Cannabis legalization with no majority within the inhabitants | EUROtoday

Ein charakteristisches Merkmal des derzeitigen politischen Klimas in Deutschland scheint zu sein, dass die Kommu­nikation zwischen Politik und Medien auf der einen Seite und weiten Teilen der Bevölkerung auf der anderen Seite gestört ist. Es dauerte fast ein Jahrzehnt, bis sich in intellektuellen Kreisen herumsprach, wie sehr die große Zahl der Einwanderer, die seit dem Jahr 2015 nach Deutschland strömt, die Bevölkerung verunsichert und ängstigt, und in welchem Maß die Versuche, das Thema herunterzuspielen oder mit Tabus zu belegen, bei vielen Bürgern das Gefühl der Hilflosigkeit und letztlich Ärger wachriefen, was wie­derum eine wesentliche Grund­lage für den Aufstieg populistischer Parteien schuf.

Umgekehrt werden in intellektuellen Kreisen mit Vehemenz Debatten geführt, die für die meisten Bürger nur wenig Bedeutung haben. Ein Beispiel hierfür sind die Diskussionen über Änderungen im Wahlrecht. Ein weiteres Beispiel ist die seit Jahrzehnten in Politik und Medien teils heftig geführte Debatte über die Legalisierung von Cannabis.

Im Juli 2023 sagten 31 Prozent der Befragten einer Allensbacher Repräsentativumfrage, sie hielten dieses Vorhaben für wichtig. Es lag damit an viertletzter Stelle in der Rangliste von 19 abgefragten Vorhaben der Bundesregierung.

Auch nach der Legalisierung ist die Skepsis der Bevölkerung geblieben. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Allensbacher Bevölkerungsumfrage im Auftrag der F.A.Z. Richtig finden die Legalisierung von Cannabis 34 Prozent der Befragten, also etwa gleich viele, wie vor 15 Monaten das Vorhaben als wichtig bezeichnet hatten. Eine relative Mehrheit von 48 Prozent sagte dagegen ausdrücklich, dass sie die Legalisierung von Cannabis auch jetzt noch ablehne.

Welcher Teil der Bevölkerung hat schon Cannabis konsumiert?

Anders als bei den meisten aktuellen politischen Themen gibt es bei dieser Frage allerdings große Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Während Befragte unter 45 Jahren die Legalisierung befürworteten – die unter 30-Jährigen sogar mit einer absoluten Mehrheit von 54 Prozent –, überwogen bei den Älteren die Gegner. Da die über 45-Jährigen in Deutschland heute klar in der Mehrheit sind, geben sie beim Gesamtergebnis der Umfrage den Ausschlag.

In diesem Antwortmuster spiegeln sich die Erfahrungen der Bevölkerung mit Cannabis wider: In der Umfrage wurde mit verschiedenen Fragetechniken ver­sucht, die Zahl der Konsumenten von Cannabis zu ermitteln. Es zeigte sich, dass die Droge in der jungen Generation deutlich weiter verbreitet ist als unter den Älteren. Neun Prozent der Befragten insgesamt gaben in der Umfrage an, gelegentlich Cannabis zu konsumieren. Bei den unter 30-Jährigen war der Anteil mit 18 Prozent doppelt so groß.

Das Bild relativiert sich allerdings etwas, wenn man die Zahl derjenigen betrachtet, die sagten, dass sie Cannabis „nur einmal ausprobiert“ hätten oder dass sie früher häufiger Cannabis kon­sumiert hätten. In der ersten Gruppe („Cannabis nur mal ausprobiert“) dominieren die 45- bis 59-Jährigen, in der zweiten („Früher mal häufiger kon­sumiert“) die 30- bis 44-Jährigen. Zählt man alle drei Angaben zusammen, erkennt man, dass jeweils rund vier von zehn Angehörigen der Altersgruppen unter 60 Jahren irgendwann einmal Kontakt mit Cannabis hatten. Nur bei den Älteren ist der Anteil deutlich kleiner.

Keine breite Akzeptanz für Cannabis-Konsum

Nun sind die Angaben der Befragten zu ihrem Drogenkonsum in Umfragen mit Vorsicht zu behandeln. Man muss annehmen, dass der tatsächliche Anteil der Cannabis-Nutzer in der Bevölkerung größer ist, als die Umfrageergebnisse zeigen. Dennoch ist festzuhalten, dass der Kreis der Konsumenten derzeit, auch in der jungen Generation, überschaubar ist.

Andere Verhaltensweisen, mit denen eine Suchtgefahr verbunden ist, sind wesentlich weiter verbreitet: 27 Prozent der Befragten gaben in der vorliegenden Umfrage an, zu viel Zeit am Handy zu verbringen, 26 Prozent sagten, sie rauchten Zigaretten oder E-Zigaretten, 22 Prozent, dass sie regelmäßig Alkohol trinken. Auch hier sind die tatsächlichen Anteile derer, die diese Gewohnheiten ha­ben, wahrscheinlich noch höher.

Von einer breiten Akzeptanz des Cannabis-Konsums in der Gesellschaft kann derzeit keine Rede sein. 57 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu: „Besonders für junge Menschen ist Cannabis gefährlich. Das sollte nicht verharmlost werden.“ 53 Prozent meinten, Cannabis sei eine Einstiegsdroge, die zum Konsum härterer Drogen führe. Dagegen sagten nur 30 Prozent, sie fänden es nicht weiter schlimm, wenn jemand nur gelegentlich Cannabis konsumiere. Dass die Legalisierung zu weniger illegalem Drogenhandel führe, glaubten nur 24 Prozent.

Nur langsam ändert sich die Einstellung gegenüber der Droge. 1992 stimmten 25 Prozent der These zu, dass Can­nabis im Grunde nicht schädlicher als Alkohol sei. 32 Jahre voller intensiver öffentlicher Diskussionen zu diesem Thema später ist der Anteil derjenigen, die diese Antwort geben, um gerade sieben Prozentpunkte auf 32 Prozent gestiegen. Allerdings ist die Zahl derer, die ausdrücklich widersprechen, deutlich stärker, nämlich von 61 auf 43 Prozent zurückgegangen. Damit überwiegt aber zumindest bis auf Weiteres nach wie vor die skeptische Perspektive.

Cannabis und der Konsum anderer Drogen

Die Frage, ob die verbreitete Annahme stimmt, wonach Cannabis eine Einstiegsdroge ist, die den Konsum gefähr­licher Drogen vorbereitet, kann mit einer einzelnen Bevölkerungsumfrage nicht beantwortet werden. Doch immerhin kann man mit der Umfrage prüfen, ob überhaupt ein Zusammenhang zwischen dem Cannabis-Konsum und dem Konsum anderer Drogen besteht. Dieser Zusammenhang ist erstaunlich deutlich.

Mit einer besonderen Frage wurde ermittelt, wie viele Befragte illegale Drogen konsumieren und, wenn ja, welche. Dazu wurde die betreffende Frage in schrift­licher Form auf einem gesonderten Blatt zum Selbstausfüllen überreicht, zusammen mit einem leeren Umschlag. Die In­terviewer waren angewiesen, erkennbar wegzuschauen, während die Befragten das Blatt ausfüllten, in den Umschlag steckten und diesen verschlossen. „Se­cret Ballot“ nennt man dieses Verfahren in der Fachsprache, das bei Umfragen zu heiklen Themen zum Einsatz kommt.

Immerhin zehn Prozent der Befragten gaben bei dieser „geheimen Abstimmung“ an, irgendwann in ihrem Leben schon einmal Amphetamine wie Speed ausprobiert zu haben. Ebenfalls zehn Prozent sagten, sie hätten schon einmal Ecstasy konsumiert, bei Kokain und halluzinogenen Pilzen waren es jeweils neun Prozent, bei LSD sieben Prozent.

Cannabis-Konsumenten gaben um ein Vielfaches häufiger an, schon einmal solche Drogen genommen zu haben: 51 Prozent notierten, dass sie einmal Ecstasy probiert hätten, bei Amphetaminen, Kokain und halluzinogenen Pilzen liegen die Werte nur wenig darunter. Das beweist nicht, dass Cannabis eine Einstiegsdroge ist. Doch es ist offensichtlich, dass der Konsum von Cannabis mit dem anderer, gefährlicherer Drogen zumindest statistisch sichtbar verknüpft ist.

Eine sehr interessante, aber letztlich noch komplexere Frage ist die, inwieweit bestimmte Persönlichkeitsstrukturen den Konsum von Cannabis begünstigen. Gibt es besondere psychologische Merkmale, die Cannabis-Konsumenten von Nichtkonsumenten unterscheiden? Auch hier kann eine Bevölkerungsumfrage nur erste vage Hinweise bieten.

Is not extensively accepted: the legalized use of hashishFelix Kaspar Rosic

In the present survey, this side was examined utilizing two query fashions which were tried and examined for many years. One is the “scale of character power”, which can be utilized to determine opinion leaders in society, i.e. individuals who, because of their sturdy character, play a central position of their setting and affect others in forming their opinions. The evaluation didn’t produce any noticeable outcomes right here: the proportion of hashish shoppers amongst folks with sturdy personalities is identical as in the remainder of the inhabitants.

Positive and damaging feelings

What is outstanding, nevertheless, is the results of an evaluation utilizing the “Affect Balance Scale”, additionally referred to as the “Bradburn Scale” after its inventor, the American psychologist and survey researcher Norman Bradburn. To create this scale, ten distinctive emotional conditions are regularly learn out. Five optimistic ones equivalent to “I was very excited about something, particularly interested in it” or “I once felt like I was in seventh heaven, I thought life was simply wonderful” and 5 damaging ones equivalent to “I felt very depressed, very unhappy” or “I felt so restless that I couldn’t sit still.” Respondents had been requested to point which of those emotions they’d lately had.

If you evaluate the solutions of hashish customers to this sequence of questions with these of the inhabitants as a complete, you’ll be able to see that hashish customers talked about all 5 optimistic feelings barely extra usually than different respondents. But the gap isn’t very giant. However, the distinction is evident with regards to damaging statements: 34 % of these surveyed mentioned they’d not skilled any of the damaging feelings lately. Of hashish shoppers, solely 22 % supplied this data.

The proportion of those that talked about all 5 damaging feelings can also be larger amongst hashish customers than within the common inhabitants. This consequence must be verified with extra complicated analyzes earlier than drawing any far-reaching conclusions from it, however with all warning one can formulate the suspicion that the consumption of hashish is related to a barely above-average tendency to emotional fluctuations.

It could be seen that the legalization of hashish raises numerous attention-grabbing and maybe necessary socio-political, medical and psychological questions. But these in the end solely have an effect on a comparatively small a part of the inhabitants. For the overwhelming majority of residents, the difficulty, as described at the start, is clearly of secondary significance.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/cannabis-legalisierung-ohne-mehrheit-in-der-bevoelkerung-110052876.html