Novo Nordisk and the burden loss zeitgeist | EUROtoday
In den vergangenen Monaten hatte Novo Nordisk einiges von seinem zwischenzeitlichen Glanz an der Börse eingebüßt. Im Vergleich zum Ende Juni bei rund 1.033 Dänischen Kronen (DKK) verzeichneten Allzeithoch verlor der Aktienkurs des Insulin-Weltmarktführers zuletzt rund 28 Prozent an Wert. Dazu hatten verschiedene Umstände beigetragen. Unter anderem flachte die Euphorie um die Abnehm-Medikamente ein wenig ab, während den bisherigen Branchengrößen Eli Lilly und Novo Nordisk auch noch neue Konkurrenz drohte. So hatte der Schweizer Pharmariese Roche Ambitionen im sogenannten GLP-1-Bereich angemeldet. Novo Nordisk hatte seinerseits zwar einige Studiendaten geliefert, die konnten aber nicht an die Erfolge von Mitteln wie Wegovy oder Ozempic erinnern.
Im September hatte Novo Nordisk darüber berichtet, dass das Mittel Monlunabant bei einer Einnahme über 16 Wochen für eine Gewichtsreduzierung von lediglich 6,5 Prozent gesorgt habe. Jefferies-Analyst Peter Welford hatte daraufhin verwiesen, dass die Studiendaten wohl nur das untere Ende der Erwartungen erreicht hätten, während es aber Fragen bezüglich der Sicherheit gegeben habe. Novo Nordisk hatte von leichten bis mäßigen neuropsychiatrischen Nebenwirkungen, vor allem Angstzuständen, Reizbarkeit und Schlafstörungen, gesprochen. Gerade solche möglichen Nebenwirkungen waren ein Grund dafür, dass die Euphorie rund um Medikamente zur Gewichtsreduzierung etwas abgeebbt war.
Wettbewerber drückt auf die Stimmung
Für Enttäuschung hatte zwischenzeitlich Novo Nordisks Konkurrent Eli Lilly gesorgt. Denn das US-Pharmaunternehmen lieferte enttäuschende Ergebnisse zum dritten Quartal ab. Die Umsätze lagen bei 11,44 Milliarden Dollar, gegenüber Konsensschätzungen von 12,10 Milliarden Dollar. Gerade die beiden wichtigen Mittel zur Gewichtsreduzierung Mounjaro und Zepbound hatten dazu beigetragen, dass die jüngsten Eli Lilly-Zahlen unter den Erwartungen geblieben sind. Entsprechend mussten die Jahresziele nach unten gefahren werden. Auf Anlegerseite kamen Sorgen auf, dass der Verkauf von Abnehm-Medikamenten insgesamt nicht so einträglich wie erhofft sein könnte. Nun konnte Novo Nordisk selbst für etwas Beruhigung sorgen:
Im Zuge der Vorstellung des Berichts zum dritten Quartal und den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 hatte Novo Nordisk-Chef Lars Fruergaard Jørgensen von einer weiterhin steigende Nachfrage nach den GLP-1-basierten Diabetes- und Adipositastherapien gesprochen. Entsprechend würde man mehr Patienten als je zuvor versorgen. Konzernweit kletterten die Umsätze in den ersten neun Monaten um 23 Prozent auf 204,72 Milliarden DKK (umgerechnet 26,6 Milliarden Euro). Der operative Gewinn legte um 21 Prozent auf 91,60 Milliarden DKK zu.
Zufriedene Analysten
Marktexperten wie Goldman Sachs-Analyst James Quigley zeigten sich zufrieden mit dem Zahlenwerk. Quigley selbst bestätigte im Fall der Aktie von Novo Nordisk das Kursziel von 1.040 DKK und die „Buy“-Einschätzung. Das dritte Quartal sei solide gewesen, während der Absatz des Abnehmmittels Wegovy als ermutigend bezeichnet wurde. J.P. Morgan-Analyst Richard Vosser hat derweil das „Overweight“_Rating und Kursziel von 1.050 DKK bestätigt, während die Aktie von Novo Nordisk auf der „Analyst Focus List“ verbleibt. Auch hier wird auf die gute Entwicklung beim Abnehmmittel Wegovy verwiesen.
Anleger sollten sich bei Novo Nordisk stets das Gesamtpaket ansehen. Als Weltmarktführer bei Insulin sind dauerhafte stabile Erträge mit Blick auf die Bevölkerungsentwicklung gesichert. Neue Anwendungsbereiche wie nun als Abnehmmittel sorgen für einen gewaltigen Schub. Wie wichtig dabei die Rolle des Herstellers ist, zeigen jüngste Berichte über individuell hergestellte Abnehmpräparate, die sogar zu Todesfällen geführt haben.
Durch den deutlichen Kursrückgang seit dem Sommer ist die Aktie für Anleger nun aber wieder auf einem deutlich günstigeren Einstiegsniveau zu bekommen. Die Historie kann sich trotzdem sehen immer noch lassen. Denn selbst auf dem aktuellen Kursniveau hat die Aktien im Schnitt der vergangenen zehn Jahre 16 Prozent pro Jahr zugelegt, was mehr als einer Verfünffachung innerhalb einer Dekade entspricht.
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