Nach seinem Ausraster ist die Kritik an Nagelsmann groß

Get real time updates directly on you device, subscribe now.

Es dauerte nur wenige Minuten, da war am Samstag die Debatte ob des Ausrasters von Julian Nagelsmann in vollem Gang. Lothar Matthäus etwa, der deutsche Rekordnationalspieler, kritisierte den Trainer der Bayern, für die Matthäus einst jahrelang gespielt hatte, scharf.

„Die Wortwahl ist weit daneben getroffen. Das wird auch ganz sicher ein Nachspiel beim DFB-Sportgericht haben, solche Ausdrücke zu verwenden“, sagte der frühere Münchner Profi im TV-Sender Sky. „Dass er enttäuscht ist – ja! Dass er unter Druck steht – ja! Aber trotzdem erwarte ich nicht nur von einem Bayern-München-Trainer, sondern generell von den Verantwortlichen, die an der Linie stehen, dass sie eine richtige Wortwahl treffen, beziehungsweise dass sie sich da unter Kontrolle haben“, ergänzte Matthäus.

„Er muss sich in Zukunft besser im Griff haben“

Nagelsmann war nach dem Schlusspfiff der Partie seiner Mannschaft bei Borussia Mönchengladbach (2:3) aufgebracht in die Schiedsrichter-Kabine gestürmt, davor und danach hatte er laut hörbar gegen die Unparteiischen geflucht.

Im Interview von ZDF und Sport1 darauf angesprochen, dass er „weichgespültes Pack“ gesagt haben soll, sagte Nagelsmann: „Ja, aber damit meine ich ja nicht immer die Schiedsrichter.“ Noch am Samstagabend hatte sich Nagelsmann bei Twitter „für die Wortwahl gegenüber dem Team rund um Tobias Welz“ entschuldigt. „Da bin ich leider eindeutig zu weit gegangen“, schrieb der 35-Jährige unter anderem.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Twitter
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Schiedsrichter Tobias Welz hatte in der 8. Minute eine diskussionswürdige Rote Karte gegen Bayerns Abwehrspieler Dayot Upamecano wegen einer Notbremse gegen den Gladbacher Alassane Pléa verhängt.

Zum Rapport bei den Bossen?

Mit der Entschuldigung ist es laut Matthäus nicht getan. „Jetzt nur Schwamm drüber – damit ist die Sache nicht bereinigt“, sagte der 61-Jährige: „Es ist ein Thema, dass die nächsten Tage die Schlagzeilen füllen wird. Deswegen glaube ich, dass nicht nur der DFB, sondern auch der FC Bayern seinen Angestellten zum Rapport ruft.“

Sportvorstand Hasan Salihamidzic hatte unmittelbar nach dem Spiel eigenen Angaben zufolge noch keine konkrete Kenntnis davon, „was der Trainer gesagt hat“. Allerdings sei es verständlich, dass Nagelsmann angesichts der Entscheidung emotional reagiert habe, sagte Salihamidzic: „Ich glaube, das muss man ihm jetzt zugestehen.“

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Twitter
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Kritik für den Ausraster gab es auch von Dietmar Hamann. „Im Eifer des Gefechts rutschen natürlich mal Sachen raus, aber wenn er nicht will, dass seine Worte auf die Goldwaage gelegt werden, dann muss er in die 3. oder 4. Liga gehen, da interessiert es keinen, was er erzählt. Dieser Verantwortung musst du dir bewusst sein“, kritisierte der frühere Bayern-Profi und Ex-Nationalspieler.

Hamann befand zwar, man müsse Nagelsmann so ein Verhalten auch „mal zugestehen, aber in Zukunft muss er sich da besser im Griff haben. Er ist Trainer von Bayern München, er repräsentiert einen Verein, der, was weiß ich, wie viele hunderttausend Mitglieder hat. Dieser Verantwortung muss er sich bewusst sein.“

Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Köln, nahm seinen Kollegen hingegen in Schutz. „Ich finde, wir sollten da den Mensch auch Mensch sein lassen und nicht Roboter oder alles nach Linie gehen“, sagte Baumgart am Sonntag bei „BILD“: „Er hat Emotionen gezeigt, die waren nicht in Ordnung, das hat er auch eingesehen – aber dann ist auch gut!“

Source: welt.de