US-Wahlkampf: Sie wollte nicht antreten – jetzt kandidiert die Republikanerin Nikki Haley doch für die US-Wahl 2024
US-Wahlkampf Sie wollte nicht antreten – jetzt kandidiert die Republikanerin Nikki Haley doch für die US-Wahl 2024
Donald Trump hatte die Republikanerin Nikki Haley einst gefördert. Jetzt tritt sie gegen den Ex-US-Präsidenten im US-Wahlkampf an. Dafür muss sie die parteiinternen Vorwahlen meistern.
Die frühere US-amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley hat ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 verkündet. Es sei an der Zeit für eine neue Generation von Führungskräften, sagte die Republikanerin am Dienstagmorgen (Ortszeit) in einem Video. Haley ist damit die erste Kandidatin, die gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump ins Rennen geht. Eigentlich war ihre Ankündigung bei einer Rede am Mittwoch erwartet worden.
Es war Trump, der Haley zu internationaler Bekanntheit verholfen hatte. Als Präsident machte er die damalige Gouverneurin von South Carolina Anfang 2017 zur Botschafterin bei den Vereinten Nationen in New York. Haley fiel auf dem diplomatischen Parkett mit klarer Kante und häufig undiplomatischer Sprache auf.
Nikki Haley teilt bereits aus
Die konservative Politikerin mit indischen Wurzeln sieht sich als Vertreterin einer neuen Generation, die künftig die Geschicke der USA führen sollte. “Ich denke nicht, dass man 80 Jahre alt sein muss, um ein Anführer in Washington D.C. zu sein”, sagte sie kürzlich im konservativen Nachrichtensender Fox News. “Ich denke, wir brauchen eine junge Generation (…), die wirklich damit beginnt, die Dinge in Ordnung zu bringen.”
Der Satz mit dem Alter kann als Seitenhieb auf den 80-jährigen Präsidenten Joe Biden, aber natürlich auch auf den 76-jährigen Trump verstanden werden. Derzeit deutet Einiges darauf hin, dass es 2024 ein neues Duell zwischen den beiden betagten Rivalen geben könnte.
Wechselhafte Trump-Unterstützerin
Ihr Verhältnis zu Trump war stets gespalten. Während des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 unterstützte sie dessen Gegenkandidaten, erst Marco Rubio und dann Ted Cruz – und sagte über Trump, dieser stehe für “alles, was eine Gouverneurin sich nicht von einem Präsidenten wünscht”. Nach ihrem Rücktritt als UN-Botschafterin unterstützte sie immer wieder die Trump-Regierung, auch wenn sie nach der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 kritische Worte über den Rechtspopulisten fand.
“Er hat einen Weg eingeschlagen, den er nicht hätte einschlagen sollen, und wir hätten ihm nicht folgen sollen und wir hätten nicht auf ihn hören sollen”, sagte sie dem Nachrichtenportal “Politico”. “Und wir dürfen so etwas nie wieder zulassen.”
Jetzt ist Haley die erste namhafte Republikanerin, die Trump bei den Vorwahlen die Stirn bieten will. In Umfragen zum potenziellen Bewerberfeld der Republikaner für 2024 liegt sie allerdings mit einstelligen Prozentzahlen weit abgeschlagen hinter Trump, Floridas Gouverneur Ron DeSantis und dem früheren Vizepräsidenten Mike Pence. Die mit einem Nationalgarde-Offizier verheiratete zweifache Mutter hat damit bestenfalls Außenseiterchancen.
Source: stern.de