US-Senator Fetterman mit Depressionen in Klinik

Offenes Eingeständnis: Der neugewählte US-Senator John Fetterman von der Demokratischen Partei lässt sich wegen klinischer Depression in einem Krankenhaus behandeln. Der Politiker aus dem Bundesstaat Pennsylvania, der im vergangenen Mai einen Schlaganfall erlitten hatte, habe sich am Mittwochabend in das Militärkrankenhaus Walter Reed in einem Vorort der Hauptstadt Washington einweisen lassen, erklärte sein Stabschef Adam Jentleson.

„John hat in seinem Leben immer wieder unter Depressionen gelitten, es wurde aber erst in den vergangenen Wochen schwerwiegend“, erklärte Jentleson. Der 53-Jährige, der bei den als Midterms bekannten Kongresszwischenwahlen im November einen äußerst wichtigen Sieg für die Demokraten errungen hatte, sei am Montag vom Arzt des US-Kongresses untersucht worden. Der Arzt habe dann am Mittwoch einen Klinikaufenthalt empfohlen.

„John hat zugestimmt und wird auf freiwilliger Basis behandelt“, erklärte sein Stabschef. Die Ärzte im Walter-Reed-Militärkrankenhaus, in dem auch US-Präsidenten behandelt werden, hätten zugesichert, dass Fetterman „bald wieder bei sich sein wird“.

Knapper Sieg gegen Dr. Oz

Der mehr als zwei Meter große Politiker – mit Glatze, Tätowierungen und einer Vorliebe für Kapuzenpullover und kurze Hosen in der US-Politik eine höchst ungewöhnliche Erscheinung – hatte bei den Midterms im Swing State Pennsylvania den republikanischen Kandidaten Mehmet Oz (Dr. Oz) knapp besiegt. Dank dieses Erfolgs konnten die Demokraten von Präsident Joe Biden ihre hauchdünne Senatsmehrheit um einen Sitz ausbauen.

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Bemerkenswert war Fettermans Sieg auch, weil er im Wahlkampf durch einen Schlaganfall stark geschwächt worden war. Der 53-Jährige hatte unter anderem in einem Fernsehduell gegen Oz große Probleme, sich in längeren Sätzen auszudrücken.

Bei Social Media wurde schon damals heftig darüber diskutiert, ob Fetterman überhaupt fit genug für sein Amt sein würde, auch die neuerlichen Krankmeldungen machten in den USA wieder Schlagzeilen. Erst vergangene Woche wurde Fetterman dann wegen Schwindels in einem Krankenhaus untersucht. Die Ärzte kamen aber zu dem Schluss, dass der Senator keinen neuen Schlaganfall erlitten hatte.

Wie die „New York Times“ berichtet, dürfte Fetterman nun länger ausfallen. Ohnehin habe der 53-Jährige in Washington kämpfen müssen, um seiner Arbeit nachzugehen. Da er weiterhin nicht gut sprechen könne, wurden diverse technische Hilfsmittel eingerichtet – Fetterman habe etwa einen speziellen Bildschirm installiert bekommen, auf denen ihm Kongress-Debatten via Untertitel transparenter gemacht wurden.

Source: welt.de

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