Union-Fans beleidigen RB-Sportchef Eberl mit niveaulosem Schmähplakat

Der 1. FC Union bleibt die positive Überraschung der aktuellen Bundesliga-Saison. Die Berliner rauschen durch die Liga und gewinnen auch bei RB Leipzig. In Sachsen drehte Union das Spiel und bleibt nach dem 2:1 erster Verfolger des FC Bayern München. Union liegt nur einen Punkt hinter dem Spitzenreiter auf dem zweiten Tabellenplatz.

So stark und souverän die Mannschaft im Spitzenspiel auftrat, so schwach war das Verhalten einiger Anhänger. In der 66. Minute wurden im Gästeblock drei Banner entrollt. Ziel der Beleidigung war Leipzigs Sportchef Max Eberl, den die Unioner wegen seiner Burn-out-Erkrankung verunglimpften. „Red Bull heilt Burnout! Eberl, die Sau wird zum Bullenschwein!“, war dort zu lesen.

Dieses Schmähplakate zeigten Union-Fans in der zweiten Halbzeit in Leipzig
Quelle: dpa/Robert Michael

Eberl war im Januar 2022 bei Borussia Mönchengladbach aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Im Anschluss hatte er offen über seine Bourn-out-Erkrankung gesprochen, am 1. Dezember war er zu RB Leipzig gewechselt. Der Wechsel zu den Sachsen war in Fan-Kreisen wegen der Ablehnung des RB-Geschäftsmodells stark kritisiert worden.

Erst am vergangenen Samstag musste sich Eberl beim Auswärtsspiel in Köln aufs Übelste beleidigen lassen. Auch dort zeigten Fans riesige Schmähplakate, die sich gegen den 49-Jährigen richteten. Eberl, der sich eigentlich nicht zu dem Thema äußern wollte, reagierte auf die Beleidigungen emotional und richtete sich an die niveaulosen Anhänger.

Eberls emotionaler Appell nach dem Köln-Spiel

„Mich würde interessieren, ob diese Menschen wissen, was die Krankheit Burn-out bedeutet. Burn-out bedeutet, wenn sich Menschen verausgaben, bis sie nicht mehr können. Und über den Punkt hinaus. Manche ertränken das in Alkohol, manche nehmen Drogen, manche bringen sich um. Das ist die harte Wahrheit“, sagte Eberl.

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Es gehe ihm „nullkommanull um sich: „Ich stehe da drüber. Aber nicht nur ich war krank. Diese Themen haben viele Menschen da draußen. Ich habe mich da rausgekämpft. Die Chance hat jeder andere Mensch auch. Und ich will zeigen, dass es Stärke bedeutet, Schwäche zuzugeben. Wenn Teile der Gesellschaft meinen, diese Schwäche auszunutzen und draufzutreten, ist das traurig. Wenn du dauernd lächerlich gemacht und verhöhnt wirst, ist klar, dass Menschen sich nicht hinstellen und sagen, ich bin krank. Das sollten sich diese Menschen mal hinter den Kopf schreiben.“

Source: welt.de

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