Paris Mayor Hidalgo resigns | EUROtoday

„Zwei Mandate reichen!“: Mit diesen Worten hat die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo am Dienstag ihren Rückzug aus dem Rathaus angekündigt. Die 65 Jahre alte Sozialistin bestätigte gegenüber der Zeitung „Le Monde“, dass sie sich 2026 nicht um ein weiteres Mandat bewerben will. Im März 2026 finden landesweit Kommunalwahlen in Frankreich statt.

Hidalgos radikale Verkehrswende erntet international viel Beifall, stößt aber bei den Bewohnern der Hauptstadt teils auf vehemente Kritik. Die Bürgermeisterin sagte, sie werde „bis zum letzten Tag“ dafür kämpfen, dass die französische Hauptstadt für den Klimawandel gerüstet sei. Dazu zählt für die Sozialistin auch, Autos weitgehend aus der Stadt zu verbannen.

Ein Großteil des Pariser Zentrums ist inzwischen verkehrsberuhigt. In dem Gebiet der Grands Boulevards zwischen Seine, Place de la Concorde, Oper und Place de la Bastille dürfen nur noch Anlieger fahren. Für den Durchgangsverkehr ist das Zentrum verboten. Damit sollen Lärmbelastung und Schadstoffausstoß verringert werden. Wer unberechtigt mit dem Auto durch die Zone fährt, muss 135 Euro Strafe zahlen.

Seit ihrer Wahl 2014 treibt Hidalgo entschieden die Verkehrswende voran. Sie hat die Uferstraßen an der Seine für den Autoverkehr gesperrt und für Radfahrer und Fußgänger geöffnet. Das Radwegenetz ist beständig ausgebaut worden und neue Grünflächen wurden angelegt. Im Stadtgebiet wurde ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern eingeführt. Auch auf der Ringschnellstraße Le Périphérique wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 50 Kilometer abgesenkt. Die Parkgebühr für SUVs und andere schwere Autos wurde verdreifacht.

Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Seine-Fluss gereinigt und die Wasserqualität verbessert wurde. In den vergangenen zehn Jahren hat die Bürgermeisterin die Schuldenlast der Stadt Paris von 4018 Millionen Euro im Jahr 2014 auf 8793 Millionen Euro 2024 verdoppelt.

Hidalgo soll nach Informationen des „Le Canard Enchainé“ ein Angebot des amerikanischen Milliardärs Michael Bloomberg angenommen haben und die Leitung von dessen Umweltstiftung in Brüssel übernehmen. Der Machtkampf um ihre Nachfolge hat bereits begonnen.

Hidalgo sprach sich für den 53 Jahre alten sozialistischen Senator Rémi Féraud als ihren Nachfolger aus. Féraud leitet seit 2014 die Fraktion „Paris en commun“ im Pariser Stadtrat. Herausgefordert wird er von Emmanuel Grégoire, dem ehemaligen Stellvertreter Hidalgos. Der frühere Verkehrsminister Clément Beaune lobte Hidalgos „Engagement für Paris“. Es sei eine seltene Qualität in der Politik, nicht an seinem Mandat zu kleben.