das ist noch nicht abzusehen“, ergänzte der Generalsekretär. Die Gefahr sei noch nicht vorüber. „Entscheidend ist, dass zunächst das Wasser abläuft und keine Menschen mehr zu Schaden kommen“, betonte Krüsken.
12:04 Uhr: Auch Thüringen schickt Katastrophenhelfer nach Bayern
Angesichts der angespannten Hochwasserlage in Bayern kommen dort nun auch Katastrophenhelfer aus Thüringen zum Einsatz. Am Montagmorgen seien zwei Wasserrettungszüge Richtung Günzburg aufgebrochen, teilte das Innenministerium in Erfurt mit. Rund um die schwäbische Kreisstadt gehe es vor allem um die Versorgung der vom Wasser eingeschlossenen Bevölkerung. Insgesamt seien über 60 Einsatzkräfte mit 16 Fahrzeugen unterwegs, darunter sechs Rettungsboote. Bayern habe am Sonntagabend einen Hilfeaufruf an alle Bundesländer gestartet, teilte das Thüringer Ministerium weiter mit.
„Es kommt jetzt darauf an, der Bevölkerung in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten schnell Hilfe zu senden. Unsere Katastrophenschutzeinheiten sind hierfür spezialisiert und haben modernste Geräte an Bord“, sagte Innenminister Georg Maier (SPD).
11:58 Uhr – Deutsche Umwelthilfe fordert nach Hochwasser Sondervermögen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert angesichts des Hochwassers die Bundesregierung auf, ein Sondervermögen für Klimaanpassung, Klimaschutz und Katastrophenschutz aufzulegen. DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner sagt: „Wie viele ‚Jahrhundertfluten‘ braucht es noch, bis die Bundesregierung begreift, dass das unser neues ‚Normal‘ wird, wenn sie jetzt nicht handelt? Bund und Länder sind jetzt gemeinsam in der Verantwortung, nicht nur bei der Bewältigung der historischen Hochwasserkatastrophe in Süddeutschland zu helfen, sondern auch alle notwendigen Präventionsmaßnahmen zu ergreifen.“
11:45 Uhr – Faeser sieht Lehren aus früherer Flut
Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht im Hilfseinsatz Lerneffekte aus der Flutkatastrophe im Ahrtal. Sie sei beeindruckt, wie intestine die Rettungskräfte zusammenarbeiten, sagte sie am Montag bei ihrem Besuch in Reichertshofen. Ihr Eindruck sei, „dass nach dem Ahrtal auch die Lehren daraus gezogen wurden, dass das viel besser funktioniert in der Koordinierung, in der Zusammenarbeit“
11:26 Uhr – Leiche nach Überflutung von Keller entdeckt
Eine im Hochwasser in Bayern vermisste Frau ist tot. Die 43-Jährige wurde im Keller eines Mehrfamilienhauses im bayerischen Schrobenhausen gefunden, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Ingolstadt sagte. Die Frau struggle seit Samstagabend vermisst und in dem vollgelaufenen Keller vermutet worden.
Der Ehemann der Frau hatte am Samstagabend einen Notruf abgesetzt. Rettungstaucher fanden nun am Montag in dem Keller eine weibliche Leiche, die als die 43-Jährige identifiziert wurde. Zuvor struggle Wasser aus dem Keller abgepumpt worden.
11:11 Uhr – Politiker in Reichertshofen eingetroffen
Bundeskanzler Scholz ist im Flutgebiet in Oberbayern eingetroffen. Gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will er sich in dem am Vortag von Wassermassen überschwemmten Markt Reichertshofen ein Bild von der Lage vor Ort machen.
11:01 Uhr – Video zeigt, wie Wassermassen eine Schutzwand sprengen und Bundesstraße überfluten
Das Hochwasser in Süddeutschland hat die Bundesstraße B10 binnen Sekunden in einen reißenden Fluss verwandelt. Videoaufnahmen zeigen, wie die Wassermassen eine Schallschutzwand einreißen.
10:30 Uhr – Oberrhein für die Binnenschifffahrt gesperrt
„Am Oberrhein ruht die Schifffahrt“, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. „Hier wurden kritische Marken bei den Pegelständen übertroffen.“ Zu den betroffenen Regionen gehören etwa Maxau bei Karlsruhe, Mannheim und Worms.
10:15 Uhr – Scheitelpunkt in Heidelberg erreicht – keine Entwarnung
Wegen des Hochwassers sind in Heidelberg weiterhin mehrere Bereiche der Altstadt überflutet, allerdings werden die Pegelstände nun voraussichtlich wieder sinken. Der Scheitelpunkt des Neckars von 5,10 Metern sei in der Nacht zum Montag erreicht worden, wie die Stadt am Vormittag mitteilte.
10:03 Uhr – Feuerwehr sucht in Keller nach vermisster Frau
Rettungskräfte haben am Montag im oberbayerischen Schrobenhausen die Suche nach einer im Hochwasser vermissten Frau fortgesetzt. Weil Taucher am Vortag nicht in den vollgelaufenen Keller des Hauses vordringen konnten, würden in dem Gebäude nun Pumpen eingesetzt, sagte ein Polizeisprecher. So hoffe man, die 43-Jährige zu finden, die zuletzt im Keller ihres Hauses gesehen worden sei. „Der Einsatz läuft“, sagte der Sprecher.
09:55 Uhr – Land NRW schickt Rettungsteams und Boote
Das Land NRW schickt fünf Wasserrettungszüge mit je 48 Helfern, zehn Fahrzeugen, acht Anhängern und sechs Booten ins Hochwassergebiet nach Landau an der Isar. Laut Düsseldorfer Innenministerium hatte der Freistaat Bayern am späten Sonntagabend das Hilfsangebot angenommen. Die Retter wurden danach losgeschickt.
09:04 Uhr – Bahn rät von Reisen in den Süden ab
Die Deutsche Bahn rät weiterhin von Fahrten nach Süddeutschland ab. Bei den Fernverkehrsverbindungen kommt es zu Zugausfällen, vor allem München kann von Stuttgart, Würzburg und Nürnberg aus nicht angefahren werden, wie die Bahn am Montag mitteilte. Die Einschränkungen werden den Angaben nach auch am Montag andauern.
Auf folgenden Strecken komme es zu Ausfällen: München-Nürnberg-Erfurt-Berlin, Karlsruhe-Stuttgart-Ulm-Augsburg-München, Stuttgart-Mannheim-Frankfurt(M), München-Lindau-Bregenz-Zürich, Karlsruhe-Stuttgart-Crailsheim-Nürnberg und Augsburg-Kempten (Allgäu)-Oberstdorf. Zwischen Nürnberg und Würzburg verspäten sich die Züge.
08:42 Uhr – Dammbrüche im Landkreis Pfaffenhofen
Der Damm des Flusses Paar im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist mittlerweile an drei Stellen gebrochen. Das sagte eine Sprecherin des Landeratsamtes am Montagmorgen. In den betroffenen Gebieten in Baar-Ebenhausen und Manching seien alle Bewohner aufgefordert, in ihren Wohnungen und Häusern das Erdgeschoss zu verlassen und höhere Stockwerke aufzusuchen. Bis zu 800 Menschen wurden in Baar-Ebenhausen in Sicherheit gebracht.
08:17 Uhr – Erdrutsche und Überflutungen, Menschen mit Booten gerettet
Im Schwarzwald-Baar-Kreis haben die schweren Regenfälle mehrere Erdrutsche ausgelöst. Bei dem zu Villingen-Schwenningen gehörenden Ort Mühlhausen gerieten entlang einer Land- und einer Kreisstraße Erdmassen in Bewegung, die Straßen mussten nach Worten einer Polizeisprecherin vom Montag gesperrt werden. Im Ort selbst seien mehrere Menschen mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht worden, nachdem das Wasser in einer Straße dort bis zu 1,80 Meter hoch stand.
07:35 Uhr – Regensburg ruft Katastrophenfall aus
Am Montagmorgen hat auch Regensburg den Katastrophenfall ausgerufen. Die Wasserhöhe am Messpunkt Eiserne Brücke habe in den frühen Morgenstunden einen Stand von 5,80 Meter erreicht, teilte die Stadt am Montag mit. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete um 7.00 Uhr dann 5,90 Meter.
Der Deutsche Wetterdienst erwartet am Montag südlich der Donau und im Bayerischen Wald wieder Schauer und schauerartigen Regen, im weiteren Tagesverlauf teils schwere Gewitter. Auch heftiger Starkregen sei wieder möglich.
06:19 Uhr – Donauwörth sperrt Hauptverkehrsbrücke
Im schwäbischen Donauwörth ist eine der zwei Hauptverkehrsbrücken gesperrt worden. Zudem sei die angrenzende Bundesstraße 2 zwischen Nordendorf und Mertingen nicht mehr befahrbar, teilte das Landratsamt Donau-Ries mit. In Donauwörth erwarten Experten den Hochwasserscheitel für Montagnachmittag.
06:07 Uhr – Vermisster Feuerwehrmann nicht gefunden
Einsatzkräfte haben einen im Hochwasser vermissten Feuerwehrmann im schwäbischen Offingen noch nicht gefunden. „Die Suche wird weiter fortgesetzt werden“, sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Details gab er zunächst nicht an. Der 22-Jährige struggle in der Nacht zum Sonntag in der Gemeinde im Landkreis Günzburg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot struggle aufgrund starker Strömung gegen 2.50 Uhr gekentert.
05:13 Uhr – „Zeitenwende“ bei Bevölkerungsschutz gefordert
Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, fordert einen dringenden Ausbau der Katastrophenvorsorge. „Die neuerlichen Hochwasserlagen unterstreichen die Bedeutung eines starken Bevölkerungsschutzes in Deutschland“, sagte Hasselfeldt der „Augsburger Allgemeinen“. Deutschland habe diesbezüglich „insgesamt Nachholbedarf“. „Es braucht deshalb eine Zeitenwende, insbesondere, was die nachhaltige und zukunftsgerichtete Finanzierung des Bevölkerungsschutzes angeht.“
04:35 Uhr – Evakuierung im Ostalbkreis
Wegen vorhergesagten Hochwassers sind auch im baden-württembergischen Leinzell vorsorglich Menschen aus ihren Häusern gebracht worden. Durch die Gemeinde fließt die Lein, die überzulaufen droht.
04:30 Uhr – Baden-Württemberg leiht Einsatzkräfte an Bayern aus
Baden-Württemberg entsendet Einsatzkräfte in den nahe der eigenen Landesgrenze liegenden bayerischen Landkreis Günzburg. Auf Ersuchen des Freistaates Bayern seien drei Einsatzeinheiten „Sanität und Betreuung“ in den Landkreis entsandt worden, teilte das Innenministerium mit. Zudem werde ein Wasserrettungszug aus Ulm im Landkreis Günzburg eingesetzt, um die Evakuierung von Personen zu unterstützen.
03:44 Uhr – Esslingen baut provisorischen Damm
Die Stadt Esslingen am Neckar baut einen provisorischen Damm, um eine vorhergesagte Überflutung von Teilen der Innenstadt zu verhindern. Der Scheitelpunkt werden am frühen Montagmorgen erwartet. Vor dem sogenannten Wasserhaus an einem Kanal werden den Angaben zufolge in der Nacht und am Montagvormittag knapp 1500 Tonnen Stein und Sand aufgeschüttet.
03:22 Uhr – Ebersbach an der Fils bereitet Anwohner auf Evakuierung vor
Die stark vom Hochwasser getroffene Gemeinde Ebersbach an der Fils südöstlich von Stuttgart hat Anwohner einiger Straßenzüge auf Evakuierungen vorbereitet. Die Menschen sollten Dokumente und das Nötigste zusammenpacken, um die Nacht außer Haus verbringen zu können, teilte die Stadt am frühen Montagmorgen by way of Facebook mit. Es sei wichtig, in den oberen Stockwerken von Häusern zu warten. „Die Feuerwehr Ebersbach kommt auf die Einwohner zu.“
03:09 Uhr – Unwetterwarnungen aufgehoben, aber Starkregen möglich
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat alle Unwetterwarnungen vor schweren Gewittern mit Starkregen für Deutschland aufgehoben. Weiterhin gibt es vor allem in Süddeutschland gebietsweise schauerartige Regenfälle mit Potenzial für Starkregen. Südlich der Schwäbischen Alb können bis zum Abend Wassermengen von 30 bis 40 Liter professional Quadratmeter niedergehen. In Oberschwaben, am Bodensee und Allgäu seien starke Gewitter mit Starkregen möglich. Vereinzelt könne auch Hagel fallen. Ab Mittag sollen dann vor allem Gebiete südlich der Donau sowie am Bayerischen Wald betroffen sein.
03:02 Uhr – „Es braucht mehr Eigenverantwortung“
Angesichts des verheerenden Hochwassers in Teilen Bayerns und Baden-Württembergs fordert der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Uwe Brandl (CSU), ein Umdenken. „Allen voran braucht es mehr Eigenverantwortung, Eigenvorsorge und Bereitschaft der Gesellschaft, das Problem gemeinsam anzugehen und auch selber aktiv zu werden“, sagte Brandl der „Augsburger Allgemeinen“. „Dazu gehört es, Grundstücke abzugeben, wenn das zum Hochwasserschutz erforderlich ist, aber auch die Mitfinanzierung von Schutzmaßnahmen oder der Verzicht auf das Bauen im Überschwemmungsbereich.“
02:49 Uhr – Menschen in Uhingen aus Häusern geholt
Wegen Überflutungen im Filstal sind in Uhingen südöstlich von Stuttgart Menschen aus einigen Häusern geholt worden. Menschen sind nach derzeitigem Überblick nicht zu Schaden gekommen. Uhingen liegt östlich von Ebersbach an der Fils, wo nach Einschätzung des Landratsamts Göppingen zahlreiche Menschen in Gefahr sind.
02:16 Uhr – Bahnverkehr bleibt stark beeinträchtigt
Wegen der Unwetterschäden bleibt der Bahnverkehr im Süden Deutschlands am Montag stark beeinträchtigt. Die Deutsche Bahn teilte mit: „Wir raten von Reisen in die betroffenen Hochwassergebiete in Bayern und Baden-Württemberg ab und empfehlen, nicht notwendige Reisen zu verschieben. Bitte rechnen Sie zusätzlich damit, dass es bei den noch verkehrenden Zügen zu einer sehr hohen Auslastung kommt.“
Der Fernverkehr könne München von Norden und Westen derzeit nicht anfahren. Auch der Nahverkehr in Bayern bleibe stark beeinträchtigt. Für die Nacht wurden in Stuttgart, Nürnberg und München für Reisende Aufenthaltszüge eingerichtet.
01:20 Uhr – Hochwasser verlagert sich auf Donau
An den Zuflüssen zur Donau gehen die Fluten nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes Bayern vielerorts langsam zurück. Hier seien die Höchststände weitgehend erreicht, hieß es im Lagebericht. Nun konzentriere sich das Hochwasser zunehmend auf die Donau selbst.
Die höchste Meldestufe vier wurde dem Lagebericht zufolge unter anderem an der Donau von Regensburg bis Straubing erreicht, in Passau werde es am Montagabend so weit sein. In Donauwörth erwarten die Experten den Hochwasserscheitel für Montagnachmittag.
23:41 Uhr – Vollalarm in Ebersbach an der Fils
In der Stadt Ebersbach an der Fils bei Stuttgart ist am Sonntagabend wegen des Hochwassers Vollalarm ausgerufen worden. An der Bundesstraße 10 haben Wassermassen eine Lärmschutzwand durchbrochen und die Straße überflutet, wie auf einem Video zu sehen ist, das die Stadt am späten Sonntagabend auf ihrer Facebookseite veröffentlichte.
Nach Angaben der Polizei sind einige Bewohner wegen des Hochwassers in ihren Häusern eingeschlossen.
An die Bevölkerung wurde eine eindringliche Warnung gerichtet: „Bitte bleiben Sie Zuhause und kommen Sie nicht zu den Einsatzstellen. Es herrscht teilweise Lebensgefahr, wie Sie auf dem Video sehen können. Laufen Sie bitte nicht in das Wasser rein, überall könnten Schachtdeckel geöffnet sein, die Sie nicht erkennen können!!!“ Die Menschen sollten nicht in ihre Keller gehen und sich in den oberen Etagen aufhalten, wie es hieß.
23:32 Uhr – Kretschmann und Strobl besuchen Hochwassergebiete
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) besuchen am Montag zwei vom Hochwasser betroffene Gemeinden. Zunächst wollen sie sich am Vormittag in Meckenbeuren im Bodenseekreis ein Bild von der Lage machen. Später ist ein Besuch in der Gemeinde Erbach im Alb-Donau-Kreis geplant.
23:23 Uhr – Flüchtlingsunterkunft und Klinik geräumt
Wegen des Hochwassers sind am Sonntag auch Kliniken, Pflegeheime und andere öffentliche Einrichtungen geräumt worden. Im Landkreis Neu-Ulm in Schwaben mussten rund 220 Menschen eine Flüchtlingsunterkunft verlassen. Sie wurden in eine Halle einer Schule nach Neu-Ulm gebracht.
Auch mehr als 100 Patienten der Stiftungsklinik in Weißenhorn kamen woanders unter, darunter sieben Intensivpatienten. „Sollte es zu einem Starkregenereignis über Weißenhorn kommen und dann eine Evakuierung erforderlich sein, wäre der Vorlauf hierfür zu kurzfristig.“
23:10 Uhr: Hochwassereinsätze im Ostalbkreis
Nach heftigen Regenfällen ist es im Ostalbkreis in Baden-Württemberg am Sonntagabend zu Hochwassereinsätzen gekommen. In der Gemeinde Gschwend und südlich davon struggle die Lage angespannt. „Wir nehmen einen Anruf nach dem anderen an“, sagte der Sprecher mit Blick auf das Einsatzgeschehen.
21:10 Uhr: Keine Entwarnung für Bodenseekreis
Der Landrat des Bodenseekreises besuchte am Sonntag zwei von Hochwasser betroffene Gemeinden: Meckenbeuren und Salem. Laut einer Mitteilung vom Abend sagte er: „Diese Bilder machen mich sehr betroffen. Leider können wir aktuell noch keine Entwarnung geben, da die Vorhersagen erneut vor Niederschlägen mit Unwettern und Starkregen warnen.“
20:41 Uhr: Auch Landkreis Straubing-Bogen ruft Katastrophenfall aus
Nach der Stadt Straubing hat nun auch der umliegende Landkreis Straubing-Bogen am Sonntagabend den Katastrophenfall ausgerufen. Das Landratsamt forderte die Menschen auf, sich von den Deichen und umliegenden Geh- und Radwegen fernzuhalten, auch um die Einsatzkräfte nicht zu behindern. Die Deiche würden regelmäßig geprüft, an neuralgischen Stellen würden weitere Sicherungsmaßnahmen getroffen.
19:41 Uhr: Scholz und Faeser reisen in bayerisches Hochwassergebiet
Nach der Überflutung weiter Landstriche in Süddeutschland besuchen Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) am Montag (11.00 Uhr) das bayerische Hochwassergebiet.
Beide wollen sich in Reichertshofen im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann (beide CSU) ein Bild von der Lage machen und mit Einsatzkräften sprechen.
Auch die Präsidentin des Technischen Hilfswerks, Sabine Lackner, wird zu dem Termin erwartet.
https://www.welt.de/vermischtes/article251829606/Hochwasser-Frau-nach-52-Stunden-aus-Baum-gerettet-Donau-Pegel-jetzt-bei-9-97-Meterr.html