USA: Silicon Valley Bank zahlte offenbar kurz vor Pleite noch Boni aus

Laut einem Medienbericht erhielten Mitarbeiter der Silicon Valley Bank noch Prämien. Demnach wurden Boni ausgezahlt, wenige Stunden bevor das Institut schließen musste.

Die kalifornische Silicon Valley Bank (SVB) hat einem Medienbericht zufolge kurz vor ihrem Kollaps noch Jahresboni ausgezahlt. Mitarbeiter des Geldhauses hätten wenige Stunden vor der Schließung durch die US-Regierung ihre Leistungsprämien erhalten, berichtet die US-Nachrichtenwebsite Axios am Samstag. Dem Bericht zufolge bezogen sich die Boni auf das Jahr 2022 – und sollten ursprünglich erst im März ausgezahlt werden.

Die auf die Finanzierung von Tech-Start-ups spezialisierte SVB wurde am Freitag von den Aufsichtsbehörden geschlossen, nachdem ihre Aktien am Donnerstag an der Wall Street einen Rekordtagesverlust verbucht und damit Börsenwerte von rund 80 Milliarden Dollar ausgelöscht hatten.

Die Schließung der Silicon Valley Bank hat auch weitreichende Folgen für die Kryptobranche. Der Stablecoin-Anbieter Circle, der zu den Kunden der Bank zählt, hatte bei der SVB 3,3 Milliarden Dollar angelegt. Insgesamt verfügt das Unternehmen über Reserven im Volumen von rund 40 Milliarden Dollar. Nutzer wollten daraufhin den von Circle herausgegebenen Stablecoin USDC in Dollar umtauschen.

Die Manager der Investmentbankingsparte der SVB prüfen offenbar im Moment verschiedene Möglichkeiten für einen Rückkauf des Unternehmens. Wie die Agentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete, suchen der Leiter von SVB Securities, Jeff Leerink, und sein Team Hilfe bei der Finanzierung eines potenziellen Management-Buy-outs. Einem Bericht zufolge haben sie es eilig, ein schnelles Geschäft abzuschließen, da die US-Aufsichtsbehörden offenbar ein Buy-out der Überreste der SVB Financial Group anstreben.

Die US-Notenbank und die Federal Deposit Insurance Corp (FDIC), der Einlagensicherungsfonds der USA, erwägen derzeit die Einrichtung eines Fonds, der es den Regulierungsbehörden ermöglichen würde, mehr Einlagen bei Banken zu sichern, die nach dem Zusammenbruch der SVB in Schwierigkeiten geraten, hieß es von Bloomberg. Laut einem von der Agentur zitierten Insider erörtern die Aufsichtsbehörden das neue Sonderinstrument in Gesprächen mit Führungskräften der Banken und hoffen, dass eine solche Maßnahme die Anleger beruhigen wird.

Auch US-Präsident Joe Biden hat sich am Samstag mit dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom getroffen, um sich über die Schließung der SVB zu unterhalten. In dem Gespräch soll es einer Erklärung des Weißen Hauses zufolge auch darum gegangen sein, wie die Situation wieder in den Griff zu bekommen ist. Weitere Details wurden nicht genannt.

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