Trumps Zölle: ++ „Trifft Deutschland zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt“ – Berlin alarmiert über US-Handelspolitik ++ Liveticker | EUROtoday
US-Präsident Donald Trump hat für viele Länder eine Zollpause verkündet – nicht aber für China. Der Zollstreit zwischen den beiden Ländern spitzt sich weiter zu. Das könnte auch weltweite Konsequenzen haben.
Alle Entwicklungen zum Handelskonflikt und Zöllen im Liveticker:
10:41 Uhr – Bundesregierung sieht deutsche Wirtschaft in „turbulentem Umfeld“
Die amtierende Bundesregierung sieht die heimische Wirtschaft wegen der US-Handelspolitik in schwierigem Fahrwasser. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem turbulenten Umfeld“, heißt es im Monatsbericht des Wirtschaftsministeriums. „Die angekündigten und kurz darauf teilweise wieder ausgesetzten US-Zollerhöhungen haben weltweit die Unsicherheit erhöht, Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst und die globalen Handels- und Wachstumsperspektiven gedämpft.“ Diese Entwicklung treffe Deutschland zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. „Die Phase wirtschaftlicher Stagnation der vergangenen Jahre ist noch nicht überwunden.“
10:09 Uhr – Börsenkurse in Europa steigen
Die Kurse an den Börsen in Europa sind zu Handelsbeginn wieder kräftig gestiegen – Anleger reagieren damit auf die am Freitag verkündeten Ausnahmen von den massiven US-Importzöllen für Smartphones und Computer aus China. In Frankfurt am Main legt der Deutsche Aktienindex (Dax) am Morgen um 2,07 Prozent zu, die Kurse in London steigen um 1,88 Prozent, die in Paris um 1,98 Prozent und in Mailand um 1,93 Prozent.
08:38 Uhr – US-Anteil am deutschen Exportgeschäft hoch wie zuletzt 2002
Die Abhängigkeit der deutschen Exporteure von dem durch hohe Zölle bedrohten US-Geschäft ist so groß wie seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr. Die Ausfuhren in die weltgrößte Volkswirtschaft summierten sich im vergangenen Jahr auf intestine 161,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das warfare intestine ein Zehntel – genau 10,4 Prozent – aller deutschen Exporte und damit der höchste Anteil seit 2002. „Zölle auf deutsche Exporte in die USA treffen Branchen wie die Pharmaindustrie und Medizintechnik, den Fahrzeug- sowie den Maschinenbau besonders schwer“, betonen die Statistiker. „Für viele Exportgüter aus diesen Branchen sind die Vereinigten Staaten der bedeutendste Absatzmarkt.“
04:02 Uhr – Trump: Werde Zölle für Halbleiter während der Woche bekannt geben
Donald Trump kündigt an, er werde im Laufe der nächsten Woche die Höhe der Zölle auf importierte Halbleiter bekannt geben. Für einige Unternehmen müsse es dabei Flexibilität geben, sagt Trump vor Journalisten auf dem Rückflug nach Washington an Bord der Air Force One.
02:30 Uhr – China stoppt laut Bericht Export wichtiger Mineralien und Magnete
China hat laut einem Bericht den Export einer großen Bandbreite wichtiger Mineralien und Magnete ausgesetzt. Damit drohe die Versorgung mit Komponenten, die für Automobilhersteller, Hersteller in der Luft- und Raumfahrtindustrie, Halbleiterunternehmen und Rüstungsunternehmen auf der ganzen Welt von zentraler Bedeutung sind, einzubrechen. So berichtet es die „New York Times“. Der Vorgang soll Teil der Vergeltungsmaßnahmen Pekings für die drastischen Zoll-Erhöhungen durch die Trump-Regierung sein.
Die Lieferung der Magnete, die für die Herstellung von Autos, Drohnen, Robotern und Raketen unerlässlich sind, werde demnach in vielen chinesischen Häfen gestoppt, während die chinesische Regierung ein neues Regulierungssystem ausarbeite. Sobald dieses in Kraft sei, könnte es ausgewählte Unternehmen, darunter beispielsweise auch amerikanische Rüstungsunternehmen, dauerhaft von Lieferungen ausschließen.
Die chinesische Regierung hat laut der „New York Times“ bereits am 4. April Exportbeschränkungen für sechs schwere Seltene Erden angeordnet, die vollständig in China raffiniert werden, sowie für Seltene Erdenmagnete, die zu 90 Prozent in China produziert werden: „Die Metalle und die daraus hergestellten Spezialmagnete dürfen China künftig nur noch mit speziellen Exportlizenzen verlassen.“ Doch offenbar zieht sich der Vergabeprozess der Exportlizenzen in die Länge, weshalb derzeitige Vorräte außerhalb Chinas knapp werden könnten. Die US-Zeitung zitiert einen Chemielieferanten mit Sitz in Los Angeles, der sagt, seinem Unternehmen sei mitgeteilt worden, es werde 45 Tage dauern, bis die Exportlizenzen erteilt und der Export von Seltenen Erden und Magneten wieder aufgenommen werden könne. Eine Autofabrik in Detroit oder anderswo könnte dann bald keine Autos und andere Produkte mit Elektromotoren mehr produzieren.
Sonntag, 13. April
23:34 Uhr – Trump relativiert Zoll-Ausnahmen für Elektronik
Donald Trump kündigt an, dass er weiterhin Zölle auf Telefone, Computer und gängige Unterhaltungselektronik erheben werde. Es habe keine Ausnahmen gegeben. Die Zölle seien ein Schritt in seinem allgemeinen Bestreben, den US-Handel neu zu gestalten.
„Niemand wird vom Haken gelassen“, sagte Trump am Sonntag in einem Social-Media-Post, den er kurz nach seinem Golfspiel am Sonntag veröffentlichte. Die ausgenommenen Produkte würden „einfach in einen anderen Zollbereich verschoben“, und seine Regierung werde „Halbleiter und die gesamte Elektronik-Lieferkette unter die Lupe nehmen“, fügte er hinzu.
Weiter schrieb Trump: „Was aufgedeckt wurde, ist, dass wir Produkte in den Vereinigten Staaten herstellen müssen und dass wir uns nicht von anderen Ländern, insbesondere von feindlichen Handelsnationen wie China, die alles in ihrer Macht Stehende tun werden, um das amerikanische Volk zu missachten, als Geisel halten lassen dürfen.“ Amerika dürfe es nicht zulassen, sich beim Handel weiterhin von China missbrauchen zu lassen. „Diese Tage sind vorbei!“
Trumps Handelsminister Howard Lutnick erklärte am Sonntag gegenüber ABCs „This Week“ zu den Zöllen auf Elektronikprodukte: „Sie sind von den gegenseitigen Zöllen ausgenommen, aber in den Halbleiterzöllen enthalten, die wahrscheinlich in ein oder zwei Monaten in Kraft treten.“
23:03 Uhr – China bezeichnet Zoll-Pause als „kleinen Schritt“ zur Behebung eines Fehlers
Die chinesische Regierung erklärt, die Entscheidung der USA, bestimmte Produkte der Unterhaltungselektronik von den sogenannten gegenseitigen Zöllen auszunehmen, sei ein kleiner Schritt zur Korrektur ihrer Verfehlungen und forderte Washington auf, mehr zu unternehmen, um die Abgaben aufzuheben. „Dies ist ein kleiner Schritt der USA zur Korrektur ihrer unrechtmäßigen einseitigen ‚Gegenzölle‘“, erklärte das Handelsministerium am Sonntag in einer Erklärung auf seinem offiziellen WeChat-Konto.
Das Ministerium fordert die USA außerdem auf, „große Schritte zu unternehmen, um die unrechtmäßige Maßnahme vollständig zu beenden und auf den richtigen Weg zurückzukehren, Differenzen durch einen gleichberechtigten Dialog auf der Grundlage gegenseitigen Respekts zu lösen.“
22:03 Uhr – Als „Idiot“ beschimpfter Trump-Berater Navarro: „Mit Elon ist alles in Ordnung“
Der von Elon Musk als „Idiot“ beschimpfte Handelsberater von Donald Trump, Peter Navarro, hat im Streit mit dem reichsten Menschen der Welt um die Zollpolitik versöhnliche Töne angeschlagen. „Ich wurde schon Schlimmeres genannt. Mit Elon ist alles in Ordnung“, sagte Navarro am Sonntag im US-Fernsehsender NBC. Musk leiste zusammen mit mit seinem Team „sehr gute Arbeit bei der Bekämpfung von Verschwendung, Betrug und Missbrauch“, sagte Navarro. Damit leiste Trumps Effizienzberater einen „enormen Beitrag für Amerika“.
Musk hatte Navarro am Dienstag als „Idioten“ beschimpft. Trumps Berater in Handelsfragen sei „dümmer als ein Sack Backsteine“, schrieb Musk im Onlinedienst X. Er kommentierte damit ein Video, in dem Navarro über Musk sagt, er sei kein „Autobauer“, sondern lediglich jemand, der Autos aus Teilen „zusammensetzt“, die aus Asien importiert seien.
15:50 Uhr – Bitcoin steigt und fällt dann wieder
Der Bitcoin ist am Wochenende vorübergehend über 85.000 US-Dollar gestiegen. Am Sonntagnachmittag rutschte er allerdings wieder unter die Marke von 84.000 US-Dollar. Timo Emden von Emden Research verwies als Auslöser auf weitere Entspannungssignale im Handelsstreit zwischen der USA und dem Rest der Welt.
12:31 Uhr – „Diese Disruption schadet allen“
Der deutsche Außenhandelsverband betrachtet den eskalierenden Zollstreit zwischen den USA und China laut einem Medienbericht mit großer Sorge. „Diese Zollspirale hat Auswirkungen auf Waren- und Handelsströme weltweit. Diese Disruption schadet allen“, sagte der Präsident des Bundesverbands Deutscher Außenhandel (BGA), Dirk Jandura, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe laut einem Vorabbericht. Die Folgen des Zollkonflikts zwischen den zwei größten Wirtschaftsnationen würden alle schmerzhaft treffen. Er gehe davon aus, dass ein Teil der Überproduktion in China nach Europa gelangen werde. Längerfristig schade dies europäischen Produzenten. Bei gravierenden Wettbewerbsverzerrungen müsse die EU einschreiten, forderte Jandura dem Bericht zufolge.
11:35 Uhr – Taiwans Finanzaufsicht verlängert Beschränkungen für Leerverkäufe
Die Finanzaufsicht in Taiwan hat die wegen der Börsenturbulenzen im Zuge der US-Zölle verhängten Beschränkungen für Leerverkäufe um eine weitere Woche verlängert. Die Maßnahme gegen Wetten auf fallende Kurse habe sich als hilfreich erwiesen, hochspekulative Aktiengeschäfte einzudämmen und die Marktstabilität zu gewährleisten, teilte die Behörde am Samstag mit. Obwohl das Vertrauen der Investoren allmählich wiederhergestellt werde, gebe es kurzfristig noch große Unsicherheit über die US-Zollpolitik und die Reaktionen anderer Länder darauf. Die Börse in Taiwan hat im Zuge des von US-Präsident Donald Trump angezettelten internationalen Handelsstreits in diesem Jahr bisher rund 15 Prozent verloren.
08:09 Uhr – Fondsmanager über Handelskrieg: „Nur der Kapitalmarkt kann Trump zum Einlenken bewegen“
Der erfahrene deutsche Fondsmanager Thomas Schüssler glaubt, dass die Börse den amerikanischen Präsidenten Donald Trump im Handelsstreit zur Vernunft bringen kann: „Der Kapitalmarkt kann schaffen, was kein Staatschef der Welt schaffen kann: Trump zum Einlenken zu bewegen“, sagte Schüssler im Interview mit dem „Spiegel“. „Keine amerikanische Regierung kann lange gegen den Aktien- und Anleihemarkt bestehen.“ Trump blieben nur noch Wochen, um seine Zollpolitik zu ändern und Wohlstandsverluste für zahlreiche US-Bürger zu verhindern.
„Trump kann die Wall Street nicht abschaffen, feuern oder einschüchtern“, so Schüssler weiter. Er verwaltet seit 2005 den rund 18,5 Milliarden Euro schweren Dividendenfonds der Deutsche-Bank-Tochter DWS. Für Anleger könne die aktuelle Marktphase auch eine Opportunität sein, glaubt der Fondsmanager. „So eine Krise ist immer auch eine Chance, relativ preiswert an gute Aktien zu kommen.“ Viele Investoren hätten sich in Panik von ihren Anteilsscheinen getrennt. „Jetzt bekommen Sie Aktien im Sonderangebot.“
03:12 Uhr – Trump: Mehr Informationen zu Halbleiterzöllen am Montag
US-Präsident Donald Trump will eigenen Angaben zufolge am Montag weitere Details zu den Zöllen im Halbleitersektor bekannt geben. „Ich werde Ihnen diese Antwort am Montag geben“, sagte Trump zu Journalisten an Bord der Air Force One.
01:45 Uhr – Großbritannien erhöht finanzielle Unterstützung für Unternehmen
Großbritannien hat eine Erhöhung der Finanzierungsunterstützung um 26 Milliarden Dollar für heimische, auf Export spezialisierte Unternehmen angekündigt. „Die Welt verändert sich, weshalb es wichtiger denn je ist, unseren weltweit führenden Unternehmen zu helfen und sie bei der Bewältigung der bevorstehenden Herausforderungen zu unterstützen“, sagte Finanzministerin Rachel Reeves. Die finanziellen Mittel sind vor allem auch für Unternehmen gedacht, die von den US-Zöllen betroffen sind.
Sonntag, 13. April
21:24 Uhr – 20 Produktkategorien sind von den US-Zöllen ausgenommen
Dass nun zahlreiche Ausnahmen von den von Präsident Donald Trump jüngst verhängten Importzöllen gelten, warfare überraschend. Wie aus einer Mitteilung der Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP hervorgeht, gelten die Ausnahmen für 20 Produktgruppen und Unterkategorien. Darunter ist die sehr weit gefasste Kategorie mit dem Code 8471 für Computer, Laptops, Laufwerke und Geräte zur automatischen Datenverarbeitung. Dazu zählen auch Halbleitergeräte, Speicherchips und Flachbildschirme.
Die Behörde beruft sich dabei auf ein Memorandum des Präsidenten vom Freitag. Diesem Dokument zufolge gilt die Zollausnahme rückwirkend ab dem 5. April.
Eine Begründung wurde zunächst weder von der Behörde noch vom Präsidialamt genannt. Eine Sprecherin des Weißen Hauses erklärte, Trump dringe weiterhin darauf, dass Hersteller wie Apple und Nvidia ihre Produktion rasch in die USA verlagern. Die USA dürften bei Halbleitern, Smartphones und Laptops nicht von China abhängig sein.
21:24 Uhr – Wer von den Zoll-Ausnahmen profitiert
Von der Erleichterung profitiert besonders Apple: Die weitaus meisten iPhones und andere Geräte des Konzerns werden in China gebaut, auch wenn in den vergangenen Jahren die Produktion in Vietnam und Indien ausgebaut wurde.
Die Zoll-Ausnahme ist auch eine gute Nachricht für amerikanische Unternehmen, die ihre Rechenzentren für Künstliche Intelligenz ausbauen. Die Geräte werden von US-Firmen wie Dell hauptsächlich außerhalb der USA gebaut, mit Chips des kalifornischen Konzerns Nvidia, die aus Taiwan kommen. Ein großer Teil der Technik warfare bereits weniger betroffen, weil viele der Server in Mexiko zusammengebaut werden und unter Ausnahmen für Handelsabkommen fielen.
16:16 Uhr – Smartphones und Computer werden von massiven US-Zollerhöhungen ausgenommen
Die USA nehmen Smartphones, Flachbildschirme und Computer von den Zollerhöhungen von Präsident Donald Trump aus. Das geht aus einem Dokument der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde hervor. Ausgenommen von den massiven Zollerhöhungen werden unter anderem auch Halbleiter. Die Rücknahme zusätzlicher Zölle betrifft auch Importe von elektronischen Gütern aus China.
Die Trump-Regierung reagiert damit offenbar auf Befürchtungen, die neuen Zölle könnten Smartphones, Computer und andere elektronische Geräte für US-Verbraucher deutlich teurer machen.
16:15 Uhr – Merz: Trump erhöht Risiko für Finanzkrise
Designierte Kanzler Friedrich Merz warnt vor dramatischen Folgen der chaotischen Zollentscheidungen. „Die Politik von Präsident Trump erhöht das Risiko, dass die nächste Finanzkrise schneller kommt als erwartet“, sagte er dem „Handelsblatt“. Die Globalisierung sei „in ihren Grundfesten erschüttert – und das trifft Deutschland wie kaum ein anderes Land“. Merz sagte, er wolle Trump bei seinem ersten Besuch in Washington klarmachen, dass Europa „eine handlungsfähige und handlungsbereite politische Einheit“ sei. „Nur so können wir uns Respekt verschaffen.“ Merz zeigte sich gleichzeitig offen dafür, mehr Rohstoffe aus den USA zu importieren. „Wir brauchen Gas, auch amerikanisches“, sagte er. „Aber wir sollten immer mehrere Lieferanten haben und nicht von einem einzigen abhängig werden.“
14:00 Uhr – WTO: Erhoffte Vorteile durch Zölle unwahrscheinlich
Die Welthandelsorganisation (WTO) hat sich mit Zöllen und den von manchen Regierungen erwarteten positiven Effekten für die heimische Wirtschaft beschäftigt und kommt zu dem Schluss: Es funktioniert kaum. Das geht aus einem WTO-Blogbeitrag von Chefökonom Ralph Ossa hervor. „Im Grunde sind Zölle ganz einfach: Sie erhöhen den inländischen Preis für importierte Waren“, schreibt Ossa.
Zölle könnten zwar heimische Industriezweige begünstigen, die mit den importierten Waren konkurrieren. Dies ziehe aber Arbeitskräfte und Kapital vom exportierenden Sektor ab. Der Ausbau der heimischen Industriezweige treibe zudem Löhne nach oben. Das erhöhe die Kosten für exportierende Firmen, die dann auf internationalen Märkten weniger konkurrenzfähig seien.
13:32 Uhr – Verbraucherschützerin warnt wegen Zollkonflikt vor Schwemme chinesischer Produkte
Im Zollkonflikt zwischen den USA und China warnt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) vor einer Schwemme möglicher gefährlicher chinesischer Produkte in der EU und Deutschland.
Eine große Anzahl dieser Produkte entspreche nicht den europäischen Sicherheitsanforderungen, sagte die Leiterin des vzbv-Büros in Brüssel, Isabelle Buschke, im Deutschlandfunk: „Zu hohe Chemikalienwerte, Brandmelder, die keinen Brand melden, Föhne, die in Flammen aufgehen, additionally wirklich gefährliche Produkte.“
Die Umleitung von für den US-Markt bestimmten chinesischen Produkten in den EU-Markt mache den Verbraucherschützern „die weitaus größte Sorge“, sagte Buschke. Es deal with sich um „ganz alltägliche Verbrauchsgüter, die wir alle mittlerweile on-line kaufen“.
12:01 Uhr – Taiwans Finanzaufsicht verlängert Beschränkungen für Leerverkäufe
Die Finanzaufsicht in Taiwan hat die wegen der Börsenturbulenzen im Zuge der US-Zölle verhängten Beschränkungen für Leerverkäufe um eine weitere Woche verlängert. Die Maßnahme gegen Wetten auf fallende Kurse habe sich als hilfreich erwiesen, hochspekulative Aktiengeschäfte einzudämmen und die Marktstabilität zu gewährleisten, teilte die Behörde am Samstag mit. Obwohl das Vertrauen der Investoren allmählich wiederhergestellt werde, gebe es kurzfristig noch große Unsicherheit über die US-Zollpolitik und die Reaktionen anderer Länder darauf. Die Börse in Taiwan hat im Zuge des von US-Präsident Donald Trump angezettelten internationalen Handelsstreits in diesem Jahr bisher rund 15 Prozent verloren.
09:46 Uhr – Trump: Habe “kleinen Moment” bei den US-Anleihen schnell behoben
US-Präsident Donald Trump bezeichnet die Talfahrt bei den US-Anleihen in dieser Woche als „kleinen Moment“. „Der Anleihenmarkt läuft intestine. Er hatte einen kleinen Moment, aber ich habe das Problem sehr schnell gelöst“, sagte Trump vor Journalisten an Bord der Air Force One. „Wenn die Leute verstehen, was wir tun, denke ich, dass der Dollar stark an Wert gewinnen wird“, fügte er hinzu. Investoren hatten sich am Freitag erneut aus US-Staatsanleihen zurückgezogen. Gleichzeitig fiel der Dollar-Index=USD, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, auf ein Drei-Jahres-Tief von 100,32 Punkten.
07:23 Uhr – Trumps Handelskrieg beschert deutschen Cloud-Diensten unverhofften Boom
Die aggressive Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump führt offenbar dazu, dass Kunden sich nach Tech-Alternativen außerhalb der Vereinigten Staaten umsehen. Seit Jahren dominieren US-Firmen den Digitalmarkt, nun sehen sich deutsche Anbieter im Aufwind, wie der „Spiegel“ berichtet.
Tech-Gründer Peer Heinlein spricht von 62 Prozent Wachstum der Nutzerzahlen seit Jahresbeginn, er bietet mit OpenCloud und Mailbox.org deutsche Cloudlösungen und E-Mail-Postfächer an. Es gebe einen „regelrechten Ansturm“, sein Team habe „alle Hände voll zu tun“. Viele Unternehmen und auch Behörden sähen ihre Daten aktuell lieber in der Hand hiesiger Anbieter.
Auch Frank Karlitschek, Gründer der deutschen Softwarefirma Nextcloud, registriert ein „sprunghaft gestiegenes Interesse“ von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen seit der Eskalation des US-Handelskriegs. „Aktuell gibt es dreimal so viele Anfragen wie sonst“, so Karlitschek. „In einigen Fällen wollen Kunden nach öffentlichen Drohungen Trumps gegen sie so schnell wie möglich weg von US-Produkten, etwa aus dem Hause Microsoft.“
05:50 Uhr – Taiwan: Haben erste Gespräche über Zölle mit den USA geführt
Regierungsvertreter Taiwans haben am Freitag erstmals mit US-Regierungsvertretern über Zölle gesprochen. Dies teilt das taiwanische Büro für Handelsverhandlungen mit. Die beiden Seiten hätten per Videokonferenz über reziproke Zölle, nichttarifäre Handelshemmnisse und eine Reihe anderer Wirtschafts- und Handelsfragen, einschließlich Exportkontrollen, gesprochen.
03:18 Uhr – Trump kündigt Ausnahmen von zehnprozentigen Zöllen an und sieht Dollar als unangefochtene Leitwährung
US-Präsident Donald Trump sagt, er könne den meisten US-Handelspartnern einige Ausnahmen von seinen zehnprozentigen Zöllen anbieten – auch wenn er darauf bestand, dass dies für Länder, die Handelsabkommen aushandeln wollen, „ziemlich nahe an einer Untergrenze“ liege. „Es könnte aus offensichtlichen Gründen ein paar Ausnahmen geben“, sagte er am Freitagabend an Bord der Air Force One auf dem Weg nach Florida zu Reportern. Er sagte nicht, was die „offensichtlichen Gründe“ sein sollen.
Nach dem Absturz des Dollarkurses in den Tagen zuvor betonte er, dass der US-Dollar „immer“ die „bevorzugte Währung“ bleiben werde. „Wenn eine Nation sagen würde, dass wir nicht auf den Dollar setzen, würde ich Ihnen sagen, dass sie innerhalb eines Telefongesprächs wieder auf den Dollar setzen würden. Man muss den Dollar immer behalten“, fügte er hinzu.
02:03 Uhr – Kanada und USA wollen Gespräche über neues Handelsabkommen im Mai beginnen
Kanada und die USA wollen Gespräche über ein neues Handelsabkommen nach Angaben des kanadischen Premierministers Mark Carney in wenigen Wochen führen. Er habe sich mit US-Präsident Donald Trump darauf geeinigt, dass „die Gespräche Anfang Mai beginnen werden“, erklärt Carney am Freitag vor seinen Kabinettsmitgliedern. Der aktuelle Handelskonflikt mit den USA sei für die kanadische Wirtschaft bereits spürbar.
Der Zollstreit mit den USA bewirke eine „Verschärfung der finanziellen Bedingungen“, was erste Anzeichen einer Verlangsamung der Weltwirtschaft seien und führe zu negativen Auswirkungen auf den kanadischen Arbeitsmarkt. Kanada ist aktuell von US-Zöllen auf Stahl und Aluminium sowie auf Autos betroffen. Ottawa erhebt seinerseits Zuschläge auf einzelne US-Produkte.
Kurz vor den nun angekündigten Gesprächen mit der US-Regierung findet am 28. April eine vorgezogene Parlamentswahl in Kanada statt. In aktuellen Umfragen liegt Carneys Liberale Partei vorn.
01:34 Uhr – Deutscher Außenhandelsverband: Zollstreit zwischen USA und China schadet allen
Der deutsche Außenhandelsverband betrachtet den eskalierenden Zollstreit zwischen den USA und China laut einem Medienbericht mit großer Sorge. “Diese Zollspirale hat Auswirkungen auf Waren- und Handelsströme weltweit. Diese Disruption schadet allen”, sagte der Präsident des Bundesverbands Deutscher Außenhandel (BGA), Dirk Jandura, den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut einem Vorabbericht. Die Folgen des Zollkonflikts zwischen den zwei größten Wirtschaftsnationen würden alle schmerzhaft treffen. Er gehe davon aus, dass ein Teil der Überproduktion in China nach Europa gelangen werde. Längerfristig schade dies europäischen Produzenten. Bei gravierenden Wettbewerbsverzerrungen müsse die EU einschreiten, forderte Jandura dem Bericht zufolge.
00:00 Uhr – Ifo-Chef warnt vor Weltwirtschaftskrise – Protektionismus „große Gefahr“
Der Chef des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, warnt vor einer Weltwirtschaftskrise. „Das ist leider nicht auszuschließen“, sagte Fuest der „Süddeutschen Zeitung“. Die USA mit ihrer Zollpolitik würden die Weltwirtschaft zwar nicht allein in die Krise stürzen. „Aber wenn sich der Protektionismus immer schneller ausbreitet, in China und in Europa, dann ist das eine große Gefahr“, sagte er. „Wenn alle in die falsche Richtung gehen, kann es zu einer großen Krise kommen.“ Die USA zerstörten unter Präsident Donald Trump ihren Ruf als zuverlässiger Vertragspartner. „Das ist gefährlich, weil die USA immer noch die wichtigste Wirtschaftsmacht der Welt sind.“
Als Grund für das Aussetzen zahlreicher US-Zölle für 90 Tage durch Trump sieht Fuest dem Blatt zufolge den Wertverfall bei US-Staatsanleihen. „Was jetzt passiert, ist ein Alarmsignal für die Amerikaner und für die Finanzarchitektur der gesamten Welt“, sagte er. Zwei Drittel der weltweiten Börsenkapitalisierung seien auf dem US-Aktienmarkt, der Dollar sei die weltweite Ankerwährung. „Wenn das alles kippt, hätte das unkalkulierbare Folgen“, warnte Fuest.
Bloomberg/dpa/AFP/AP/rtr/saha/sebe/jr/cvb/krö
https://www.welt.de/wirtschaft/article255906864/Trumps-Zoelle-Trifft-Deutschland-zum-denkbar-unguenstigen-Zeitpunkt-Berlin-alarmiert-ueber-US-Handelspolitik-Liveticker.html