Before European elections: Tens of 1000’s show towards right-wing extremism | EUROtoday
Einen Tag vor der Europawahl haben Zehntausende Menschen in Deutschland gegen Rechtsextremismus und für Demokratie demonstriert. Ein Schwerpunkt war Berlin. Dort gingen nach Angaben der Polizei am Samstag rund 15.000 Menschen auf die Straße – die Veranstalter schätzten die Teilnehmerzahl auf etwa 30.000. Es sprach unter anderem Matthias Ecke, der sächsische SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl. Er war Anfang Mai beim Aufhängen von Wahlplakaten in Dresden zusammengeschlagen worden.
Ecke sagte am Samstag der Deutschen Presse-Agentur: „Am wichtigsten ist, glaub’ ich, dass die Menschen ihr Wahlrecht nutzen, dass sie aber auch allen klar sagen: Wir wollen nicht, dass die Rechten an die Macht kommen.“ Wer den Rechten die Hand zur Kooperation reiche, sei das Vertrauen der Leute nicht wert. „Es darf keine Kooperation auf keiner Ebene mit der Extremrechten geben, und das soll die Message sein von heute und für morgen“, betonte der SPD-Politiker. Bei der Europawahl am Sonntag gehe es auch darum, dass die Demokratie gestärkt hervorgehe. Gewalt dürfe niemals ein Mittel der Politik sein.
Umfragen sehen Rechtsruck in der EU
Umfragen zufolge dürften in etlichen der 27 EU-Staaten rechte Parteien bei der Europawahl stark abschneiden, unter anderem in Österreich, Frankreich und Italien. In Deutschland können CDU und CSU laut Umfragen damit rechnen, die Europawahl mit großem Vorsprung zu gewinnen. Dahinter liegen SPD, Grüne und AfD in etwa gleichauf.
Unter dem Motto „Rechtsextremismus stoppen. Demokratie verteidigen“ hatte ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen in mehreren deutschen Städten zu Demonstrationen aufgerufen. In Leipzig sprachen die Veranstalter von 15.000 Teilnehmern – die Polizei gab eine Zahl von 12.500 Teilnehmern an.
Sandra Hüller in Leipzig auf der Bühne
Überraschend hielt auch die Schauspielerin Sandra Hüller bei der Kundgebung in Leipzig eine Rede. Man solle sich nicht anstecken lassen „von dem rauen Ton von rechts, von der Ungenauigkeit und der Gewalt in der Sprache, die nur ein Ziel hat: Verunsicherung und Spaltung“, sagte die 46-Jährige.
In Dresden nahmen nach Angaben der Veranstalter und der Polizei an der Kundgebung und dem anschließenden Demonstrationszug mehrere tausend Menschen teil. In Frankfurt waren es laut Polizei rund 2500 Teilnehmer, in Stuttgart nach Angaben der Veranstalter rund 5000. In Heidelberg schätzte die Polizei die Zahl der Demonstranten auf etwa 2000. In München waren etwa 10.000 Teilnehmer angemeldet, die Polizei zählte etwa 5000.
https://www.faz.net/aktuell/politik/europawahl/vor-europawahl-zehntausende-demonstrieren-gegen-rechtsextremismus-19775100.html