White home blocks AP reporters as a result of company doesn’t write “Golf of America” | EUROtoday
Eigentlich lief es ganz gut, was den Umgang Donald Trumps mit der Presse in den ersten Wochen seiner zweiten Amtszeit anbelangt. Der Präsident stellt sich regelmäßig den Fragen der Reporter: auf Pressekonferenzen, in kleinen Runden im Oval Office oder in der Air Force One. Gewiss, im Briefing Room des Weißen Hauses sitzen jetzt auch rechte Podcaster und Influencer, aber zumindest wird der Präsident von seinen Presseleuten nicht so abgeschirmt wie Joe Biden.
Für unabhängigen Journalismus bestraft
Am Dienstag hat es dann doch ein höchst irritierendes Signal gegeben. Die Nachrichtenagentur „Associated Press“ (AP) teilte mit, das Weiße Haus habe ihr erklärt, wenn ihre Redaktionsrichtlinien nicht in Einklang mit dem Dekret des Präsidenten stünden, mit dem dieser den Golf von Mexiko in „Golf von Amerika“ umbenannte, werde der Agentur der Zugang zu einem Pressetermin im Oval Office verweigert. Kurz darauf sei ein im Weißen Haus akkreditierter AP-Korrespondent daran gehindert worden, bei der Unterzeichnung eines Erlasses zugegen zu sein, teilte Chefredakteurin Julie Pace mit.
Es sei besorgniserregend, dass die Trump-Regierung die AP für ihren unabhängigen Journalismus bestrafe. Das sei ein Verstoß gegen den ersten Verfassungszusatz. Weiter teilte Pace mit, das Dekret, mit dem Trump die Meeresbucht umbenannt habe, habe nur in den Vereinigten Staaten Geltung. Mexiko, andere Staaten und internationale Organisationen seien nicht verpflichtet, die Namensänderung anzuerkennen. Die Meeresbucht werde seit mehr als 400 Jahren Golf von Mexiko genannt. Als weltweite Nachrichtenagentur müsse die AP sicherstellen, dass Ortsnamen und geographische Namen für die gesamte Leserschaft erkennbar seien.
Die Agentur AP wurde 1846 in New York gegründet und unterhält 235 Büros in 94 Ländern. Eugene Daniels, der Präsident der „White House Correspondents’ Association“ (WHCA), teilte mit, das Weiße Haus könne der Presse nicht die Berichterstattung vorschreiben – und auch nicht Journalisten dafür bestrafen, dass man unglücklich über Entscheidungen von deren Redaktionen sei. Das Vorgehen des Weißen Hauses sei „inakzeptabel“. Die WHCA rufe die Regierung auf, ihren Kurs zu ändern.
Trump, der schon in seiner Rede zur Amtseinführung den Namenswechsel angekündigt hatte, ist für diese Entscheidung vielfach verhöhnt worden. Nationalismus hat halt immer etwas Kleingeistiges. Das Dekret zwingt Medien- und Technologieunternehmen in den Vereinigten Staaten aber, Stellung zu beziehen. So haben Apple und Google ihre Onlinekartendienste aktualisiert und nennen den Golf von Mexiko jetzt Golf von Amerika. Begründet wurde der Schritt damit, dass das „Geographic Names Information System“ (GNIS) die Namensänderung umgesetzt habe. Die Datenbank wurde vom „United States Geological Survey“, einer zum Innenministerium gehörenden Behörde, aufgebaut, die für die amtliche Kartographie zuständig ist. Viele amerikanische Techkonzerne sind seit der Wahl im November um gute Beziehungen zu Trump bemüht.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/weisses-haus-sperrt-ap-reporter-aus-weil-agentur-nicht-golf-von-amerika-schreibt-110292384.html