Zölle: ++ Merz warnt vor Folgen von Trumps Politik – USA verkünden Ausnahmen bei Zöllen ++ Liveticker | EUROtoday
US-Präsident Donald Trump hat für viele Länder eine Zollpause verkündet – nicht aber für China. Der Zollstreit zwischen den beiden Ländern spitzt sich weiter zu. Das könnte auch weltweite Konsequenzen haben.
Alle Entwicklungen zum Handelskonflikt und Zöllen im Liveticker:
16:16 Uhr – Smartphones und Computer werden von massiven US-Zollerhöhungen ausgenommen
Die USA nehmen Smartphones und Computer von den Zollerhöhungen von Präsident Donald Trump aus. Das geht aus einem Dokument der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde hervor. Ausgenommen von den massiven Zollerhöhungen werden unter anderem auch Halbleiter. Die Rücknahme zusätzlicher Zölle betrifft auch Importe von elektronischen Gütern aus China.
Die Trump-Regierung reagiert damit offenbar auf Befürchtungen, die neuen Zölle könnten Smartphones, Computer und andere elektronische Geräte für US-Verbraucher deutlich teurer machen.
16:15 Uhr – Merz: Trump erhöht Risiko für Finanzkrise
Designierte Kanzler Friedrich Merz warnt vor dramatischen Folgen der chaotischen Zollentscheidungen. „Die Politik von Präsident Trump erhöht das Risiko, dass die nächste Finanzkrise schneller kommt als erwartet“, sagte er dem „Handelsblatt“. Die Globalisierung sei „in ihren Grundfesten erschüttert – und das trifft Deutschland wie kaum ein anderes Land“. Merz sagte, er wolle Trump bei seinem ersten Besuch in Washington klarmachen, dass Europa „eine handlungsfähige und handlungsbereite politische Einheit“ sei. „Nur so können wir uns Respekt verschaffen.“ Merz zeigte sich gleichzeitig offen dafür, mehr Rohstoffe aus den USA zu importieren. „Wir brauchen Gas, auch amerikanisches“, sagte er. „Aber wir sollten immer mehrere Lieferanten haben und nicht von einem einzigen abhängig werden.“
14:00 Uhr – WTO: Erhoffte Vorteile durch Zölle unwahrscheinlich
Die Welthandelsorganisation (WTO) hat sich mit Zöllen und den von manchen Regierungen erwarteten positiven Effekten für die heimische Wirtschaft beschäftigt und kommt zu dem Schluss: Es funktioniert kaum. Das geht aus einem WTO-Blogbeitrag von Chefökonom Ralph Ossa hervor. „Im Grunde sind Zölle ganz einfach: Sie erhöhen den inländischen Preis für importierte Waren“, schreibt Ossa.
Zölle könnten zwar heimische Industriezweige begünstigen, die mit den importierten Waren konkurrieren. Dies ziehe aber Arbeitskräfte und Kapital vom exportierenden Sektor ab. Der Ausbau der heimischen Industriezweige treibe zudem Löhne nach oben. Das erhöhe die Kosten für exportierende Firmen, die dann auf internationalen Märkten weniger konkurrenzfähig seien.
13:32 Uhr – Verbraucherschützerin warnt wegen Zollkonflikt vor Schwemme chinesischer Produkte
Im Zollkonflikt zwischen den USA und China warnt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) vor einer Schwemme möglicher gefährlicher chinesischer Produkte in der EU und Deutschland.
Eine große Anzahl dieser Produkte entspreche nicht den europäischen Sicherheitsanforderungen, sagte die Leiterin des vzbv-Büros in Brüssel, Isabelle Buschke, im Deutschlandfunk: „Zu hohe Chemikalienwerte, Brandmelder, die keinen Brand melden, Föhne, die in Flammen aufgehen, additionally wirklich gefährliche Produkte.“
Die Umleitung von für den US-Markt bestimmten chinesischen Produkten in den EU-Markt mache den Verbraucherschützern „die weitaus größte Sorge“, sagte Buschke. Es deal with sich um „ganz alltägliche Verbrauchsgüter, die wir alle mittlerweile on-line kaufen“.
12:01 Uhr – Taiwans Finanzaufsicht verlängert Beschränkungen für Leerverkäufe
Die Finanzaufsicht in Taiwan hat die wegen der Börsenturbulenzen im Zuge der US-Zölle verhängten Beschränkungen für Leerverkäufe um eine weitere Woche verlängert. Die Maßnahme gegen Wetten auf fallende Kurse habe sich als hilfreich erwiesen, hochspekulative Aktiengeschäfte einzudämmen und die Marktstabilität zu gewährleisten, teilte die Behörde am Samstag mit. Obwohl das Vertrauen der Investoren allmählich wiederhergestellt werde, gebe es kurzfristig noch große Unsicherheit über die US-Zollpolitik und die Reaktionen anderer Länder darauf. Die Börse in Taiwan hat im Zuge des von US-Präsident Donald Trump angezettelten internationalen Handelsstreits in diesem Jahr bisher rund 15 Prozent verloren.
09:46 Uhr – Trump: Habe “kleinen Moment” bei den US-Anleihen schnell behoben
US-Präsident Donald Trump bezeichnet die Talfahrt bei den US-Anleihen in dieser Woche als „kleinen Moment“. „Der Anleihenmarkt läuft intestine. Er hatte einen kleinen Moment, aber ich habe das Problem sehr schnell gelöst“, sagte Trump vor Journalisten an Bord der Air Force One. „Wenn die Leute verstehen, was wir tun, denke ich, dass der Dollar stark an Wert gewinnen wird“, fügte er hinzu. Investoren hatten sich am Freitag erneut aus US-Staatsanleihen zurückgezogen. Gleichzeitig fiel der Dollar-Index=USD, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, auf ein Drei-Jahres-Tief von 100,32 Punkten.
07:23 Uhr – Trumps Handelskrieg beschert deutschen Cloud-Diensten unverhofften Boom
Die aggressive Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump führt offenbar dazu, dass Kunden sich nach Tech-Alternativen außerhalb der Vereinigten Staaten umsehen. Seit Jahren dominieren US-Firmen den Digitalmarkt, nun sehen sich deutsche Anbieter im Aufwind, wie der „Spiegel“ berichtet.
Tech-Gründer Peer Heinlein spricht von 62 Prozent Wachstum der Nutzerzahlen seit Jahresbeginn, er bietet mit OpenCloud und Mailbox.org deutsche Cloudlösungen und E-Mail-Postfächer an. Es gebe einen „regelrechten Ansturm“, sein Team habe „alle Hände voll zu tun“. Viele Unternehmen und auch Behörden sähen ihre Daten aktuell lieber in der Hand hiesiger Anbieter.
Auch Frank Karlitschek, Gründer der deutschen Softwarefirma Nextcloud, registriert ein „sprunghaft gestiegenes Interesse“ von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen seit der Eskalation des US-Handelskriegs. „Aktuell gibt es dreimal so viele Anfragen wie sonst“, so Karlitschek. „In einigen Fällen wollen Kunden nach öffentlichen Drohungen Trumps gegen sie so schnell wie möglich weg von US-Produkten, etwa aus dem Hause Microsoft.“
05:50 Uhr – Taiwan: Haben erste Gespräche über Zölle mit den USA geführt
Regierungsvertreter Taiwans haben am Freitag erstmals mit US-Regierungsvertretern über Zölle gesprochen. Dies teilt das taiwanische Büro für Handelsverhandlungen mit. Die beiden Seiten hätten per Videokonferenz über reziproke Zölle, nichttarifäre Handelshemmnisse und eine Reihe anderer Wirtschafts- und Handelsfragen, einschließlich Exportkontrollen, gesprochen.
03:18 Uhr – Trump kündigt Ausnahmen von zehnprozentigen Zöllen an und sieht Dollar als unangefochtene Leitwährung
US-Präsident Donald Trump sagt, er könne den meisten US-Handelspartnern einige Ausnahmen von seinen zehnprozentigen Zöllen anbieten – auch wenn er darauf bestand, dass dies für Länder, die Handelsabkommen aushandeln wollen, „ziemlich nahe an einer Untergrenze“ liege. „Es könnte aus offensichtlichen Gründen ein paar Ausnahmen geben“, sagte er am Freitagabend an Bord der Air Force One auf dem Weg nach Florida zu Reportern. Er sagte nicht, was die „offensichtlichen Gründe“ sein sollen.
Nach dem Absturz des Dollarkurses in den Tagen zuvor betonte er, dass der US-Dollar „immer“ die „bevorzugte Währung“ bleiben werde. „Wenn eine Nation sagen würde, dass wir nicht auf den Dollar setzen, würde ich Ihnen sagen, dass sie innerhalb eines Telefongesprächs wieder auf den Dollar setzen würden. Man muss den Dollar immer behalten“, fügte er hinzu.
02:03 Uhr – Kanada und USA wollen Gespräche über neues Handelsabkommen im Mai beginnen
Kanada und die USA wollen Gespräche über ein neues Handelsabkommen nach Angaben des kanadischen Premierministers Mark Carney in wenigen Wochen führen. Er habe sich mit US-Präsident Donald Trump darauf geeinigt, dass „die Gespräche Anfang Mai beginnen werden“, erklärt Carney am Freitag vor seinen Kabinettsmitgliedern. Der aktuelle Handelskonflikt mit den USA sei für die kanadische Wirtschaft bereits spürbar.
Der Zollstreit mit den USA bewirke eine „Verschärfung der finanziellen Bedingungen“, was erste Anzeichen einer Verlangsamung der Weltwirtschaft seien und führe zu negativen Auswirkungen auf den kanadischen Arbeitsmarkt. Kanada ist aktuell von US-Zöllen auf Stahl und Aluminium sowie auf Autos betroffen. Ottawa erhebt seinerseits Zuschläge auf einzelne US-Produkte.
Kurz vor den nun angekündigten Gesprächen mit der US-Regierung findet am 28. April eine vorgezogene Parlamentswahl in Kanada statt. In aktuellen Umfragen liegt Carneys Liberale Partei vorn.
01:34 Uhr – Deutscher Außenhandelsverband: Zollstreit zwischen USA und China schadet allen
Der deutsche Außenhandelsverband betrachtet den eskalierenden Zollstreit zwischen den USA und China laut einem Medienbericht mit großer Sorge. “Diese Zollspirale hat Auswirkungen auf Waren- und Handelsströme weltweit. Diese Disruption schadet allen”, sagte der Präsident des Bundesverbands Deutscher Außenhandel (BGA), Dirk Jandura, den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut einem Vorabbericht. Die Folgen des Zollkonflikts zwischen den zwei größten Wirtschaftsnationen würden alle schmerzhaft treffen. Er gehe davon aus, dass ein Teil der Überproduktion in China nach Europa gelangen werde. Längerfristig schade dies europäischen Produzenten. Bei gravierenden Wettbewerbsverzerrungen müsse die EU einschreiten, forderte Jandura dem Bericht zufolge.
00:00 Uhr – Ifo-Chef warnt vor Weltwirtschaftskrise – Protektionismus „große Gefahr“
Der Chef des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, warnt vor einer Weltwirtschaftskrise. „Das ist leider nicht auszuschließen“, sagte Fuest der „Süddeutschen Zeitung“. Die USA mit ihrer Zollpolitik würden die Weltwirtschaft zwar nicht allein in die Krise stürzen. „Aber wenn sich der Protektionismus immer schneller ausbreitet, in China und in Europa, dann ist das eine große Gefahr“, sagte er. „Wenn alle in die falsche Richtung gehen, kann es zu einer großen Krise kommen.“ Die USA zerstörten unter Präsident Donald Trump ihren Ruf als zuverlässiger Vertragspartner. „Das ist gefährlich, weil die USA immer noch die wichtigste Wirtschaftsmacht der Welt sind.“
Als Grund für das Aussetzen zahlreicher US-Zölle für 90 Tage durch Trump sieht Fuest dem Blatt zufolge den Wertverfall bei US-Staatsanleihen. „Was jetzt passiert, ist ein Alarmsignal für die Amerikaner und für die Finanzarchitektur der gesamten Welt“, sagte er. Zwei Drittel der weltweiten Börsenkapitalisierung seien auf dem US-Aktienmarkt, der Dollar sei die weltweite Ankerwährung. „Wenn das alles kippt, hätte das unkalkulierbare Folgen“, warnte Fuest.
Freitag, 11. April
22:34 Uhr – US-Anleger trotz China-Zöllen optimistisch
Trotz der Zuspitzung des Handelskonflikts zwischen den USA und China haben sich die Anleger an der Wall Street optimistisch gezeigt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann am Freitag 1,6 Prozent auf 40.212 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 2,1 Prozent auf 16.724 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 1,8 Prozent auf 5.363 Stellen zu. In den vorausgegangenen Tagen waren die Indizes um jeweils mehrere Prozentpunkte geschwankt.
21:30 Uhr – Nach eskalierendem Zollkonflikt – Trump baut sein Berater-Team um
Nach dem Beinahe-Kollaps an den Finanzmärkten ordnet Trump sein Handelsteam neu. Laut „Politico“ übernimmt Finanzminister Scott Bessent die Führung, Handelsminister Howard Lutnick wird zurückgestuft. Handelsberater Peter Navarro verliert an Einfluss. Die Umbesetzung gilt als Versuch, den eskalierenden Zollkonflikt zu bremsen – am Mittwoch drohte laut „Politico“ eine „finanzielle Kernschmelze“ bei US-Staatsanleihen.
19:50 Uhr – Weißes Haus: Trump optimistisch für Einigung mit China
Donald Trump ist einer Sprecherin zufolge optimistisch, den Handelsstreit mit China beilegen zu können. „Der Präsident hat es sehr deutlich gemacht, dass er offen für einen Deal mit China ist“, sagt die Präsidialamtssprecherin Karoline Leavitt. Übe China aber weiter Vergeltung für die US-Zölle, werde dies nicht intestine für die Volksrepublik sein.
17:06 Uhr – Chef von Großbank JPMorgan Chase befürchtet „erhebliche Turbulenzen“
In den USA reißt die Kritik an der Zollpolitik von Präsident Donald Trump nicht ab. Der Chef der US-Großbank JPMorgan Chase, Jamie Dimon, warnte in New York vor „erheblichen Turbulenzen“ für die Wirtschaft unter anderem durch den Handelsstreit. Auch US-Staatsanleihen seien durch die Unsicherheit in Mitleidenschaft gezogen. Dennoch sei Amerika immer noch „ein wirklich guter Ort“ für Investitionen, sagte Dimon.
Dimon stellte in New York die Geschäftsergebnisse von JPMorgan Chase für das erste Quartal vor. Der Gewinn stieg im Jahresvergleich um neun Prozent auf 14,6 Milliarden US-Dollar (rund 13,2 Milliarden Euro). Mit Blick auf das wirtschaftliche Umfeld erklärte Dimon, zu den Risiken zählten Zölle und „Handelskriege“, eine hohe Inflation, Staatsverschuldung sowie unstable Märkte. Potenzielle Vorteile seien dagegen die geplante Deregulierung und die von Trump angekündigten Steuerreformen.
16:10 Uhr – Blackrock-Chef warnt vor Rezession
Blackrock-Chef Larry Fink äußert sich besorgt über die US-Wirtschaft, die der US-Milliardär am Rande einer Rezession sieht. Die anhaltenden Handelskonflikte und Zölle würden – trotz der 90-tägigen Aussetzung durch US-Präsident Donald Trump – für mehr Unsicherheit sorgen und könnten in eine Rezession führen, wenn man in einer solchen nicht ohnehin schon sei, sagte Fink dem US-Sender CNBC.
Die Quartalszahlen von Blackrock sind indes uneindeutig: Der Gewinn professional Aktie lag über den Erwartungen, während der Umsatz leicht zurückging. Nach der Bekanntgabe der Zahlen sprach Flink in einer Telefonkonferenz mit Analysten: „Die weitreichenden US-Zollankündigungen übertrafen alles, was ich mir in meinen 49 Jahren in der Finanzbranche hätte vorstellen können.“ Und er warnt: „Der Marktabschwung wirkt sich auf die Altersvorsorge von Millionen von Menschen aus.“
15:20 Uhr – US-Börsen mit leichtem Rückgang
Der S&P 500 verzeichnete zu Handelsbeginn einen Rückgang von 0,4 Prozent. Der Dow Jones Industrial Average sank um 232 Punkte (0,6 Prozent), während der Nasdaq Composite um 0,1 Prozent nachgab.
12:20 Uhr – Ein geschwärztes Dokument macht deutlich, wie sehr die Finanzwelt Trump fürchtet
Michael Cembalest, ein führender Stratege bei J.P. Morgan Asset Management, hat in einem ungewöhnlichen Schritt große Teile eines Berichts über die Auswirkungen von US-Zöllen geschwärzt – und damit die wachsende Angst an der Wall Street vor offener Kritik an der Trump-Regierung verdeutlicht. Darüber berichtet das Nachrichtenportal „Bloomberg“.
In seinem Bericht vom 2. April mit dem Titel „Redacted: Straight Talk from the CEO Front Lines on Liberation Day“ wurden mehrere Seiten mit schwarzen Balken versehen, die wichtige Passagen zu den wirtschaftlichen Risiken der Zollpolitik unlesbar machten. Cembalest beschrieb Trumps Ansatz als „Vorschlaghammer, eine brutale Kraftmaßnahme“ und betonte, dass er einige seiner Ansichten zurückgehalten habe, um mögliche detrimental Konsequenzen für seine Kollegen und das Unternehmen zu vermeiden.
Während eines Webinars am 7. April hatte Cembalest erklärt, dass dies das erste Mal sei, dass er sich bei öffentlichen Äußerungen zurückhalten müsse, um nicht nur die Meinungen seines Unternehmens zu berücksichtigen, sondern auch die Auswirkungen auf die Reputation der Bank und ihrer Mitarbeiter.
„Die Menschen werden für ihre Ansichten und ihre Äußerungen in einer Weise zur Rechenschaft gezogen, wie es wahrscheinlich nicht sein sollte“, zitiert „Bloomberg“ Cembalest. „Ich habe additionally das meiste gesagt, was ich bei diesem Call sagen wollte – aber nicht alles.“
10:41 Uhr – Dax verliert mehr als 200 Punkte
Der Kurs sinkt und sinkt. Jetzt steht der Dax bei einem Minus von 230 Punkten (minus 1,1 Prozent).
10:19 Uhr – Dax gibt direkt nach
War der Dax zunächst mit einem Plus gestartet, gibt der Kurs nach der Nachricht aus Peking direkt nach. Der deutsche Leitindex sinkt um 100 Punkte (minus 0,5 Prozent). Auch der EuroStoxx50 kann seine Anfangsgewinne nicht halten und notiert etwa ein halbes Prozent im Minus bei 4798 Punkten. Der Preis für das Edelmetall steigt um 1,5 Prozent auf ein Rekordhoch von 3222,12 Dollar je Feinunze.
10:09 Uhr – China erhöht Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent
Die chinesische Regierung kündigt die nächsten Gegenzölle für US-Importe an: Die Zölle sollen ab Samstag von 84 auf 125 Prozent steigen, wie die Zollkommission des chinesischen Staatsrates mitteilte.
09:48 Uhr – Dax im Plus
Der Dax hat weiter zugelegt. In den ersten Handelsminuten gewann der deutsche Leitindex 1,13 Prozent auf 20.795,60 Punkte. Damit zeichnet sich für die zu Ende gehende, turbulente Börsenwoche ein Plus von 0,7 Prozent ab. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Freitagmorgen um 1,06 Prozent auf 25.976,22 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1 Prozent hoch.
08:44 Uhr – Inflation sinkt, US-Zölle könnten Rückgang „tendenziell verschärfen“
Billigere Energie hat die Inflationsrate in Deutschland im März auf den niedrigsten Stand seit knapp einem halben Jahr gedrückt – auch wenn die Nahrungsmittelpreise überdurchschnittlich anzogen. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich nur noch um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit November 2024. Im Januar und Februar waren die Verbraucherpreise noch um jeweils 2,3 Prozent gestiegen. Von Februar auf März zogen sie um 0,3 Prozent an.
Ökonomen zufolge kann die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump die Teuerung in Deutschland zunächst eher senken. Dessen Zölle dürften den Rückgang der Inflation „tendenziell verschärfen“, erwartet der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia. „Denn China, das nunmehr nahezu komplett vom US-Markt abgeschnitten wird, wird versuchen, seine Waren verstärkt in der EU und Deutschland zu verkaufen“, sagte der Experte. „Das bedeutet Druck auf viele Preise.“
07:49 Uhr – Gold knackt die 3200 Dollar-Marke
Wegen des von US-Präsident Donald Trump angezettelten Zollkrieges setzen weitere Anleger auf Gold. Das Edelmetall übersprang am Freitag erstmals die psychologisch wichtige Marke von 3200 Dollar je Feinunze und stieg um 1,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 3219,84 Dollar. Getrieben werde die Rally vom rapiden Kursverfall der US-Währung, sagt Anlagestratege Ilya Spivak, Chef-Volkswirt des Anlageberaters Tastylive. Dies sei eine Folge des Ausverkaufs bei US-Aktien und -Anleihen.
07:35 Uhr – Für den Dax werden Gewinne erwartet
Zum Abschluss einer turbulenten Börsenwoche wird der Dax der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit erneuten Gewinnen starten. Am Donnerstag hatte er als Reaktion auf die überraschende Aussetzung der meisten US-Einfuhrzölle 4,5 Prozent auf 20.562,73 Punkte zugelegt. Wegen des eskalierenden Streits der USA mit China spielen andere Faktoren wie Konjunkturdaten oder die anlaufende Bilanzsaison nur eine untergeordnete Rolle, heißt es im Vorbericht der Nachrichtenagentur Reuters
05:54 Uhr – Börsenkurse rasen wieder in die Tiefe – Experten sehen wochenlange Baisse
Nachdem die Börsenkurse als Reaktion auf Donald Trumps partielle Kehrtwende im Zollstreit zunächst deutliche Gewinne verzeichnen konnten, geht es nun wieder abwärts. Die Indizes in Japan, Australien und Südkorea gaben am Freitagmorgen nach. Der Eurokurs stieg um 1,6 Prozent, der Schweizer Franken erreichte den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt, der Yen legte zu und Gold erreichte ein neues Hoch, was deren Attraktivität als sichere Anlagegüter unterstrich. Öl notierte leicht im Minus.
Zuvor battle am Donnerstag bereits der breite amerikanische Index S&P 500 um 3,5 % gefallen. Der Ausverkauf bei US-Staatsanleihen vom Anfang der Woche setzte sich wieder fort. „Die wiederholten Änderungen in Präsident Trumps Zollpolitik haben das Vertrauen der Anleger in die US-Regierung und -Wirtschaft untergraben“, sagte Carol Kong, Strategin bei der Commonwealth Bank of Australia. „Die Ausverkäufe bei US-Aktien, Anleihen und dem Dollar deuten darauf hin, dass Marktteilnehmer ihre Portfolios umschichten und von US-Dollar-Anlagen abziehen.“
Die Euphorie an den Märkten battle in Angst umgeschlagen, nachdem das Weiße Haus die US-Zölle für China auf 145 Prozent erhöht hatte. „Die Haltung der Trump-Regierung hat sich von einem umfassenden Handelskrieg gegen alle zu einem konzentrierten Handelskrieg gegen China entwickelt“, sagte Nicolas Oudin von Gavekal Research.
Die Volatilität der Märkte seit Trumps Ankündigung, Strafzölle auf Dutzende von Handelspartnern Amerikas zu erheben, zeigt sich in den Schwankungen des S&P 500 in den letzten beiden Handelstagen, die denen der Pandemie und der Finanzkrise von 2008 in nichts nachstanden.
„Die Wahrscheinlichkeit, dass dies schnell vorbei ist und wir schnell zu glücklichen Zeiten zurückkehren, ist sehr, sehr gering“, sagte Bill Smead, Chief Investment Officer bei Smead Capital Management. „Dies ist der Beginn eines monströsen Bärenmarktes.“
05:45 Uhr – Insider: Vietnam will Handel mit China wegen US-Zöllen einschränken
Vietnam will einem Insider zufolge seine Kontrollen für smart Exporte nach China offenbar verschärfen und den Handel einschränken. Das Land hoffe, die US-Zölle so zu umgehen, teilte die der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters mit. Reuters konnte zudem ein entsprechendes Dokument der vietnamesischen Regierung einsehen. Angeregt wurde die Entscheidung offenbar unter anderem durch den Besuch von Peter Navarro, dem Handelsberater des Weißen Hauses, der seine Besorgnis über chinesische Waren äußerte, die wegen niedrigerer Zölle mit dem Etikett „Made in Vietnam“ nach Amerika geliefert werden. Vietnam wurde im Zuge von Donald Trumps Zollpolitik mit einem Zoll von 46 Prozent belegt. Das exportabhängige Land hofft, dass die Zölle auf 22 bis 28 Prozent gesenkt werden, wenn nicht sogar noch niedriger, wie drei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Das vietnamesische Handelsministerium und das Büro des US-Handelsbeauftragten antworteten nicht auf die Bitte um Stellungnahme.
04:45 Uhr – Finanzminister Kukies: Trumps Zoll-Pause erhöht Unsicherheit
Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) warnt vor einer weiteren Eskalation des durch die USA entfachten Handelskriegs. Zu der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zoll-Pause von 90 Tagen sagte Kukies im Interview mit dem „Handelsblatt“: „Das erhöht die Unsicherheit möglicherweise sogar noch weiter. Es ist ja durchaus denkbar, dass das Ganze nach 90 Tagen wieder hoch eskaliert.“ Dass die EU-Kommission angekündigt habe, ihre Gegenmaßnahmen ebenfalls für 90 Tage auszusetzen, sei richtig, sagte Kukies. Die Strategie sei, nicht zu eskalieren, sondern erst einmal zu verhandeln. Der Minister warnte auch vor einem Hochschaukeln des Handelskonflikts zwischen China und den USA. Dieser habe schwerwiegende Folgen für den Welthandel. Warnungen vor einer neuen Weltfinanzkrise hielt Kukies trotz der jüngsten Turbulenzen an den Aktienmärkten und des starken Anstiegs der Renditen von US-Staatsanleihen für übertrieben.
02:55 Uhr – Japan setzt Arbeitsgruppe für US-Handelsgespräche ein
Der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba setzt nationalen Medienberichten zufolge eine Arbeitsgruppe zur Überwachung der Handelsverhandlungen mit den Vereinigten Staaten ein. Geleitet werden soll die Gruppe von Ishibas engem Berater und Wirtschaftsminister Ryosei Akazawa, der laut den Berichten nächste Woche nach Washington reisen soll. Die Regierungskoalition, bestehend aus Ishibas Liberaldemokratischer Partei (LDP) und ihrem Partner Komeito, erwägt, eine Senkung des japanischen Umsatzsteuersatzes zu beantragen, berichtete die Zeitung „Yomiuri“ am Freitag. Japans Umsatzsteuersatz liegt derzeit bei zehn Prozent, wobei für Lebensmittel ein niedrigerer Satz von acht Prozent gilt.
02:30 Uhr – Ministerium: China und Saudi-Arabien tauschen sich über Zoll-Reaktionen aus
Das chinesische Handelsministerium teilt mit, dass Handelsminister Wang Wentao sich mit seinem saudi-arabischen Amtskollegen über die Reaktion auf die reziproken Zölle der USA ausgetauscht hat. Beide sprachen dem Ministerium zufolge am Donnerstag in einem Videotelefonat über die Stärkung der wirtschaftlichen und handelspolitischen Zusammenarbeit zwischen China und Saudi-Arabien sowie zwischen China und den Ländern des Golf-Kooperationsrates.
02:15 Uhr – EU-Staats- und Regierungschefs planen Treffen mit Xi im Juli
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union planen offenbar ein Gipfeltreffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping Ende Juli. Dies berichtete die „South China Morning Post“ (Hongkong) am Freitag unter Berufung auf fünf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
01:15 Uhr – Trump droht Mexiko mit Sanktionen und Zöllen im Streit um Wasserabkommen
US-Präsident Donald Trump droht Mexiko mit Sanktionen und Zöllen wegen eines 81 Jahre alten Wasserabkommens. „Mexiko schuldet Texas 1,3 Millionen Hektar Wasser im Rahmen des Wasservertrags von 1944, aber Mexiko verletzt leider seine vertraglichen Verpflichtungen“, schrieb Trump auf Truth Social. Dies werde Konsequenzen, einschließlich Zölle und vielleicht Sanktionen haben, bis Mexiko dem US-Bundesstaat Texas das Wasser gebe, das es schulde, so Trump weiter.
Bloomberg/dpa/AFP/AP/rtr/saha/sebe/jr/cvb/krott/co
https://www.welt.de/wirtschaft/article255906864/Zoelle-Merz-warnt-vor-Folgen-von-Trumps-Politik-USA-verkuenden-Ausnahmen-bei-Zoellen-Liveticker.html