Jedes Mal, wenn Svenja Müller mit ihrer Beachvolleyball-Partnerin Cinja Tillmann den olympischen Sand in Paris betreten hat, hat Claudia Hinzen in Dortmund ganz fest die Daumen gedrückt. Beachvolleyball-begeistert ist Hinzen nicht besonders, aber Müller ist ihre Nichte und Patentochter. Und die erfüllt sich mit der Olympia-Teilnahme einen großen Lebenstraum.

Wir haben unsere Leserinnen und Leser gefragt, welche besondere Beziehung sie zu den olympischen Sportarten und einzelnen Athletinnen haben. In den mehr als 150 Einsendungen spiegelt sich die Vielfalt des Olympia-Programms – es gibt eben bei Olympia deutlich mehr zu entdecken als den 100-Meter-Sprint, Fußball oder die Auftritte von Turn-Superstar Simone Biles. 

Hier berichten neun Olympia-Begeisterte über ihr Highlight und was ihre Lieblingssportart so einzigartig macht. Klicken Sie auf ein Zitat, um die Geschichte dahinter zu lesen. 

“Ein falscher Tritt kann beim BMX alles verändern”

Wir sind während der Olympischen Spiele im Urlaub, aber zwei Entscheidungen wollten wir auf keinen Fall verpassen: BMX Race und die 100-Meter-Schmetterling der Frauen. Das liegt an meinen beiden Kindern, die selbst im Verein BMX fahren und schwimmen.

Mein 11-jähriger Sohn fährt BMX, seit er fünf Jahre alt ist. Im letzten Jahr ist er deutschlandweit Achter in seiner Altersklasse geworden und hat an Europa- und Weltmeisterschaften teilgenommen. In diesem Jahr konnte er nach einem schweren Sturz noch nicht starten, umso gespannter verfolgt er den Auftritt von Alina Beck. Weil die BMX-Community in Deutschland so klein ist, kennt er sie sogar persönlich. Ich finde spannend, wie sich in einem Rennen durch einen Sprung oder einen falschen Tritt noch einmal alles verändern kann.

Für meine zwölf Jahre alte Tochter haben wir einen Abend Schwimmen geschaut. Da warfare ihr Idol Angelina Köhler beim 100-Metter-Schmetterling am Start und hat nur knapp eine Medaille verpasst. Schmetterling ist die Lieblingslage meiner Tochter, und dass Angelina Köhler auch erst mit neun Jahren angefangen hat zu schwimmen, macht ihr Hoffnung, dass auch sie einmal richtig erfolgreich werden könnte.

“Der Einfluss der Natur macht Surfen einzigartig”

Was mich am Surfen fasziniert, ist, dass die Bedingungen so unvorhersehbar sind und innerhalb weniger Minuten umschlagen können. Wo gerade quick noch eine Zehn gesurft wurde, sind die Wellen im nächsten Moment kaum noch “surfbar, oder es herrscht eine totale Flaute.

Vor den Olympischen Spielen kannte ich praktisch keinen der Teilnehmenden, weil ich mich nicht mit der Profi-Surfszene beschäftigt hatte. Die Flauten während der Wettkämpfe habe ich dann dafür genutzt, um die Surferinnen und Surfer auf Instagram zu suchen und ihre Bilder zu bewundern. Im Sri-Lanka-Urlaub dieses Jahr stand ich zum ersten Mal selbst auf einem Surfbrett. Ich habe das absolute Glücksgefühl bei meiner ersten “gestandenen” Welle gespürt, als ich zum ersten Mal in der Welle aufgestanden und nicht direkt vom Brett gefallen bin. Aber ich wurde auch von Wellen unter Wasser gezogen und meine aufgescheuerten Oberschenkel brannten vom Salzwasser. Dass es bei den Profis really easy aussieht, beeindruckt mich deshalb umso mehr.

“Ich habe Svenja laut vorm Fernseher angefeuert”

Ohne meine Nichte und Patentochter Svenja Müller hätte ich vermutlich keinen besonderen Bezug zum Beachvolleyball. Doch weil sie sich für Olympia qualifiziert hat und in Paris mit ihrer Partnerin Cinja Tillmann angetreten ist, habe ich jedes Spiel mit Begeisterung verfolgt. Ich habe vor dem Fernseher so laut angefeuert und kommentiert, dass ich mir den einen oder anderen amüsierten Blick meines Mannes eingehandelt habe.

Seit Beginn der Spiele hatte ich noch keinen Kontakt mit Svenja, aber wir tauschen uns in der Familie intensiv über WhatsApp und Instagram aus. Mein Bruder warfare mit seiner Familie zur Eröffnung in Paris, Svenjas Mutter ist auch dorthin gereist. Leider ist Svenja am Montagmorgen im Viertelfinale gegen Lettland ausgeschieden, aber ich bin trotzdem sehr stolz auf sie. Wie sie und Cinja auch in schwierigen Momenten zusammengehalten haben, hat mich beeindruckt. Unabhängig von der Platzierung sehe ich, wie intestine ihr der Sport tut. In der Schule warfare ihre Körpergröße eher ein Handicap, für das sie verspottet wurde. Dass sie jetzt genau damit glänzen kann und so viel Selbstbewusstsein hat, finde ich klasse.

“Badminton ist wie ein Tanz auf dem Feld”

Badminton liegt bei uns in der Familie: Mein Vater hat in den Siebzigerjahren erfolgreich im Jugendbereich in der DDR gespielt. Ich selbst spiele seit 35 Jahren, habe es aber nie über die Landesebene hinaus geschafft.

Wenn ich bei Olympia Badminton schaue, drücke ich nicht bestimmten Spielern die Daumen, ich will einfach schöne Ballwechsel und Emotionen sehen. Was Badminton als Ballsport so besonders macht, ist die große Eleganz des Spiels – es ist quick ein Tanz auf dem Feld. Es geht auch nicht nur um große Kraft, ein gutes Auge und taktische Kniffe können körperliche Defizite ausgleichen. Gleichzeitig muss man schnell reagieren, weil der Ball immer direkt wieder im eigenen Feld ist. Besonders gerne habe ich die Spiele im gemischten Doppel geschaut – das Doppel hat im Badminton einen höheren Stellenwert als in den meisten anderen Sportarten.

“Meine Tochter und ich fachsimpeln beim Reiten”

Das Besondere am Vielseitigkeitsreiten ist für mich das tiefe Vertrauen zwischen Pferd und Reiter. Es sind besondere, smart und intelligente Pferdecharaktere, die in diesem Sport erfolgreich sind. Besonders deutlich wird das beim Geländeritt, bei dem nur der Reiter den Weg und die Hindernisse kennt und das Pferd bestimmt, wann es springt.

Natürlich warfare der Ritt von Michael Jung hervorragend. Beeindruckt hat mich jedoch die junge Marokkanerin Noor Slaoui, die auch, wenn sie nicht ganz vorn platziert wurde, eine unglaublich harmonische und elegante Runde geritten ist. Ich kannte sie vorher gar nicht und warfare begeistert.

Die Wettkämpfe habe ich mir gemeinsam mit meiner 20 Jahre alten Tochter angeschaut. Sie ist wie ich mit einem Pferde-Gen auf die Welt gekommen und reitet selbst seit 15 Jahren. Deshalb konnten wir intensiv mitfiebern und fachsimpeln. Dass es beim Abschluss-Springen so knapp warfare, hat es besonders spannend gemacht.

“Beim 3×3-Basketball geht es um Schnelligkeit und Teamgeist”

Mein Highlight ist 3×3-Basketball, das in Paris zum zweiten Mal olympische Disziplin ist. Vor allem bei den Auftritten der deutschen Damen habe ich mitgefiebert. Man hat gesehen, wie intestine die vier Mädels harmonieren und dass sie sich blind verstehen. Aus meiner Sicht haben sie verdient die Goldmedaille gewonnen, weil sie gekämpft haben bis zum Umfallen und tremendous treffsicher waren von der Dreierlinie. Ich habe jedes Spiel geschaut und mich tremendous gefreut für die Mädels, besonders für Svenja Brunckhorst, die sich mit ihrer Erfahrung eingebracht hat und ihre aktive Karriere mit Olympia-Gold beendet hat.

Der neue Wettbewerb bringt für mich vieles zusammen, was ich am Basketball magazine: Der schnelle Wechsel von Defensive auf Offensive und die große Bedeutung des Zusammenspiels. Ich verfolge natürlich auch das Männerteam um Dennis Schröder, das mit dem Erreichen des Halbfinales auch gute Chancen auf eine Medaille hat.

Basketball hat mein Leben geprägt: Ich habe mit 19 Jahren angefangen selbst zu spielen, nachdem ich vorher viel Leichtathletik gemacht hatte. Weil ich relativ groß bin und sehr ehrgeizig, habe ich es bis in die Regionalliga geschafft. Mit quick 40 habe ich dann mit dem Spielen aufgehört, auch weil es schwierig warfare, den Sport mit Familie und Beruf zu vereinbaren.

“Ich drücke Gianmarco Tamberi die Daumen”

Meine Liebe für das Hochspringen ist noch sehr jung, erst wenige Monate alt. Zufällig haben wir zur Leichtathletik-EM in Rom eingeschaltet, als gerade der Wettkampf mit Gianmarco Tamberi anstand. Er ist ein Typ, der polarisiert, aber ich bewundere ihn für seine Körperbeherrschung und die unglaubliche Konzentration. Bei der EM musste er einmal seinen Anlauf abbrechen, weil gleichzeitig die Laufwettbewerbe der Frauen stattfanden. Er blieb trotzdem bei sich und sprang über die 2,37 Meter. Genauso angetan warfare ich von seinem emotionalen Ausbruch nach dem Sieg. Solche Momente reißen mich mit, selbst wenn ich nur vor dem Fernseher sitze. Dass sich Tamberi bei den letzten Spielen die Goldmedaille mit dem Katarer Mutaz Essa Barshim teilte, habe ich erst im Nachhinein mitbekommen.

Am Hochspringen fasziniert mich, dass es für mir völlig unerreichbar scheint. Ich bin nicht unsportlich, aber diesen Bewegungsablauf würde ich nie hinbekommen. Wegen des schönen Wetters habe ich noch sehr wenig Olympia geschaut, aber zum Hochsprungfinale am 10. August werde ich auf dem Sofa sitzen und Tamberi die Daumen drücken.

“Die Auftritte von Schwimmerin Summer McIntosh sind unglaublich”

Etwa sechs Jahre lang warfare ich selbst als Leistungsschwimmerin aktiv. In dieser Zeit warfare Franzi von Almsick unser großes Idol. Nun gibt es mit Summer McIntosh wieder eine junge, unglaublich begabte und erfolgreiche Schwimmerin. Dass sie bei diesen Spielen dreimal Gold und einmal Silber geholt hat, ist herausragend. Ich habe ihre Wettkämpfe natürlich mit großer Begeisterung verfolgt. Aber auch Katie Ledecky hat mich schwer beeindruckt, für mich gehört sie zusammen mit Simone Biles zu den stärksten Athletinnen dieser Olympischen Spiele.

Ich habe auch mit den deutschen Schwimmerinnen und Schwimmern mitgefiebert – und mitgelitten. Tragisch fand ich den vierten Platz von Angelina Köhler. Vor allem weil die vor ihre liegende Chinesin vor einigen Jahren einen positiven Dopingtest hatte, aber dies völlig folgenlos geblieben ist.

“Synchronschwimmen ist gleichzeitig absurd und schön”

Synchronschwimmen ist eine unterschätzte olympische Sportart. Es wird oft nicht so ernst genommen, aber es sind krasse sportliche Leistungen, die da vollbracht werden – das lange Tauchen und die perfekte Synchronität.

Die Idee sich perfekt zu stylen, dann ins Wasser zu gehen und zu tanzen, ist gleichzeitig absurd und schön. Wenn Ende der Woche die Entscheidungen anstehen, werde ich sicher einschalten.

Aber auch das komplette Kontrastprogramm fasziniert mich: Siebener-Rugby. Mein Partner hat das früher selber gespielt, deshalb habe ich die Spiele bei Olympia mit ihm zusammen geschaut. Mich beeindruckt die Kombination aus Schnelligkeit und Stärke. Und dass es von außen wie eine tremendous aggressive Sportart wirkt, aber das Spiel selbst whole truthful ist.