Abgestürzte Drohne: Kirby attackiert Moskau wegen „Mut-Orden“ für Piloten

Das russische Vorgehen gegen eine amerikanische Drohne über dem Schwarzen Meer hat in Moskau wie in Washington ein Nachspiel gefunden. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schojgu zeichnete am Mittwoch zwei Piloten von Su-27-Kampfflugzeugen mit „Mut-Orden“ aus. Sie hatten nach der Version des Moskauer Militärs am 14. März verhindert, dass die Drohne „Grenzen des Luftraums“ verletzte, die für die „Spezialoperation“ gezogen worden seien. So nennt Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Nach amerikanischer Darlegung stürzte die Aufklärungsdrohne vom Typ „MQ-9 Reaper“ dagegen nach einer „unsicheren/unprofessionellen“ russischen Abfangaktion, die in internationalem Luftraum erfolgt sei, ins Meer. Ein Video der Drohne zeigt, wie zweimal Treibstoff vor der Drohne abgelassen wird; dann wird die Drohne offenbar gerammt, nach der Kollision ist einer ihrer Propeller verbogen.

Kirby: Würde solche Soldaten nicht auszeichnen

In einer russischen Videoaufnahme sieht man, wie die Piloten Applaus erhalten, während Minister Schojgu ihnen die Orden anheftet. Bald darauf wurde der Sprecher des amerikanischen Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, nach den Auszeichnungen befragt.

Er kenne kein anderes Militär, „das einen Piloten dafür belohnen würde, in eine Drohne zu krachen“, sagte Kirby, ein ehemaliger Konteradmiral der amerikanischen Marine. „Wenn das Mut ist, denke ich, dass sie eine andere… eine andere Definition davon haben. Es ist lächerlich. Es ist beleidigend“, fuhr Kirby fort.

Man wisse nicht, ob der russische Pilot absichtlich die Drohne habe rammen wollen, aber er habe sie gerammt, sagte Kirby. In der Marine, in der er, Kirby, groß geworden sei, gelte es zu vermeiden, gegen irgendetwas zu stoßen, das sei „schlecht für dich“.

Er, Kirby, habe „keine Schimmer“, warum sie „einem Piloten einen Mut-Orden geben würden, der schlimmstenfalls sich selbst und US-Eigentum böswillig einem großen Risiko ausgesetzt hat und bestenfalls bloß ein Idiot war“.

Source: faz.net

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