„Nachhaltige“ Fonds: Der grüne Lack muss ab

„Nachhaltige“ Fonds: Der grüne Lack muss ab

Gute Aussichten: Blick vom Windrad in Berlin Bild: dpa

Die Nachfrage der Anleger nach nachhaltigen Fonds ist hoch. Was das genau ist, bleibt unklar. Die Branche wechselt in den Vorsichtsmodus.

Nun sag, wie hast du’s mit der Nachhaltigkeit? Die Gretchenfrage an den Kapitalmärkten muss seit August in jeder Anlageberatung zu Beginn gestellt werden. So schreibt es die Regulierung vor. Goethe lässt Gretchen fortfahren: „Du bist ein herzlich guter Mann. Allein ich glaub, du hältst nicht viel davon.“ Manche Anlageberater würden dies ihren Kunden gerne einreden, denn das Produktspektrum vieler Banken ist oft noch nicht auf allzu viel Nachhaltigkeit ausgelegt. Doch immer mehr Anleger, wollen nicht nur ein herzlich guter Mensch sein, sie wollen auch noch herzlich gut anlegen.

Deswegen wird in der Branche kräftig grün lackiert. Ein Zehntel der zuvor nicht nachhaltigen Fonds hat im zweiten Halbjahr „Nachhaltigkeitskriterien aufgenommen“, berichtet der Fondsverband BVI in seinem „Fokus Nachhaltigkeit“. Sie dürfen sich nun nachhaltig nennen. Stolze 6000 Fonds in Deutschland mittlerweile. Ein paar ganz forsche Fonds mussten indes ihren dunkelgrünen Lack wieder abkratzen. Mehr als ein Fünftel der Fonds nach dem strengen Artikel 9 der entsprechenden EU-Offenlegungsverordnung musste nach BVI-Angaben zurückgestuft werden. Die blassgrüne Variante sind Fonds nach Artikel 8.

Source: faz.net

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