Dankesrede zum Ludwig-Börne-Preis von Dan Diner | EUROtoday

Dankesrede zum Ludwig-Börne-Preis von Dan Diner | EUROtoday

Es warfare bereits Mitte September, als Ludwig Börne im Revolutionsjahr 1830, über Darmstadt und Karlsruhe kommend, in Paris eintraf. Die dort vorgefundene gemäßigte Stimmung enttäuschte die Erwartungen des revolutionsbegeisterten Journalisten. So waren der Stadt die drei legendären Tage des Aufbegehrens Ende Juli, die Trois Glorieuses, in deren Folge der Bourbonen-Monarch Karl X. abdankte, kaum noch anzusehen. Von „des Volkes Toben und Schäumen“, wie es in Börnes Pariser Briefen heißt – keine Spur. Zwar waren in einigen Baumreihen der Boulevards Lücken erkennbar, die von den für den Barrikadenbau gefällten Bäumen herrührten. Das emsige Wiederherrichten des in den Kämpfen aufgerissenen Straßenpflasters warfare indes untrügliches Zeichen einer sich wiedereinstellenden Ordnung.

Die alte Ordnung warfare es gleichwohl nicht, die sich wieder einstellte. Was aus den Trois Glorieuses hervorging, warfare ein merkwürdiges Zwitterregime: ein Wahl­könig­tum – eine sich dem Volkswillen beugende Monarchie im Zeichen der republikanischen Trikolore und nicht des königlichen Lilienbanners. Und es warfare Louis-Philippe aus dem Hause Orléans, der von der Deputiertenkammer zu einem sogenannten Bürgerkönig erkoren worden warfare: zum König der Franzosen, nicht zum König Frankreichs. Ein Roi Citoyen, wie es hieß.

Geschichte wiederholt sich nicht – reimt sich aber gleichwohl

Auch außerhalb Frankreichs sollte die Julirevolution so manche Erschütterung nach sich ziehen. Als ein europäisches Ereignis reichten ihre Nachwirkungen von West nach Ost – von der gegen das Königreich der Niederlande erkämpften Staatsgründung Belgiens über Erhebungen in Deutschland und Italien bis hin zum polnischen November-Aufstand gegen die Herrschaft des russischen Zaren. Der polnische Aufstand wurde unter der emblematischen Losung: „Im Namen Gottes, für unsere und eure Freiheit“ geführt – mithin der Freiheit der Völker Europas. Damals stand Polen dafür, wofür heute die kämpfende Ukraine steht. Sicher, Geschichte wiederholt sich nicht, und gleichwohl reimt sie sich. Und was sich im Modus des Reimes zeigt, ist die in der räumlichen Beständigkeit der Geografie angelegte Wiederholung. Damals stand dieser Raum unter der Kuratel des Zaren Nikolaus I. – dem „Gendarmen Europas“: Oder, wie es später hieß: „Sous l’œil des Russes“.

Europa geht aus seinen Institutionen hervor. Im Osten liegt diesem Raum das mittelalterliche Magdeburger Recht zugrunde – ein ius teutonicum. Es setzt Keime von Bürgerlichkeit in die Gemäuer der Stadtkulturen von Krakow, von Vilnius, von Minsk und von Kiyiv. In noch weiterem Umfang wird der europäische Raum vom uns zeitlich näher liegenden napoleonischen Code Civil geformt. Dessen Auswirkungen reichen von Lissabon bis nach Warschau. Russland blieb dieser räumlich gestützten Traditionsbindung außen vor.

Mit der zarischen Niederschlagung des polnischen Aufstandes 1831 langt eine Welle polnischer Flüchtlinge an in Paris – die sogenannte „große Emigration“. Ludwig Börne, der den polnischen Kampf, wie er schrieb, in „schmerzhafter Anteilnahme“ begleitete, tat in seinen Pariser Briefen poetisch kund, Polen habe sich mit der Niederlage „wie ein Saatkorn der Freiheit in die Erde“ gelegt – ein Saatkorn, das, so fährt er fort, in Zukunft „herrlich aufgehen“ werde. In Paris befreundete sich Börne mit dem alsbald am Collège de France zu lehren kommenden polnischen Nationaldichter Adam Mickiewicz.

Zu Hause in Deutschland und Israel: Der Historiker Dan Diner
Zu Hause in Deutschland und Israel: Der Historiker Dan DinerOmer Messinger

Die Vorgänge, die zur Julirevolution führten, wie jene, die von ihr ausgegangen waren, wirkten sich nicht nur gegen Osten aus. Ihnen ist auch eine südliche Komponente eingeschrieben: Mitte Mai 1830, gerade mal intestine zwei Monate vor der Revolution, wurde von der Bourbonenkrone die französischen Eroberung Algeriens eingeleitet. Bei seiner Entscheidung zu diesem Feldzug warfare der alsbald gestürzte Monarch Karl X. schlecht beraten, als er der Empfehlung seines jüngst ins Amt berufenen Premiers de Polignac folgte, welcher glaubte, die Eroberung der mediterranen Gegenküste Frankreichs werde die Bevölkerung in der Metropole in koloniale Begeisterung versetzen und so dafür sorgen, dass die alsbald zu verkündenden absolutistischen königlichen Juli­ordonnanzen widerstandslos hingenommen würden.

Bei diesen Ordonanzen ging es um nicht weniger als um eine Beschneidung der Rechte der Deputiertenkammer, der Ein­schränkung des Wahlzensus ebenso wie der Pressefreiheit. Das vom Bourbonenmonarchen erwartete innenpolitische Nachwirken des Algerienabenteuers verpuffte indes ebenso folgenlos wie das bei Verkündung des französischen Sieges von Algier veranstaltete nächtliche Feuerwerk in Paris. Stattdessen erhob sich das Volk gegen das politische Ansinnen des Königs, seine Rechte einzuschränken. Journalisten und gebildete Bürger sowie im Druckergewerbe tätige Handwerker bildeten die erste Phalanx der Auflehnung. Ihr schlossen sich alsbald auch die unteren Schichten an.

Ob sich Börne der Verbindung der Ereignisse von Paris und von Algier bewusst gewesen warfare, wissen wir nicht. In seinen Schriften finden wir hierzu keine Belege. Börne warfare auch nicht auf die damals in Paris zu Studienzwecken sich aufhaltende Gruppe ägyptischer Gelehrter gestoßen – angeführt vom muslimischen Geistlichen Rifat al-Tahtawi. Diese Gruppe warfare vom modernistisch eingestellten, von französischen Saint-Simonisten beratenen ägyptischen Vizekönig, dem Khediven Mehmet Ali Pascha, nach Paris entsandt worden, um während eines mehrjährigen Aufenthaltes in der Hauptstadt der Moderne wissenschaftliche wie technische Werke und Handbücher aus dem Französischen ins Arabische und Osmanisch-Türkische zu übertragen. Danach galt es einen ausführlichen Bericht über die in Paris gemachten Erfahrungen zu verfassen und diesen dem Khediven vorzulegen.

Ein tiefschürfender Text

Der in Ägypten im Druck erschienene Bericht Tahtawis sollte während vieler Jahrzehnte der Erbauung und Belehrung des dortigen Publikums dienen. Dabei handelt es sich um einen tiefschürfenden, eigentlich kulturanthropologischen Text, in dem von außen, vom islamischen Orient her, die europäische, die westliche Lebensweise scharfsinnig beobachtet und beurteilt wird. Mit Erstaunen und Hochachtung werden das urbane Treiben der Pariser Bevölkerung, das Verhalten der Geschlechter zueinander, die intellektuelle Lust an Erkenntnis und Neuerung, der Effekt der Arbeitsdisziplin, die Kaffeehaus- und Lesekultur sowie das Phänomen eines Öffentlichkeit herstellenden Zeitungswesens beschrieben. Vor allem aber haben die vor den Augen der Gäste aus dem Orient sich abspielenden Ereignisse der Julirevolution bei Tahtawi und seiner Entourage einen tiefen Eindruck hinterlassen.

Geschichte erzählen: Dan Diner in BerlinOmer Messinger

Um die Bedeutung des Umsturzes der Trois Glorieuses zu erklären, belehrt Tahtawi seine Leser über Geltung und Bedeutung westlicher politischer Institutionen, über Monarchie und Republik, über Verfassung und Gewaltenteilung, über das allgemeine Gesetz – und dies im Unterschied zu den vom Pariser Volk militant zurückgewiesenen exekutiven Verordnungen, mittels derer der König seine Macht zu erweitern suchte. Mit Begeisterung erzählt Tahtawi von den Lektüren Montesquieus und Rousseaus: Sie seien ganz großartig in ihrer Aussage.

Im Orient, in der Levante, hatte der modernistisch engagierte, von Frankreich unterstützte ägyptische Vizekönig Mehmet Ali, ebenjener Potentat, der die Gelehrtendelegation nach Paris entsandt hatte, seinem osmanischen Oberherrn, dem Sultan in Istanbul, 1831 die Landschaft Syrien entrissen. Die dort vom ägyptischen Khediven hernach unternommenen Reformen waren vom Prinzip rechtlicher Gleichstellung geleitet. Die Gleichstellung kam vornehmlich den dort ansässigen nicht-muslimischen Bevölkerungsgruppen zugute. Dabei wurde ein der Gleichheit inhärentes Paradoxon offenbar: Die Maßgaben von Rechtsgleichheit steigern nämlich die Sichtbarkeit bestehender sozialer und kultureller Unterschiede. So kam es, dass in Syrien die zuvor statusgemäß herabgesetzten Christen nun zu Pferden ritten, vormals allein Muslimen vorbehaltene weiße Burnusse trugen, Kirchglocken läuteten und öffentlich Wein ausschenkten. In den Augen der herrschenden muslimischen Mehrheit ein Ärgernis.

Aufgebrachte Öffentlichkeit

Die Folgen dekretierter Gleichstellung trugen nicht zuletzt zur Entstehung jenes mentalen und politischen Umfeldes bei, in dem sich zehn Jahre später, im Februar 1840, etwas Einschneidendes ereignete: Die in Damaskus ansässigen Juden wurden eines Ritualmordes an einem Kapuzinermönch und dessen muslimischem Helfer beschuldigt – eine Legendenbildung, die bis dahin dem abendländischen Kulturkreis vorbehalten warfare. Vor dem Hintergrund einer schwelenden christlich-jüdischen Konkurrenz im Damaszener Finanzwesen führte die Verbreitung dieser Legende dazu, dass die muslimischen Behörden, angestachelt vom französischen Konsul, herausragende Vertreter der dortigen Judenschaft in tiefen Verliesen festhielten, sie der Bastonade und weiterer Mittel der Folter aussetzten, manchen von ihnen Augen ausrissen und etliche von ihnen zu Tode quälten. Erst die Intervention des österreichischen Konsuls und eine zunehmend aufgebrachte Öffentlichkeit in Europa führten zur Freilassung der festgehaltenen Damaszener Juden sowie zum Rückzug der Ägypter aus Syrien.

Ludwig Börne (1786 bis 1837), gemalt von Moritz Daniel OppenheimPicture Alliance

Die Damaskus-Affäre, ein Wiederaufleben der mittelalterlichen Ritualmord­legende, erschütterte das aufgeklärte Europa. Herausragender Protagonist der Zurückweisung jener ungeheuren Be­schul­digung warfare Heinrich Heine in dem damals führenden Blatt deutscher Sprache, der Augsburger „Allgemeinen Zeitung“. Angesichts der Damaskus-Affäre und wohl auch als eine literarisch chiffrierte Reaktion auf diese griff Heine seine Jahre zuvor unterbrochene Arbeit an der Erzählung „Der Rabbi von Bacharach“ wieder auf und ließ sie noch im selben Jahr unvollendet als Fragment erscheinen. Damit, so die nachgetragene Vermutung, mochte Heine seinen aufgekommenen Zweifel am Gelingen der Judenemanzipation kundgetan haben.

Die in der Zeit des sogenannten „Vormärz“ die europäischen Öffentlichkeiten bewegende Debatte über Fragen von Gleichheit und Demokratie warfare von der Julirevolution befeuert worden. Sie veranlasste einen zwischen Lilienbanner und Trikolore schwankenden jungen französischen Adeligen namens Alexis de Tocqueville, sich 1831 auf eine Studienreise in das Land der Zukunft zu begeben – nach Amerika. Offiziell unternahm Tocqueville die Reise, um im Auftrag der französischen Regierung über den amerikanischen Justizvollzug zu berichten. Hernach verfasste er das ikonisch gewordene Werk über die Demokratie in Amerika. Seine Beobachtungen zur dort sich entfaltenden Demokratie als eine individuelle Freiheit und institutionelle Gleichheit verschränkende Lebensform sollten Tocqueville zum wohl bedeutendsten politischen Anthropologen der Moderne machen.

Raubeinig, grob, ungehobelt

In Amerika, das sich damals in einem revolutionären Umbruch von einem Agrarland ins Industriezeitalter befand, begegnet Tocqueville neben anderen Gewährsmännern und -frauen dem damals amtierenden Präsidenten Andrew Jackson. Das Gespräch erwies sich als wenig ergiebig. Der französische Adelige empfand Jackson als raubeinig, grob und ungehobelt – ein Charakter, der wohl den Mentalitäten einer westwärts sich einfräsenden Frontier entsprungen warfare. Als Haudegen im Kampf gegen die Briten und in den sogenannten Indianerkriegen hatte sich Jackson bereits zuvor einen Namen gemacht. Auf ihn mochte wohl auch das damals von Heine verbreitete Wort von den amerikanischen „Gleichheitsflegeln“ gemünzt gewesen zu sein.

Andrew Jackson repräsentierte einen neuen Politikertyp. Wahlen gewann er, indem er die Volksstimmung gegen die, wie er sagte, „arrogante Elite“ des Nordostens mobilisierte und sich zum radikal­demokratischen Vorkämpfer der Rechte des widespread man, des gemeinen Mannes erklärte – der Arbeiter, Handwerker und kleinen Farmer. Mehr als jeder andere seiner Vorgänger entschied er bei den Präsidentenwahlen die Popular vote für sich. Es warfare das Amerika Jacksons, in dem Tocqueville die schwebende Gefahr einer „Tyrannei der Mehrheit“ zu erkennen glaubte.

In der Tat dehnte Jacksons Administration das Handeln der Exekutive auf Kosten von Legislative und Judikative, von Kongress und Supreme Court, massiv aus. Im sogenannten „Bankenkrieg“ zerschlug er die Second Bank of the United States – eine Art von Notenbank vor der Etablierung der Federal Reserve –, indem er sie als verdorbenen Hort korrupter Super­reicher, von Privilegierten und von ausländischen Kapitalinteressen getrieben denunzierte. Den Kongress, der die Konzession der Bank zu verlängern suchte, unterlief er mittels präsidialen Vetos. Seit Januar 2025 hängt sein Porträt im Oval Office.

Tocquevilles Studienreise fiel in die Zeit der Umsetzung des Indian Removal Act, der Aussiedlung und Vertreibung der sogenannten „fünf zivilisierten Stämme“ indigener Zugehörigkeit aus dem Südosten in das unwirtliche Gebiet westlich des Mississippi. Als Augenzeuge des sogenannten „Zugs der Tränen“ zeigte sich der französische Aristokrat über das von Staats wegen verursachte Leid der indianischen Nationen entsetzt. Ebenso entsetzt äußerte er sich als überzeugter Abolitionist über das System der Sklaverei auf den Plantagen des amerikanischen Südens. Später als Abgeordneter, der kurzzeitig auch als französischer Außenminister fungierte, schien ihm die Abschaffung der Sklaverei in den französischen Kolonien nicht mehr allzu dringlich. Jedenfalls dann nicht, wenn britische Prisenkommandos ehrverletzend französische Schiffe aufbrachten, um sie auf Sklavenfracht hin zu inspizieren.

Koffer oder Sarg

Die Eroberung Algeriens führte Tocqueville ebenfalls auf nationales Ehrempfinden zurück. Die französische Expansion auf der Gegenküste und das Erlangen einer mediterranen Hegemonie waren, neben dem Vorhaben, in Algerien sukzessive Europäer anzusiedeln, wesentliches Ziel der Inbesitznahme. Anfänglich warfare dies mit romantischen Vorstellungen von einer kulturellen Verschmelzung von Europäern mit Arabern und Berbern verbunden. Doch je stärker der Widerstand der autochthonen muslimischen Bevölkerung gegen das französische Vordringen wurde, desto intensiver wurde die Gewalt des Militärs. Die Verheerung der Lebensgrundlagen der kolonisierten Bevölkerung – unerbittlich umgesetzt von Marschall Bugeaud – wurde zur Strategie erhoben. Ernten wurden niedergebrannt, Viehbestände vernichtet, Getreidespeicher in Flammen gesetzt. Dazu gehörte auch das Ausräuchern von Höhlen, in denen Flüchtende Schutz suchten – die Taktik der enfumades. All das wurde von Tocqueville zwar bedauert, gleichwohl als notwendig erachtet.

Der spätere Tocqueville sollte sich indes von der in Algerien exekutierten Gewalt distanzieren. In seinen Studien zu Indien hebt er den Unterschied zwischen der imperialistischen britischen Herrschaft über den Subkontinent und der französischen Kolonisation Algeriens hervor. Er habe keine Zweifel daran, so Tocqueville, dass die arabischen wie kabylischen Bevölkerungen Algeriens bei Weitem mehr vom dortigen Auftreten französischer Siedler, den Colons, als von der Präsenz französischer Soldaten beunruhigt seien. Denn während Letztere bestrebt seien, die vormaligen Bevölkerungen Algeriens zu beherrschen, beabsichtigten erstere, diese zu ersetzen.

Die französische Kolonisation Algeriens begann im Frühsommer 1830 im Zeichen der sich anbahnenden Julirevolution, den Trois Glorieuses. Und sie endet im Jahre 1962 mit der überstürzten Flucht der Algerien-Franzosen, den pieds noirs – einer sich von den Festlandfranzosen wie von den muslimischen Algeriern unterscheidenden Bevölkerung vornehmlich europäisch-mediterraner Herkunft. Spanier und Katalanen, Süditaliener und Korsen, Malteser und Elsässer gingen in ihr ebenso auf wie die über viele Jahrhunderte in Algerien ansässigen autochthonen Juden. Und nicht zu vergessen: die Harkis, jene muslimischen Algerier und ihre Familien, die im Algerienkrieg 1954/62 auf französischer Seite kämpften und in der Absicht, einem Rachefeldzug der algerischen Nationalisten zu entgehen, sich den sogenannten europäischen Repatrianten anschlossen, um nach Frankreich ausgeschifft zu werden. Für sie wie für die pieds noirs stand die Dekolonisierung Algeriens unter der Parole: Koffer oder Sarg – „la valise ou le cercueil“, wie es damals hieß.

Wir erinnern: Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Genauer: Es sind wir, die sich einen Reim auf sie machen. Dies dient sowohl der Erkenntnis als auch einer nach vorn gerichteten Orientierung: dass die Dinge in Zukunft nicht so kommen mögen, wie sie in der Vergangenheit gekommen sind.

Die hier dokumentierte Rede hielt der israelisch-deutsche Historiker Dan Diner am 25. Mai in der Frankfurter Paulskirche.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/dankesrede-zum-ludwig-boerne-preis-von-dan-diner-110498386.html