Verkehrsministerium soll Verbrenner-Aus im November noch zugestimmt haben

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) soll im November der EU-Einigung zum Ende von Autos mit Verbrennungsmotor zugestimmt haben. Das berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf ein dem Magazin vorliegendes Dokument. Dieses zeige, dass Wissings Ministerium noch am 16. November dem auf EU-Ebene erzielten Kompromiss ausdrücklich zugestimmt habe. „Eine Zustimmung DEU kann dann erfolgen“ heißt es demnach im Dokument, explizit werde auch die Zustimmung des Bundesverkehrsministeriums erwähnt.

Dieses erklärte auf Anfrage des „Spiegel“: Die Bundesregierung habe klargemacht, dass dem Kompromiss nur zugestimmt werden könne, wenn die EU-Kommission einen Vorschlag mache „wonach Pkw und leichte Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die ausschließlich mit E-Fuels betrieben werden, auch über hinaus 2035 neu zugelassen werden können“.

Lesen Sie auch
Kehrtwende mit E-Fuels

Wissing sieht Lösung im Streit um Verbrenneraus „auf gutem Wege“

Wissing hatte am Montagmorgen in Meseberg davon gesprochen, dass eine Lösung „auf gutem Wege“ sei. Im Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen „waren wir uns einig, dass wir unsere Klimaschutzziele erreichen müssen“ und dass Technologieoffenheit auch ein wichtiger Aspekt sei, sagte er bei der Klausurtagung. Seine Absicht sei immer gewesen, „dafür zu sorgen, dass wir eine gute Regulierung bekommen“.

Die EU hatte den für diese Woche geplanten Beschluss zum Verbrenner-Aus ab 2035 verschieben müssen. Grund ist der Widerstand Wissings gegen eine Regelung ohne Berücksichtigung von synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels. Er fordert dazu einen Vorschlag der EU-Kommission.

Lesen Sie auch
Verlangsamung des Verkehrs

Er wolle „nichts aufhalten“, versicherte Wissing am Montag in Meseberg. Gleichzeitig gehe es nicht um eine „Sache, die innerhalb einer Woche abgeschlossen werden muss“, fügte er hinzu.

Armageddon Championship Series

Wegen des Streits hätte sich Deutschland beim eigentlich am Dienstag geplanten Beschluss zum Verbrenner-Aus enthalten müssen. Auch Italien, Polen und Bulgarien wollen dem Verbrenner-Aus nicht zustimmen, das Teil des umfassenden EU-Klimaschutzpakets ist. Zusammen mit Deutschland hätten diese Länder eine Sperrminorität.

Das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten hatten sich bereits im Oktober darauf geeinigt, ab 2035 nur noch Fahrzeuge neu zuzulassen, die kein Kohlendioxid (CO2) ausstoßen. Die Entscheidung zum Verbrenner-Aus sollte eigentlich nur noch formal besiegelt werden. Der Zeitplan ist nun offen.

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

„Kick-off Politik“ ist der tägliche Nachrichtenpodcast von WELT. Das wichtigste Thema analysiert von WELT-Redakteuren und die Termine des Tages. Abonnieren Sie den Podcast unter anderem bei Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music oder direkt per RSS-Feed.

Source: welt.de

11014252835068aAmazonanappleartAutosBBrBulgarienBundesregierungcdDeutschlandEUFDPGermanyglobalItalienLeyenMediaPPolenSportSpotifytargetUrsula von derUrsula von der LeyenUSAVolkerWirtschaftWissing