Oscarkandidat „Argentinien 1985“: Im Kino haben alle geweint

Staatsanwalt Strassera sucht noch in der Kantine Verbündete: Ricardo Darín (rechts) Bild: Amazon Studios

Wie ein Staatsanwalt Anklage gegen die argentinische Militärjunta erhob: Der Film „Argentinien 1985“, im Rennen um den Oscar, rührt an eine offene Wunde im Land.

Graciela Fernández Meijide weiß immer noch nicht, was mit ih­rem Sohn geschehen ist. 1976 wurde er mit siebzehn von ar­gentinischen Militärs entführt, weil es an seiner Schule eine kritische Schülergruppe gab. „In der Diktatur haben mein Sohn und ich aufgehört, Bürger zu sein,“ sagt die zweiundneunzigjährige Frau, deren Le­ben sich damals grundlegend änderte: Sie quittierte ihren Dienst als Lehrerin und widmete sich fortan dem Kampf um die Menschenrechte.

Einer von 7000 Verschwundenen

Meijides Sohn ist einer von gut 7000 „Desaparecidos“, die nach dem Mi­­­litär­putsch am 24. März 1976 verschwanden. In einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise, mit einer In­flation von 300 Prozent und brutalen An­schlägen vor allem linker Terroristen, hatte das Militär damals die Macht übernommen.

Source: faz.net

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