Ukraine-Krieg ++ „Wir stehen unerschütterlich an Ihrer Seite“, antwortet Merz an Selenskyj ++ | EUROtoday
Die Ukraine und die USA haben sich nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj in mehreren zentralen Punkten auf einen Friedensplan zur Beendigung des russischen Angriffskrieges geeinigt. Einige Fragen sind jedoch noch ungeklärt. Selenskyj und Friedrich Merz betonen Einigkeit.
Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:
21:00 Uhr – Selenskyj und Merz bekräftigen Einigkeit vor Trump-Gespräch
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat vor einem geplanten Treffen mit US-Präsident Donald Trump das weitere Vorgehen mit Bundeskanzler Friedrich Merz besprochen. „Wir stimmen unsere Positionen ab, und alle in Europa müssen an einem Strang ziehen, um unsere europäische Lebensweise, die Unabhängigkeit unserer Staaten und den Frieden in Europa zu verteidigen. Es muss Frieden geben“, schrieb Selenskyj auf X.
Merz (CDU) antworte mit den Worten: „Wir stehen unerschütterlich an Ihrer Seite. Ein starkes, koordiniertes Vorgehen Europas ist nach wie vor unverzichtbar für Frieden, Freiheit und Sicherheit.“ Die „Berliner Gruppe“ sei bereit zu helfen – in enger Abstimmung mit den US-Partnern.
19:13 Uhr – Mögliche Abstimmung über Friedensplan in der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will sich mit US-Präsident Donald Trump auf einen Rahmen für einen Friedensplan einigen. Das sagte Selenskyj dem Nachrichtenportal „Axios“. Über diesen Plan will er in einem Referendum abstimmen lassen, falls Russland einem Waffenstillstand zustimmt. Selenskyj und Trump wollen sich am Sonntag treffen.
18:40 Uhr – Selenskyj sieht neue russische Bedrohung aus Belarus
Das russische Militär nutzt nach Erkenntnissen Kiews zunehmend Stellungen in Belarus für seine Angriffe gegen die Ukraine. Dies gelte sowohl für Angriffe mit Drohnen als auch Raketen, berichtete Präsident Wolodymyr Selenskyj von einer Sitzung der gesamten Armeeführung. Mit dieser neuen Taktik versuche Russland, die Verteidigungslinien der Ukraine zu umgehen, schrieb Selenskyj. „Das ist riskant für Belarus“, schrieb er. „Leider gibt Belarus damit seine Souveränität zugunsten von Russlands aggressiven Ambitionen auf.“
17:14 Uhr – Russischer Luftangriff auf Charkiw
Bei einem Angriff russischer Kampfflugzeuge mit gelenkten Fliegerbomben auf die ostukrainische Stadt Charkiw ist unter anderem eine belebte Straße getroffen worden. Dabei wurden nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram mindestens zwei Menschen getötet und sechs weitere schwer verletzt. Eine der Bomben schlug zwischen mehreren Fahrzeugen ein, mehrere Menschen waren zunächst in ihren brennenden Autos eingeschlossen.
15:07 Uhr – Selenskyj bestätigt Treffen mit Trump am Sonntag
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigt ein Treffen am Sonntag mit US-Präsident Donald Trump. Er airplane, mit ihm über Sicherheitsgarantien und Gebietsfragen zu sprechen, sagt Selenskyj. Zudem wolle er erörtern, wie zusätzlicher Druck auf Russland ausgeübt werden könne. Ein 20-Punkte-Friedensplan sei zu 90 Prozent fertig. Ob bei dem Treffen Abkommen unterzeichnet werden, sei unklar.
13:10 Uhr – Auch russischer Sondergesandte Dmitrijew spricht mit Amerikanern
An den Gesprächen mit der US-Regierung über einen Frieden in der Ukraine nimmt Kreisen zufolge auch der russische Sondergesandte Kirill Dmitrijew teil. Er sei an der Seite von Präsidentenberater Juri Uschakow, hieß es. Der Kreml hatte zuvor lediglich mitgeteilt, Präsident Wladimir Putin habe Uschakow mit den Gesprächen über US-Vorschläge für ein Friedensabkommen beauftragt.
13:03 Uhr – Peskow bestätigt Telefonkontakt zwischen Russland und den USA
Vertreter Russlands und der USA haben nach Angaben von Kremlsprecher Dmitri Peskow am Telefon über einen Friedensplan für die Ukraine gesprochen. Vonseiten des russischen Präsidialamtes habe der außenpolitische Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow, teilgenommen, sagte Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge in Moskau.
Vorangegangen sei, dass der Sondergesandte Kirill Dmitrijew Putin über seine Gespräche mit den US-Unterhändlern Steve Witkoff und Jared Kushner vom vergangenen Wochenende in Florida unterrichtet habe. Peskow äußerte sich nicht dazu, wie die russische Führung den derzeitigen Stand des zwischen den USA, der Ukraine und europäischen Staaten beratenen Friedensplans sieht.
Peskow bestätigte einen Bericht der Zeitung „Kommersant“, dass Putin bei einem Treffen mit russischen Wirtschaftsführern über seine Forderungen an Kiew gesprochen habe. Details nannte er nicht.
Dem Zeitungsbericht zufolge bekräftigte der Kremlchef bei dem Treffen den bekannten Moskauer Anspruch auf die gesamten Gebiete Donezk und Luhansk in der Ostukraine. Die Zugehörigkeit der Städte Kramatorsk, Kostjantyniwka und Slowjansk zu Russland werde nicht diskutiert, sagte Putin demnach. Diese Städte im Donbass bilden für die Ukraine eine strategisch wichtige Verteidigungslinie; Kiew lehnt deren Preisgabe ab. Putin sagte angeblich, im Gegenzug könne man über einen russischen Rückzug aus anderen ukrainischen Gebieten reden.
12:44 Uhr – Russland verzögert Rüstungsexporte, denn eigene Armee habe Priorität
Russland verzögert nach eigenen Angaben die Ausfuhr von Waffen und Militärgerät, um die eigenen Streitkräfte vorrangig zu beliefern. Dies meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den Ersten Vize-Ministerpräsidenten Denis Manturow.
12:30 Uhr – Putin weist Gespräche mit US-Unterhändlern an
Der russische Präsident Wladimir Putin hat seinen außenpolitischen Berater Juri Uschakow angewiesen, mit Vertretern der US-Regierung zu sprechen. Zuvor habe Moskau US-Vorschläge für ein mögliches Friedensabkommen für die Ukraine erhalten, teilt der Kreml mit. Man habe mit den USA vereinbart, den Dialog fortzusetzen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
9:25 Uhr – Putin zu Gebietsaustausch bereit?
Der russische Präsident Wladimir Putin hat einem Zeitungsbericht zufolge Bereitschaft zu einem teilweisen Gebietsaustausch in der Ukraine signalisiert. Er beharrt demnach aber auf der Übernahme des gesamten Donbass im Osten des Landes. Die russische Zeitung „Kommersant“ berichtete am Freitag, Putin habe bei einem Treffen mit führenden russischen Geschäftsleuten am 24. Dezember Details eines entsprechenden Plans erläutert. Der Kreml-Korrespondent des Blattes, Andrej Kolesnikow, schrieb, Putin habe versichert, die russische Seite sei weiterhin zu den Zugeständnissen bereit, die er bei einem Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump im August in Anchorage gemacht habe. „Mit anderen Worten: ‘Der Donbass gehört uns’“, zitierte der „Kommersant“ aus dem Treffen. Außerhalb dieser Region sei aber ein teilweiser Gebietsaustausch von russischer Seite nicht ausgeschlossen.
Dem Bericht des „Kommersant“ zufolge sprach Putin auch über das AKW Saporischschja. Demnach wird eine gemeinsame russisch-amerikanische Verwaltung der größten Atomanlage Europas diskutiert. Die USA hätten zudem Interesse am sogenannten Crypto-Mining in der Nähe des Kraftwerks bekundet. Die Anlage solle auch die Ukraine teilweise mit Strom versorgen, hieß es weiter. Nach russischen Angaben stehen derzeit die annektierte Halbinsel Krim, etwa 90 Prozent des Donbass, 75 Prozent der Regionen Saporischschja und Cherson sowie kleinere Teile weiterer Gebiete unter eigener Kontrolle. Laut Wolodymyr Selenskyj ist die Zukunft des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja bei den Friedensverhandlungen noch strittig.
9:00 Uhr – Ausländische Schiffe bei russischen Angriffen beschädigt
Russische Drohnenangriffe beschädigen in den ukrainischen Regionen Odessa und Mykolajiw mehrere Schiffe. Betroffen seien Schiffe unter der Flagge der Slowakei, Palaus und Liberias, teilt der stellvertretende Ministerpräsident Oleksij Kuleba mit. Verletzte gebe es nicht. Die Angriffe hätten zudem zu Stromausfällen in der Region Odessa geführt.
8:30 Uhr – Selenskyj kündigt baldigen Besuch bei Trump an
Im Ringen um eine Friedenslösung für die Ukraine hat Staatschef Wolodymyr Selenskyj für die kommenden Tage einen Besuch bei US-Präsident Donald Trump angekündigt. „Bis Neujahr kann noch viel entschieden werden“, schrieb Selenskyj in den Netzwerken Telegram und X. Einen genauen Termin nannte er nicht.
Sein Chefunterhändler Rustem Umjerow habe ihn über die jüngsten Kontakte mit den Amerikanern unterrichtet. „Wir verlieren keinen einzigen Tag. Wir haben ein Treffen auf höchster Ebene mit Präsident Trump in nächster Zukunft vereinbart“, schrieb Selenskyj. Die Kiewer Zeitung „Kyiv Post“ berichtete unter Berufung auf diplomatische Quellen, dass das Treffen am 28. Dezember in Trumps Residenz Mar-a-Lago in Florida stattfinden könnte.
02:15 Uhr – Kreml sperrt erneut Kritiker ein
Ein Gericht in Moskau hat den Kreml-Kritiker Sergej Udalzow zu sechs Jahren Gefängnisstrafe verurteilt. Udalzow wird „Rechtfertigung von Terrorismus“ zur Last gelegt, wie örtliche Medien am Donnerstag berichteten. Der 48-Jährige soll seine Strafe demnach in einer Hochsicherheitsstrafkolonie verbüßen. Udalzow, der seit Januar 2024 in Untersuchungshaft sitzt, will gegen das Urteil Berufung einlegen. Er habe zudem angekündigt, in den Hungerstreik zu treten, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax.
Seit Beginn seiner Offensive in der Ukraine im Jahr 2022 geht Moskau verschärft gegen Oppositionelle vor und schränkt die freie Meinungsäußerung ein. Menschen, die nicht der offiziellen Linie folgen, werfen die Behörden häufig „Rechtfertigung von Terrorismus“ vor.Die genauen Vorwürfe gegen Udalzow sind geheim, aber er hatte bei einer früheren Gerichtsverhandlung erklärt, ihm werde die Unterstützung marxistischer Aktivisten im Internet vorgeworfen.
Donnerstag, 25. Dezember:
19:10 Uhr – Selenskyj berichtet von „sehr gutem“ Telefonat mit Witkoff und Kushner
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben ein „sehr gutes“ Telefongespräch mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und dem US-Präsidentenberater Jared Kushner geführt. „Wir haben einige wichtige Details der laufenden Arbeit besprochen“, erklärte Selenskyj in Onlinediensten. „Es gibt gute Ideen, die zu einem gemeinsamen Ergebnis und zu dauerhaftem Frieden beitragen können“, fügte er hinzu.
Selenskyj bedankte sich bei Witkoff und Kushner für ihren „konstruktiven Ansatz, die intensive Arbeit und die freundlichen Worte“. Der ukrainische Präsident betonte: „Wir arbeiten wirklich rund um die Uhr daran, das Ende dieses brutalen Krieges Russlands gegen die Ukraine näherzubringen und sicherzustellen, dass alle Dokumente und Schritte realistisch, wirksam und zuverlässig sind.“
16:48 Uhr – Moskau will „langsame, aber sichere Fortschritte“ in Gesprächen mit USA erkennen
Das russische Außenministerium spricht von Fortschritten in den Gesprächen mit den USA über den Ukraine-Krieg. „Im Verhandlungsprozess zur Beilegung des Ukraine-Konflikts, ich meine damit den Verhandlungsprozess mit den Vereinigten Staaten von Amerika, sind langsame, aber sichere Fortschritte zu beobachten“, sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa nach Angaben der Staatsagentur Tass bei einer Pressekonferenz. Die von Russland angegriffene Ukraine erwähnte sie kaum.
Zugleich versuchte sie, einen Keil zwischen die USA und Europa in den Friedensbemühungen zu treiben. Moskau fordere die Kollegen in den USA auf, „sich aktiv gegen die Versuche der westeuropäischen Länder zu wehren, die im Verhandlungsprozess zur Ukraine erzielten Fortschritte zu torpedieren und zunichtezumachen“, sagte Sacharowa.
12:15 Uhr – Putin sendet offenbar Weihnachtsgrüße in die USA – kein neues Telefonat terminiert
In Russland hält die Prüfung der Vorschläge zur Beendigung des Krieges an. Dies sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, der bereits am Mittwoch erklärte, die vom Sondergesandten Kirill Dmitrijew aus den USA nach Moskau gebrachten Dokumente würden bewertet. Peskow weist darauf hin, das Präsident Wladimir Putin dem US-Präsidenten Donald Trump Weihnachtsgrüße übersandt habe. Putin werde aber am Donnerstag nicht mit Trump telefonieren. Auch sei ein solches Gespräch derzeit nicht terminiert.
12:14 Uhr – Polen fängt russisches Aufklärungsflugzeug über Ostsee ab und meldet Objekte aus Richtung Belarus
Polnische Kampfjets fangen nach Angaben der Armee des Landes über der Ostsee ein russisches Aufklärungsflugzeug ab. Der Vorfall habe sich am Donnerstagmorgen in internationalen Gewässern in der Nähe der polnischen Luftraumgrenzen ereignet. Es sei identifiziert und aus dem Zuständigkeitsbereich eskortiert worden.
Zudem seien in der Nacht Objekte aus Richtung Belarus in den polnischen Luftraum eingedrungen. Dabei habe es sich höchstwahrscheinlich um Schmuggler-Ballons gehandelt. Ein Teil des Luftraums über der Woiwodschaft Podlachien sei daraufhin vorübergehend für den zivilen Verkehr gesperrt worden.
12:11 Uhr – Laschet will deutsch-französische Initiative bei Verhandlungen
Der Chef des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, Armin Laschet, fordert eine deutsch-französische Initiative zur direkten Abstimmung der europäischen Pläne für einen Waffenstillstand in der Ukraine mit Russland. „Europa muss eine eigenständige, starke Außen- und Sicherheitspolitik machen“, sagt der CDU-Politiker gegenüber dpa. „Dazu gehört es auch, autonom zu sein, souverän zu sein und eigene europäische Ideen nicht über amerikanische Vermittler zu transportieren.“
Nötig sei, „den eigenen, auch mit der Ukraine abgestimmten europäischen Friedensplan, dann auch gegenüber Russland aus einer Position der Stärke gemeinsam zu vertreten“, so Laschet. Europa habe einen Friedensplan erarbeitet und diesen durch US-Geschäftsleute wie den Sondergesandten Steve Witkoff und den Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, an Russland übermitteln lassen.
„Das ist doch kein europäisches Selbstbewusstsein, keine europäische Souveränität, dass man Herrn Witkoff und Herrn Kushner braucht, um etwas nach Moskau zu übermitteln“, kritisiert Laschet.
04:54 Uhr – Putin preist „unbesiegbare Freundschaft“ mit Nordkorea
Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einem Neujahrsbrief an Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un die enge Verbindung zwischen beiden Ländern gepriesen. In seinem vergangene Woche eingetroffenen Brief habe Putin die Beteiligung nordkoreanischer Soldaten an Moskaus Offensive gegen die Ukraine gelobt, berichtete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag. Der „heldenhafte Einsatz“ der nordkoreanischen Soldaten habe „die unbesiegbare Freundschaft“ zwischen beiden Ländern „eindeutig bewiesen“.
Konkret nannte Putin demnach die „Kämpfe zur Befreiung der Region Kursk von den Besatzern und die anschließenden Aktivitäten koreanischer Ingenieure auf russischem Boden“. Nach Erkenntnissen südkoreanischer und westlicher Geheimdienste hatte Nordkorea im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Soldaten nach Russland entsandt, die vor allem in der Grenzregion Kursk eingesetzt wurden. Demnach kamen dabei auch Artilleriegeschosse, Raketen und Langstreckenraketensysteme zum Einsatz. Nordkorea bestätigte im April erstmals, Soldaten nach Russland geschickt zu haben.
Mittwoch, 24. Dezember:
18:35 Uhr – Staatliche Umfrage: Mehrheit der Russen erwartet Kriegsende 2026
Eine Mehrheit der Russen erwartet einer offiziellen Umfrage zufolge ein Ende des Krieges in der Ukraine im neuen Jahr. Das staatliche Meinungsforschungsinstitut WZIOM teilte am Mittwoch mit, 70 Prozent der 1600 Befragten sähen 2026 als ein für Russland erfolgreicheres Jahr als das laufende. Für 55 Prozent sei diese Hoffnung mit einem Ende des Krieges verbunden. „Der Hauptgrund für den Optimismus ist der mögliche Abschluss des militärischen Sondereinsatzes und das Erreichen der Ziele, die der Präsident im Einklang mit den nationalen Interessen umrissen hat“, sagte der stellvertretende WZIOM-Leiter Michail Mamonow. Die russische Regierung bezeichnet den Konflikt offiziell als Sondereinsatz des Militärs.
Mamonow nannte die laufende russische Offensive in der Ukraine, die Zurückhaltung der USA bei der Finanzierung der Regierung in Kiew und die Unfähigkeit der EU, die USA finanziell und militärisch vollständig zu ersetzen, als Hauptfaktoren für die Aussicht auf ein Abkommen. In früheren Umfragen zum Jahresende hatte WZIOM die Geschlossenheit der russischen Gesellschaft hinter Präsident Wladimir Putin und seinen militärischen Zielen in der Ukraine betont. Dabei nannte das staatliche Institut keinen Prozentsatz der Bürger, die von einem Kriegsende ausgingen.
15:23 Uhr – Bericht: Russland vereitelt Anschlag auf Transneft-Ölanlage
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat einem Medienbericht zufolge einen Terroranschlag auf eine Ölanlage des Konzerns Transneft in der Region Tjumen vereitelt. Ein Verdächtiger habe sich bei der Festnahme widersetzt und sei bei einem Schusswechsel getötet worden, meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den FSB.
13:44 Uhr – Ukraine meldet Drohnenangriff auf russische Sprengstofffabrik
Die ukrainische Armee hat nächtliche Angriffe gemeldet auf die Kunststofffabrik Jefremow in der russischen Region Tula und ein Lager für Marinedrohnen auf der von Russland besetzten Krim. Die Fabrik in Jefremow sei auf die Herstellung von Komponenten für Plastiksprengstoff und Festtreibstoff für Raketen spezialisiert, teilte das ukrainische Militär auf Telegram mit. Auf dem Produktionsgelände seien Explosionen und ein Großbrand gemeldet worden, hieß es weiter.
13:38 Uhr – Kreml: Moskau diskutiert Friedensplan nicht öffentlich
Moskau will seine Position zum Stand der Dinge laut Kreml zeitnah an Washington übermitteln. Präsident Wladimir Putin habe sich von seinem Unterhändler Kirill Dmitrijew nach dessen Rückkehr aus Miami über die Ergebnisse vom Wochenende in allen Nuancen unterrichten lassen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Nun formuliere Russland seine Position und setze die Kontakte mit den USA in nächster Zeit fort. Zugleich betonte Peskow, dass Russland über die unfertigen Punkte nicht in der Öffentlichkeit spreche. Er sagte aber auch, dass Russlands Positionen in den USA hinlänglich bekannt seien.
11:37 Uhr – Selenskyj will Trump treffen
Im Ringen um ein Friedensabkommen dringt Wolodymyr Selenskyj auf ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump. Dabei möchte er die heikelsten Fragen eines künftigen Abkommens klären. Offen ist insbesondere die russische Forderung nach umfangreichen Gebietsabtretungen. „Fragen wie die territorialen Fragen müssen auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs erörtert werden“, erklärte Selenskyj nach Angaben seines Büros.
9:33 Uhr – Selenskyj präsentiert 20-Punkte-Friedensplan – und erwartet russische Antwort noch heute
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erstmals öffentlich den 20-Punkte-Friedensplan ausgebreitet, den die Ukraine und die USA in den vergangenen Tagen in Florida erarbeitet hatten. Laut dem Entwurf sind etwa Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach dem Vorbild von Artikel 5 der Nato – das ist die Beistandsklausel – und eine Stärke der Armee von 800.000 Soldaten vorgesehen, wie Selenskyj ukrainischen Medien zufolge vor Journalisten in Kiew erklärte.
Der Präsident selbst sprach von einem Entwurf für ein Rahmendokument und wiederholte seine Äußerungen vom Vortag, nach denen es weiter Klärungs- und Gesprächsbedarf gebe. Ungeklärt ist etwa weiter die Frage um die von Russland geforderten Gebietsabtretungen vor allem im Gebiet Donezk, das die Ukraine noch zu einem Teil kontrolliert. Demnach sind in dem Papier neben ukrainischen auch russische und US-Positionen enthalten.
Selenskyj hatte Journalisten bereits am Dienstag zu jedem einzelnen Punkt des Plans informiert – die Veröffentlichung seiner Äußerungen warfare mit einer Sperrfrist bis zum heutigen Mittwochmorgen versehen. Er erwarte bis heute eine russische Antwort auf Entwurf. Das Dokument werde derzeit von Moskau geprüft, „wir werden eine russische Reaktion erhalten, nachdem die Amerikaner mit ihnen gesprochen haben“, sagte Selenskyj.
7:34 Uhr – Zwei Polizisten bei Explosion in Moskau getötet
In Moskau sind nach russischen Angaben bei einer Explosion zwei Verkehrspolizisten ums Leben gekommen. Wie der russische Ermittlungsausschuss für schwere Straftaten meldete, wurde „ein Sprengkörper gezündet“, als sich die Beamten in den frühen Morgenstunden einer verdächtigen Person nahe ihres Dienstfahrzeugs näherten. Eine dritte Person sei ebenfalls getötet worden. Um wen es sich dabei handelte, wurde nicht mitgeteilt. Inoffiziellen russischen Nachrichtenkanälen auf Telegram zufolge warfare der Bombenleger einer der Getöteten. Er habe den Sprengsatz gezündet, als sich die Beamten näherten.
Der „Vorfall“ habe sich nahe dem Ort in der russischen Hauptstadt ereignet, an dem am Montag ein hochrangiges Mitglied des russischen Generalstabs durch eine Autobombe getötet wurde. Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 wurden bereits mehrere mit dem Militäreinsatz in Verbindung stehende Russen bei Sprengstoffanschlägen in Russland getötet. Kiew hat sich zu einigen der Anschläge bekannt.
6:34 Uhr – Russland: Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt
Die Ukraine hat Moskau und die südlich davon gelegene Region Tula mit Drohnen angegriffen. In Tula brach nach Angaben des Gouverneurs durch die Trümmer einer abgeschossenen Drohne ein Feuer in einem Industriebetrieb aus. Über Moskau wurden Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge mindestens drei Drohnen abgeschossen. Zwei der vier Flughäfen der Hauptstadt schränkten vorübergehend ihren Betrieb ein. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, landesweit seien 172 ukrainische Drohnen zerstört worden.
4:01 Uhr – Schwere Kämpfe statt Weihnachtsfrieden in der Ukraine
Die russischen Streitkräfte setzen das ukrainische Militär weiter stark unter Druck. Kiews Truppen mussten sich aus der strategisch wichtigen Stadt Siwersk im Norden der Region Donezk zurückziehen. Im Gebiet um den Ort tobten weiterhin heftige Kämpfe, teilte der Generalstab bei Facebook mit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagte angesichts schwerer Luftangriffe russischen Zynismus unmittelbar vor Weihnachten.
dpa/AFP/Reuters/gub/jac/kami/sebe/jm/saha/lay/säd
https://www.welt.de/politik/ausland/article694a3dacba368aa0126a1773/ukraine-krieg-wir-stehen-unerschuetterlich-an-ihrer-seite-antwortet-merz-an-selenskyj.html