Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erhöht wegen des erneut gestiegenen Inflationsdrucks und ungeachtet der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor erneut die Zinsen. Der SNB-Leitzins werde um 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent angehoben, wie die Notenbank am Donnerstag mitteilte. Es sei nicht auszuschließen, dass zusätzliche Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten, erklärte die Notenbank. Die SNB will bei Bedarf zudem weiterhin am Devisenmarkt intervenieren.
Von der Nachrichtenagentur Reuters im Vorfeld der vierteljährlichen geldpolitischen Lagebeurteilung der SNB befragte Volkswirte hatte mehrheitlich eine Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte prognostiziert.
Es war der vierte Zinsschritt in Folge. Letzten Sommer hatte die SNB die Zinsschraube mit einem Schritt um einen halben Prozentpunkt erstmals seit fünfzehn Jahren wieder angezogen. Er lag damals mit minus 0,75 Prozent noch klar im negativen Bereich.
Zur Credit Suisse Group AG erklärte die Notenbank, die am Wochenende verkündeten Maßnahmen hätten „der Krise Einhalt geboten”. Die zur Liquiditätshilfe gewährten Darlehen seien besichert und würden verzinst, betonten die Währungshüter. Die Schweizer Regierung und die Finanzaufsicht hatten die Großbank UBS am Wochenende dazu gedrängt, die in die Krise geratene Rivalin Credit Suisse zu übernehmen.
Angesichts stärkerer Zweitrundeneffekte und des nochmals stärkeren Teuerungsdrucks aus dem Ausland sieht die SNB die Inflation nun im Jahresdurchschnitt 2023 bei 2,6 Prozent und 2024 sowie 2025 bei 2,0 Prozent. Das Preiswachstum war im Februar auf 3,4 Prozent gestiegen.
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Source: welt.de