Nach Schüssen auf einen 54-Jährigen im niedersächsischen Haßbergen vor rund zweieinhalb Monaten ist die Polizei am Mittwoch zu Durchsuchungen bei vier Verdächtigen angerückt. Gegen die Beschuldigten im Alter von 25 bis 76 Jahren werde wegen des Verdachts des versuchten Totschlags ermittelt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Verden und Nienburg mit. Es ging demnach um die Sicherung möglicher Beweismittel, etwa Kommunikationsmittel.
Festnahmen gab es nach Angaben der Ermittler nicht, weil derzeit gegen keinen der Verdächtigen ein dringender Tatverdacht bestehe. In dem Fall geht es um einen Vorfall vom Januar. Auf den 54-Jährigen war beim Verlassen seines Wohnhauses geschossen worden, als er gerade vor die Tür treten wollte.
Bei dem Mann handelt es sich laut Polizei und Staatsanwaltschaft um den Vater einer seit fast 15 Jahren verschwundenen 18-Jährigen, deren Schicksal bislang nicht abschließend geklärt werden konnte. Die Ermittler gehen aber von einem Tötungsdelikt aus, der Kriminalfall war unter anderem auch schon Thema in der ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“.
Vater soll versucht haben, auf eigene Faust Täter zu finden
Laut Polizei und Staatsanwaltschaft soll der 54-Jährige versucht haben, den oder die mutmaßlich für den Tod seiner Tochter verantwortlichen Täter auf eigene Faust zu identifizieren. Die Schüsse sollen demnach „abgegeben worden sein, um diese Maßnahmen zu beenden“, wie die Ermittler erklärten.
Daher seien „zur Aufhellung der Umstände der Schussabgabe“ am Mittwoch mehrere Objekte unter anderem in Celle und Wolfenbüttel durchsucht worden.
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Source: welt.de