Ein Anführer des Extremistennetzwerks Al-Qaida ist bei einem mutmaßlichen US-Luftangriff im Jemen getötet worden. Hamad bin Hamud al-Tamimi sei bereits am 26. Februar bei einem Drohnenangriff auf sein Haus im Norden des Jemen getötet worden, teilte Al-Qaida am Sonntag nach Angaben des US-Unternehmens Site mit. Site ist auf die Beobachtung islamistischer Websites spezialisiert.
Auch Sicherheits- und Behördenkreise berichteten über die Tötung al-Tamimis. Er sei einer der obersten Anführer des jemenitischen Al-Qaida-Ablegers (Aqap) gewesen, hieß es aus diesen Quellen, die anonym bleiben wollten, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Aqap wird von den USA als einer der gefährlichsten Zweige von Al-Qaida betrachtet.
Al-Tamimi habe früher „externe Operationen“ geleitet
Der saudiarabische Staatsbürger Al-Tamimi habe dem Führungsrat von Aqap vorgestanden und als „Richter“ der Gruppierung fungiert, verlautete aus den anonymen Quellen. In der von Site zitierten Al-Qaida-Erklärung wurde al-Tamimi als „Medienbeauftragter“ bezeichnet. Demnach soll noch ein zweiter „Medienbeauftragter“ bei dem Angriff in der nordjemenitischen Provinz Marib getötet worden sein.
Al-Tamimi habe früher „externe Operationen“ geleitet, darunter Angriffe auf US-Ziele, hieß es weiter in dem Al-Qaida-Statement. Al-Tamimi hatte laut Aqap früher vier Jahre in einem saudiarabischen Gefängnis eingesessen, bevor er 2013 nach Jemen ausreiste.
Die USA greifen Aqap bereits seit zwei Jahrzehnten mit Drohnen an. Die Zahl dieser US-Angriffe war jedoch offenbar in den vergangenen Jahren zurückgegangen.
Das Chaos des Bürgerkrieges im Jemen begünstigt die Aktivitäten von Aqap in dem Land. Die extremistisch-islamistische Gruppierung hat beide Kriegsparteien attackiert, also sowohl die Regierungstruppen als auch die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. Aqap hat vom Jemen aus auch bisweilen Angriffe in anderen Ländern verübt.
Source: faz.net