EU-Kommission will „Greenwashing-Gesetz“ vorlegen

Geplante Regeln zu grünen Werbeversprechen sollten Verbraucherschützern zufolge für sämtliche Produkte gelten. Die EU-Kommission will an diesem Mittwoch ein Gesetz gegen sogenanntes Greenwashing vorstellen. Dadurch sollen etwa Verbraucher besser erkennen können, ob ein klimafreundlich vermarktetes Produkt tatsächlich dem Klima und der Umwelt weniger oder nicht schadet.

„Wichtig ist, dass die Regeln für alle Produktgruppen gelten – vom Babybrei bis zur Waschlotion. Verbraucher- und Umweltschutz muss von allen Herstellern ernst genommen werden“, sagte die Chefin der Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Es sei gut, dass die EU-Kommission Greenwashing endlich einen Riegel vorschieben wolle, sagte Pop. Viel zu lange seien Verbraucher mit Behauptungen auf Verpackungen, über angeblich umweltfreundliche Produkte in die Irre geführt worden. „Das europäische Regelwerk muss jetzt zügig vor der Europawahl beschlossen und dann in allen Mitgliedstaaten umgesetzt werden“, sagte sie.

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Mit den neuen Regeln sollen Kunden nach dem Willen der Kommission zuverlässige Informationen über die Nachhaltigkeit von Produkten bekommen. Dabei geht es nicht um Pflichtangaben, sondern um freiwillige Aussagen von Unternehmen zu Produkten und Organisationen. Laut einer Studie der Verbraucherzentrale von 2020 waren mehr als die Hälfte der Angaben über die Klimafreundlichkeit von Waren vage, irreführend oder unbegründet. Gleichzeitig dürften die Vorschriften auch Unternehmen zugutekommen, die ihre Behauptungen wirklich belegen können.

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Der Vizepräsident des Verbands kommunaler Unternehmen, Patrick Hasenkamp, sagte, es dürfe nicht sein, „dass sich Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem sie die Verbraucher über vermeintlich positive Umwelteigenschaften ihrer Produkte täuschen.“ Es sei daher begrüßenswert, wenn Herstellerangaben EU-weit einheitlich und transparent erfolgen müssten.

Delara Burkhardt, umweltpolitische Sprecherin der Europa-SPD, sagte, viele Menschen in Deutschland seien bereit, nachhaltiger einzukaufen. „Doch derzeit können sie nicht nachvollziehen, was wirklich hinter Labels wie „recycled“ oder „umweltfreundlich“ steckt. Hier muss die EU-Kommission verständliche und überprüfbare Umweltlabels einführen, die europaweit einheitlich sind.“

Source: welt.de

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