Nahost-Liveblog: ++ Iran zeigt sich gegenüber USA gesprächsbereit ++ | EUROtoday

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Stand: 05.02.2025 13:17 Uhr

US-Präsident Trump will mit dem Iran verhandeln – auch die iranische Regierung zeigt sich zumindest teils gesprächsbereit. Mit Blick auf Gaza drängen mehrere Länder auf die Zweistaatenlösung. Die Entwicklungen im Liveblog.

13:17 Uhr

Abbas: Gazastreifen “integraler Bestandteil des Staates Palästina”

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat die Pläne von US-Präsident Donald Trump zur Übernahme der Kontrolle im Gazastreifen durch die USA und zur Umsiedlung der dort lebenden Palästinenser scharf zurückgewiesen. Abbas und die palästinensische Führung hätten “ihre entschiedene Ablehnung gegenüber Aufrufen zum Ausdruck gebracht, den Gazastreifen an sich zu reißen und Palästinenser aus ihrer Heimat zu vertreiben”, hieß es in einer Erklärung des Büros von Abbas. 

Die legitimen Rechte der Palästinenser seien nicht verhandelbar, erklärte das Präsidentenbüro weiter. Abbas’ Sprecher Nabil Abu Rudeina, der die Erklärung im Fernsehen verlas, betonte zudem, der Gazastreifen sei “ein integraler Bestandteil des Staates Palästina.”

13:13 Uhr

Bundesregierung: Palästinenser-Staat würde Gazastreifen beeinhalten

Die Bundesregierung hält auch nach den Äußerungen von US-Präsident Donald Trump am Recht der Palästinenser auf den Gazastreifen fest. “Wir arbeiten intensiv an einer Zwei-Staaten-Lösung”, sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Die Sicherheit und das Existenzrecht Israels seien nicht verhandelbar. Aber auch ein palästinensischer Staat brauche eine Perspektive. Diese beinhalte das Westjordanland und den Gazastreifen.

13:12 Uhr

Großbritannien betont Recht der Palästinenser auf ihre Heimat

Nach dem Vorstoß von US-Präsident Donald Trump zum Gazastreifen hat der britische Außenminister David Lammy das Recht der Palästinenser auf ihre Heimat betont. “Die Palästinenser müssen in ihrer Heimat im Gazastreifen und im Westjordanland leben und gedeihen können”, sagte Lammy vor Journalisten bei einem Besuch in Kiew.

Lammy sagte weiter, Trump habe zwar Recht damit, dass der Gazastreifen in Schutt und Asche liege. Aber es sei die Aufgabe der Staatengemeinschaft, den Palästinensern “eine Zukunft in ihrem Heimatland zu garantieren.” Die britische Regierung habe sich immer für eine Zweistaatenlösung eingesetzt. Großbritannien wird sich laut Lammy am Wiederaufbau des Gazastreifens beteiligen.

13:08 Uhr

Steinmeier: Naher Osten braucht neuen Ansatz für Stabilität

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich skeptisch zu den Überlegungen von US-Präsident Donald Trump geäußert, die im Gazastreifen lebenden Palästinenser umzusiedeln. “Ich höre hier in der Region nur Bedenken”, sagte er bei einem Treffen mit Jordaniens König Abdullah II. in Amman. Er versuche, seine Worte sehr sorgfältig zu wählen, sagte Steinmeier, der deutlich machte, dass die Region eine nachhaltige Lösung benötige. 

Steinmeier hatte vor seinem Besuch in Jordanien schon politische Gespräche in Saudi-Arabien geführt. Nach seiner Beobachtung gebe es die Erwartung, dass jetzt nicht nur an Stabilität für Israel und die Palästinenser gearbeitet werde, sondern für die gesamte Region, sagte er. “Wir brauchen einen komplett neuen Ansatz.”

Steinmeier flog anschließend nach Ankara weiter, um mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu sprechen. Wie in Amman sollten auch dort die Zukunft Syriens nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Baschar al-Assad und die weitere Entwicklung in Gaza nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe die zentralen Themen sein. 

12:38 Uhr

Israel setzt Einsätze im Westjordanland fort

Palästinensischen Angaben zufolge setzt Israel seine Militäroperation “Eiserne Wand” im Westjordanland fort. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, sei das Flüchtlingslager Tulkarem, in dem nach UN-Angaben etwa 28.000 palästinensische Flüchtlinge untergebracht worden seien, bis auf wenige Familien geräumt. Bei den seit zehn Tagen anhaltenden israelischen Angriffen auf das Lager und die gleichnamige Stadt seien die Infrastruktur des Lagers sowie zahlreiche öffentliche und non-public Gebäude zerstört worden.

Auch in Tamoun nahe der Stadt Tubas sowie im Flüchtlingslager Al-Faraa soll es laut Wafa weitere Militäreinsätze Israels gegeben haben. Dort habe sich die humanitäre Lage verschärft, nachdem die Wasserversorgung abgeschnitten worden sei. Aus Dschenin wurden ebenfalls weitere Einsätze israelischer Truppen gemeldet.

12:31 Uhr

Baerbock stellt sich klar gegen US-Vorstoß zu Gaza

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump kritisiert, die palästinensische Bevölkerung aus dem Gazastreifen umzusiedeln. “Eine Vertreibung der palästinensischen Zivilbevölkerung aus Gaza wäre nicht nur inakzeptabel und völkerrechtswidrig”, sagte Baerbock in einer Mitteilung, ohne Trump namentlich zu erwähnen. “Dies würde auch zu neuem Leid und neuem Hass führen”, warnte die Grünen-Politikerin.

Die G7-Staaten, die EU und die Vereinten Nationen hätten immer wieder klar gemacht, dass die Zivilbevölkerung nicht vertrieben werden und der Gazastreifen nicht dauerhaft besetzt werden dürfe. “Eine Lösung über die Köpfe der Palästinenserinnen und Palästinenser hinweg darf es nicht geben”, mahnte Baerbock. Sie bestehe auf eine verhandelte Zweistaatenlösung. Alle seien sich einig, dass der stark zerstörte Gazastreifen rasch wieder aufgebaut werden müsse. “Wir Europäer stehen bereit, unseren Teil gemeinsam mit den USA und den Partnern in der Region beizutragen”, fügt sie hinzu.

12:00 Uhr

Frankreich warnt vor “Zwangsvertreibung” der palästinensischen Bevölkerung

Auch aus Frankreich kommt deutlicher Widerstand gegen Trumps Gaza-Initiative. Ein Sprecher des Außenministeriums in Paris erklärte: “Die Zukunft des Gazastreifens darf nicht in der Perspektive einer Kontrolle durch einen Drittstaat liegen, sondern im Rahmen eines künftigen palästinensischen Staates unter der Führung der Palästinensischen Autonomiebehörde”. Frankreich bekräftigte seine Ablehnung “jeglicher Zwangsvertreibung der palästinensischen Bevölkerung aus Gaza”.

So etwas würde einer schweren Verletzung des Völkerrechts gleichkommen und drohe die gesamte Region zu destabilisieren. Es wäre ein großes Hindernis für die legitimen Bestrebungen der Palästinenser und die Zweistaatenlösung, hieß es aus dem Ministerium weiter. Für eine Zweistaatenlösung müsse die Terrormiliz Hamas im Gazastreifen entwaffnet werden. Sie dürfe keine Rolle in einer Regierung spielen. Frankreich bekräftigte zudem seine Kritik an der israelischen Siedlungspolitik, die gegen das Völkerrecht verstoße, und an “jeder Absicht einer einseitigen Annexion des Westjordanlands.”

11:54 Uhr

Deutsch-Israelische Gesellschaft warnt vor “ethnischer Säuberung” in Gaza

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat den US-Vorstoß zum Gazastreifen scharf kritisiert. Der “disruptive Plan” von US-Präsident Donald Trump würde das Völkerrecht ignorieren, warnte Volker Beck, Präsident der Gesellschaft: “Freiwillig werden die Palästinenser den Gazastreifen nicht verlassen. Unfreiwillig wäre es eine ethnische Säuberung. Der Gazastreifen gehört weder zum Staat Israel noch zu den USA.” Beck sprach sich dafür aus, dass die USA als Garantiemacht “eine konstruktive Rolle beim friedlichen Wiederaufbau des Gazastreifens” spielen sollten.

11:47 Uhr

“Gaza gehört den Palästinensern”

Der spanische Außenminister Jose Manuel Albares hat den Plan von US-Präsident Donald Trump, die USA sollten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen, klar abgelehnt. “Ich möchte dies ganz deutlich machen: Gaza gehört den Palästinensern und sie müssen in Gaza bleiben”, betonte Albares. Der Küstenstreifen sei Teil eines künftigen palästinensischen Staates, für den sich Spanien einsetze. Es müsse eine Koexistenz geben, die auch die Sicherheit und den Wohlstand des israelischen Staates garantiere.

11:16 Uhr

Russland plädiert für eigenen palästinensischen Staat

Der Krieg im Nahen Osten ist nach Ansicht Russlands nur durch eine Zweistaatenlösung beizulegen. Der einzige Weg zur Lösung des Konflikts sei die Schaffung eines palästinensischen Staates neben Israel, sagte der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow: “Das ist die These, die in der entsprechenden Resolution des UN-Sicherheitsrates verankert ist.”

11:07 Uhr

US-Senator warnt vor “ethnischer Säuberung” im Gazastreifen

Der demokratische US-Senator Chris Van Hollen warnte in Bezug auf den Vorstoß von Präsident Donald Trump, den Gazastreifen unter US-Kontrolle zu stellen, vor einem drohenden, schweren Völkerrechtsbruch. “Er hat gerade gesagt, dass es die Politik der Vereinigten Staaten sein wird, zwei Millionen Palästinenser gewaltsam aus dem Gazastreifen zu vertreiben. So etwas nennt sich auch ethnische Säuberung”, sagte Van Hollen dem US-Sender MSNBC und bezeichnete Trumps Plan als “in vielerlei Hinsicht verabscheuungswürdig”. Van Hollen struggle bereits unter Trumps Amtsvorgänger Joe Biden ein entschiedener Kritiker der amerikanischen Nahost-Politik.

10:33 Uhr

Türkei: Trumps Vorstoß für Gazastreifen “inakzeptabel”

Die Türkei lehnt den Plan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen klar ab. Eine Übernahme des Küstenstreifens durch die USA wäre “inakzeptabel”, kritisierte der türkische Außenminister Hakan Fidan. Ein solches Vorgehen würde nur zu weiteren Konflikten führen, betonte er gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

10:28 Uhr

China lehnt Umsiedlung von palästinensischer Bevölkerung ab

China spricht sich gegen eine von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagene Umsiedelung der Bevölkerung des Gazastreifens aus. China hoffe, dass die Waffenruhe als Chance genutzt wird, eine langfristige Lösung für den Nahen Osten zu erreichen. Die Grundlage dafür müsse eine Zweistaatenlösung sein, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums.

10:06 Uhr

Iran deutet Gesprächsbereitschaft an

US-Präsident Donald Trump hat gegenüber dem Iran Gesprächsbereitschaft signalisiert, gleichzeitig aber mit neuen Sanktionen gedroht. Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi zeigte sich gegenüber den USA kompromissbereit, etwa in Bezug auf Trumps Forderung, der Iran dürfe keine Atomwaffen besitzen. “Wenn das Hauptanliegen ist, dass Iran keine Atomwaffen anstrebt, dann ist das erreichbar”, sagte Araghtschi am Rande einer Sitzung des iranischen Kabinetts. Mit Blick auf die möglichen weiteren Strafmaßnahmen gegen sein Land, betonte der iranische Außenminister, “dass die Strategie des maximalen Drucks eine gescheiterte Erfahrung ist und ein erneuter Versuch ebenfalls zum Scheitern verurteilt wäre”.

09:46 Uhr

Zustimmung für Trumps Gaza-Pläne in Israel

Der Vorschlag von US-Präsident Donald Trump, der Gazastreifen solle unter die Kontrolle der USA gebracht werden, stößt in den Reihen israelischer Politiker teils auf große Zustimmung.

Zu den Befürwortern zählt Itamar Ben-Gvir, der aus Protest gegen das Abkommen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas aus der israelischen Regierungskoalition ausgetreten struggle. Er habe immer wieder betont, dass die einzige Lösung für Gaza darin bestehe, die Auswanderung seiner Bewohner zu befürworten, schrieb der rechtsextreme Politiker beim Kurznachrichtendienst X. Jetzt sei klar, dass dies “die Strategie für den ‘Tag danach'” sei. Ben-Gvir forderte den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu dazu auf, den Plan schnellstmöglich anzunehmen und mit seiner Umsetzung zu beginnen.

Ähnlich äußerte sich auch der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich. Israel und die USA werden gemeinsam “die Welt wieder großartig machen”, schrieb er auf X. Der Sprecher des israelischen Parlaments, Amir Ohana, sprach vom “Beginn eines neuen Tages” für Israel. Die Times of Israel zitierte den Vorsitzenden der Oppositionspartei “Nationale Einheit”, Benny Gantz, mit den Worten, Trump habe mit seinem Plan bewiesen, dass er ein wahrer Freund Israels sei und “kreative, originelle und interessante Gedanken” geäußert, die geprüft werden müssten.

09:31 Uhr

“Im krassen Widerspruch zum Völkerrecht”

Der außenpolitische Sprecher der SPD, Nils Schmid, hat den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump, die USA sollten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen, als “völlig inakzeptabel” bezeichnet. “Er steht im krassen Widerspruch zum Völkerrecht und würde zwei Millionen Palästinensern ihre Heimat rauben”, sagt Schmid im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Nur eine Zweistaatenlösung könne die Sicherheit Israels und die Rechte der Palästinenser gewährleisten, frei und in Würde zu leben. “Daran sollten wir Europäer zusammen mit unseren Partnern in der arabischen Welt festhalten”, mahnte Schmid und warnte, dass es bei einer Vertreibung der Palästinenser keine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und arabischen Staaten geben werde.

09:03 Uhr

PLO pocht auf Zweistaatenlösung

Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) lehnt de Plan von US-Präsident Donald Trump ab, dass die USA die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und die dort lebende palästinensische Bevölkerung umgesiedelt werden soll. PLO-Generalsekretär Hussein al-Sheikh erklärte, die PLO lehne alle Forderungen nach einer Vertreibung des palästinensischen Volkes aus seiner Heimat ab. “Die palästinensische Führung bekräftigt ihren festen Standpunkt, dass die Zweistaatenlösung im Einklang mit der internationalen Legitimität und dem Völkerrecht die Garantie für Sicherheit, Stabilität und Frieden ist”, schrieb al-Sheikh beim Kurznachrichtendienst X. Die PLO ist worldwide als die offizielle Vertretung des palästinensischen Volkes anerkannt.

08:43 Uhr

Mike Johnson lobt “mutigen” Vorstoß von Trump

Der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, hat den Plan von Präsident Donald Trump gelobt, die Kontrolle im Gazastreifen zu übernehmen und die dort lebenden Palästinenserinnen und Palästinenser zwangsweise umzusiedeln. Johnson sprach beim Kurznachrichtendienst X von einem “mutigen” Vorgehen, in der Hoffnung, einen dauerhaften Frieden im Gazastreifen zu erreichen. “Wir sind hoffnungsvoll, dass dies der Region dringend benötigte Stabilität und Sicherheit bringt”, schrieb er.

07:45 Uhr

USAID-Mitarbeitende sollen ab 7. Februar beurlaubt werden

Alle direkt angestellten Mitarbeiter der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) sind ab dem 7. Februar weltweit beurlaubt. Dies teilt die Trump-Administration auf der USAID-Internetseite mit. Tausende von Mitarbeitern die rund um die Welt arbeiten, werden zurückgerufen. Nur einige Mitarbeiter, die für “missionskritische Funktionen, zentrale Führungsaufgaben und besonders ausgewiesene Programme verantwortlich sind”, seien von der Maßnahme ausgenommen.

USAID beschäftigt insgesamt mehr als 10.000 Mitarbeiter, von denen nach Angaben des Congressional Research Service (CRS) etwa zwei Drittel im Ausland tätig sind. Die Behörde verfügt über mehr als 60 Länder- und Regionalmissionen.

07:41 Uhr

US-Außenminister Rubio stellt sich hinter Trumps Gaza-Pläne

Der neue US-Außenminister Marco Rubio befürwortet die Ankündigung von Präsident Donald Trump, der Gazastreifen solle unter US-Kontrolle gestellt werden. Der Küstenstreifen müsse von der radikal-islamischen Hamas befreit werden, betonte Rubio beim Kurznachrichtendienst X. Die USA stünden bereit, “um die Führung zu übernehmen und um den Gazastreifen wieder wunderschön zu machen”. Rubio verwendet dabei wörtlich die Formulierung “Make Gaza Beautiful Again”, eine Anspielung auf Trumps Wahlslogan “Make America Great Again”. Rubio schreibt weiter: “Unser Ziel ist ein dauerhafter Frieden in der Region für alle Menschen.”

05:10 Uhr

Ex-Minister von gestürztem Machthaber Assad stellt sich Behörden in Syrien

Ein früherer Minister des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad hat sich den neuen Justizbehörden des Landes gestellt. Ex-Innenminister Mohammed al-Schaar habe sich der Abteilung für allgemeine Sicherheit gestellt, erklärte das Innenministerium am Dienstag. Er ist demnach einer der ranghöchsten Vertreter der gestürzten Assad-Regierung, der seit der Machtübernahme durch von Islamisten angeführte Milizen am 8. Dezember festgenommen wurde. 

Al-Schaar amtierte von 2011 bis 2018 – auf dem Höhepunkt des syrischen Bürgerkriegs – als Innenminister. Wegen seiner Beteiligung an “Gewalt gegen Demonstranten” hatte EU Sanktionen gegen ihn verhängt. Er stand zudem auf einer US-Sanktionsliste. Die Sicherheitskräfte der neuen Übergangsregierung hätten al-Schaar zur Fahndung ausgeschrieben und “in den vergangenen Tagen Orte durchsucht, an denen er sich versteckt hatte”, erklärte das Innenministerium.

04:20 Uhr

US-Sondergesandter: Gazastreifen für bis zu 15 Jahren unbewohnbar

Dem US-Nahost-Sondergesandten Steve Witkoff zufolge hat Präsident Donald Trump der Region zu verstehen gegeben, dass der Gazastreifen auf längere Zeit unbewohnbar sein werde. Witkoff spricht von zehn bis 15 Jahren. Seinen Angaben zufolge hat Trump zudem eine Anweisung unterzeichnet, um Israel mit neuer Munition zu versorgen.

04:01 Uhr

Kritik an Trumps Gaza-Vorschlag: “Er hat völlig den Verstand verloren”

Die Vorschläge von US-Präsident Donald Trump zum Gazastreifen stoßen im In- und Ausland auf Kritik. “Wir halten sie für ein Rezept, um Chaos und Spannungen in der Region zu erzeugen, denn die Menschen im Gazastreifen werden solche Pläne nicht zulassen”, erklärt Sami Abu Suhri, ein hochrangiger Vertreter der radikal-islamischen Hamas.

Der demokratische US-Senator Chris Murphy erklärt auf dem Kurznachrichtendienst X zu Trump: “Er hat völlig den Verstand verloren” (Original: “He lost it”). “Eine US-Invasion des Gazastreifens würde zum Tod tausender US-Soldaten und zu jahrzehntelangen Kriegen im Nahen Osten führen. Das ist wie ein schlechter, kranker Witz.”

03:41 Uhr

Australien unterstützt Zwei-Staaten-Lösung

Der US-Verbündete Australien hält nach eigenen Angaben an einer Zwei-Staaten-Lösung für den Nahost-Konflikt fest. Die Haltung des Landes sei “die gleiche wie heute Morgen, wie im vergangenen Jahr”, sagt Ministerpräsident Anthony Albanese vor der Presse: “Die australische Regierung unterstützt auf parteiübergreifender Basis eine Zwei-Staaten-Lösung.”

03:32 Uhr

Saudi-Arabien bekräftigt Ruf nach unabhängigem Palästina

Das Außenministerium in Saudi-Arabien hat schnell auf Trumps Ankündigung reagiert, die USA wollten den Gazastreifen unter ihre Kontrolle bringen. In einer scharf formulierten Erklärung hieß es, dass ihr langjähriger Ruf nach einem unabhängigen palästinensischen Staat eine “feste, unerschütterliche und unerschütterliche Position” sei. Das Königreich betonte eine “absolute Ablehnung von Eingriffen in die legitimen Rechte des palästinensischen Volkes”.

“Saudi-Arabien wird seine unermüdliche Arbeit zur Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt nicht einstellen und dass das Königreich ohne dies keine diplomatischen Beziehungen zu Israel aufnehmen wird”, wird Kronprinz Mohammed bin Salman in der Erklärung zitiert. Die Haltung sei nicht verhandelbar, hieß es.

Der israelische Premier Netanjahu hatte sich beim Treffen mit Trump zuvor zuversichtlich zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien geäußert.

02:48 Uhr

Trump schließt Entsendung von US-Truppen in Gazastreifen nicht aus

US-Präsident Donald Trump schließt eine Entsendung amerikanischer Soldaten in den Gazastreifen nicht aus, um das zerstörte Küstengebiet übernehmen und wiederaufbauen zu können. “Wir werden tun, was notwendig ist”, entgegnete er nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Washington auf die Frage eines Journalisten, ob er US-Truppen in den Gazastreifen schicken werde, um das Sicherheitsvakuum zu füllen. “Wenn es notwendig ist, werden wir das tun.” Er rechne mit einem langfristigen Engagement der USA in der Region, sagte der Republikaner weiter. 

02:30 Uhr

Trump will “großartigen Deal” mit Iran abschließen

US-Präsident Donald Trump sagte auf einer Pressekonferenz, er würde gerne einen ” großartigen Deal” mit Iran aushandeln, um die bilateralen Beziehungen zu verbessern. Er fügte gleichzeitig hinzu, Teheran dürfe keine Atomwaffen entwickeln. “Sie können keine Atomwaffen haben, und wenn ich denke, dass sie eine Atomwaffe haben werden … Ich denke, das wird sehr unglücklich für sie verlaufen.”

02:28 Uhr

Trump: USA werden Gazastreifen übernehmen

US-Präsident Donald Trump will, dass die Vereinigten Staaten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und das vom Krieg zerstörte palästinensische Küstengebiet wirtschaftlich entwickeln. “Die USA werden den Gazastreifen übernehmen”, sagte Trump nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus in Washington. “Wir werden ihn besitzen.” Palästinensische Bewohner sollen laut Trump in andere Länder umgesiedelt werden.

Die Idee fand Gehör bei Netanjahu: “Er hat eine andere Idee und ich denke, sie hat unsere Aufmerksamkeit verdient. Das ist etwas, das die Geschichte verändern könnte.”

Ralf Borchard, ARD Washington, tagesschau, 05.02.2025 05:57 Uhr

00:37 Uhr

Kinder aus Trümmern im Westjordanland gerettet

Rettungskräfte haben nach palästinensischen Angaben zwei Minderjährige nach zwei Tagen lebend unter Trümmern eines von Israel gesprengten Hauses im Flüchtlingsviertel von Dschenin im Westjordanland geborgen, wie der palästinensische Zivilschutz mitteilte. Die Bergungsarbeiten hätten begonnen, nachdem Hilferufe aus dem zusammengestürzten Gebäude gehört worden seien, teilte der palästinensische Zivilschutz mit. Die Suche nach der Mutter der Minderjährigen und einem weiteren Kind werde fortgesetzt. 

Das israelische Militär hatte am Sonntag nach eigenen Angaben mehrere Häuser in dem Ort gesprengt, weil diese von Terroristen genutzt worden seien. Auf Anfrage teilte die Armee nun mit, sie habe alle Bewohner vor den Sprengungen auf verschiedenen Wegen und wiederholt gewarnt. Auch nach den Sprengungen sei die Lage geprüft worden. Zu möglicherweise verschütteten Menschen habe die Armee keine Informationen. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

00:07 Uhr

Der Liveblog vom Dienstag zum Nachlesen

Präsident Erdogan hat Syriens Übergangspräsidenten Al-Scharaa in der Türkei empfangen und ihm Unterstützung zugesichert. Bundespräsident Steinmeier übergab in Jordanien Hilfsgüter für die Menschen im Gazastreifen. Alle Entwicklungen vom Dienstag zum Nachlesen.

https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-mittwoch-236.html