Migranten in Gefahr: Italiens Küstenwache startet Rettungsaktionen
Rettungskräfte bergen eine Leiche an einem Strand in der Nähe von Cutro, Süditalien, nachdem ein Boot mit Migranten auseinandergebrochen war. Bild: dpa
Laut Küstenwache befinden sich mehr als 1000 Menschen in Gefahr. Zuletzt war Ende Februar ein Boot mit Migranten gekentert. Mehr als 70 Menschen starben.
Weniger als zwei Wochen nach der Flüchtlingskatastrophe mit Dutzenden Toten in den Gewässern vor Italien hat die Küstenwache des Landes am Freitag mehrere Rettungsaktionen gestartet. „Über 1000 Menschen befinden sich in Gefahr“, teilte die Küstenwache mit. Die Rettungsaktionen gestalteten sich besonders schwierig, weil so viele Menschen auf den im Wasser treibenden Booten zusammengepfercht seien. Demnach befinden sich allein auf einem Boot etwa 110 Kilometer südlich der kalabrischen Stadt Crotone rund 500 Migranten. Drei Schiffe seien unterwegs, um sie an Bord zu nehmen, so die Küstenwache. Das Ziel des Rettungseinsatzes liegt in der Nähe des Unglücksorts vom 26. Februar.
Am Freitag wurden nach Angaben der Küstenwache weitere Schiffe zur Rettung von rund 800 Migranten losgeschickt, die an Bord zweier Boote weiter draußen im Meer trieben. Auch ein Schiff der italienischen Marine sei mit voller Geschwindigkeit auf dem Weg dorthin, um bei der Rettung zu helfen. Örtlichen Medien zufolge rettete die Küstenwache bereits zuvor am Freitag 500 Migranten nahe der Insel Lampedusa.
Bei dem Unglück Ende Februar hatten Polizeischiffe vergeblich versucht, das Holzboot mit den Migranten an Bord abzufangen. Es zerbrach in rauer See. Gerade am Freitag wurde die Leiche eines kleinen Jungen geborgen, womit die Zahl der ertrunkenen Menschen auf 73 stieg. Viele Migranten werden noch vermisst. Mehrere Dutzend Insassen des Holzbootes überlebten nach Angaben der Provinzregierung.
Source: faz.net