Mehrheit der Frauen in Deutschland sieht keine Gleichberechtigung

Fast drei Viertel der Frauen in Deutschland empfinden einer Umfrage zufolge keine Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. Demnach glauben insgesamt 62 Prozent der Befragten nicht daran, „dass Männer und Frauen in Deutschland in der Gesellschaft aktuell die gleichen Rechte und den gleichen Status haben und in jeder Hinsicht gleich behandelt werden“. Unter den Frauen lag der Anteil bei 73 Prozent, bei Männern hingegen bei 48 Prozent.

Besonders große Unterschiede nahmen die Befragten demnach am Arbeitsplatz wahr. Hier sahen 61 Prozent Frauen und Mädchen eher nicht oder überhaupt nicht gleichgestellt. Für die repräsentative Erhebung von YouGov wurden insgesamt 2170 Personen in Deutschland befragt.

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Am Mittwoch ist internationaler Frauentag. Der Tag soll den Blick auf die Unterdrückung und Ungleichbehandlung von Frauen und Mädchen in aller Welt lenken. Die Vereinten Nationen befassen sich mit Frauenrechtsverletzungen in Afghanistan, dem Iran und vielen anderen Ländern in einer zweiwöchigen Sitzung der UN-Frauenrechtskommission. Zum Auftakt hatte UN-Generalsekretär António Guterres am Dienstag beklagt, eine echte Gleichstellung von Frauen und Männern sei „noch 300 Jahre entfernt“.

Sorge bereitet insbesondere die Lage in Afghanistan, wo die radikalislamischen Taliban Frauen und Mädchen weitgehend aus dem öffentlichen Leben verbannen. Die EU verhängte am Dienstag erstmals gezielt Sanktionen wegen Gewalt gegen Frauen, die sich unter anderem gegen die Taliban und gegen russische Verantwortliche in Militär und Polizei richten, die unter anderem Frauen-Proteste gegen den Ukraine-Krieg unterdrückt haben.

Entwicklungsministerium unterstützt UN-Frauenorganisation mit 26 Millionen

Das Entwicklungsministerium hat der UN-Frauenorganisation (UN Women) für das Jahr 2023 einen Beitrag von 26 Millionen Euro zugesagt. Dies sei fast doppelt so viel wie noch vor zwei Jahren, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. „Feministische Entwicklungspolitik ist nicht nur eine Frage von Gerechtigkeit, sondern auch ein Gebot der Vernunft: Frauen sind stark, Frauen haben innovative Ideen, Frauen haben Wissen“, sagte Ressortchefin Svenja Schulze laut einer Mitteilung, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag.

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„Wenn Frauen gleichberechtigt sind und gleiche Verantwortung tragen, gibt es weniger Armut, weniger Hunger und mehr Stabilität in der Welt.“ Die SPD-Politikerin hatte vergangene Woche gemeinsam mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Konzepte für eine feministische Außen- und Entwicklungspolitik vorgestellt.

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Die Direktorin von UN Women, Sima Bahous, sprach der Mitteilung zufolge von einem Rekordbeitrag für die Organisation. Er sei ein konkreter Nachweis für das Engagement der deutschen Regierung, die Rechte von Frauen und Mädchen überall zu fördern und zu schützen.

Source: welt.de

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