Emissionshandel bringt Rekordeinnahmen

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Stand: 03.01.2023 08:27 Uhr

Aus dem Verkauf von Kohlendioxid-Verschmutzungsrechten ist Deutschland 2022 eine Rekordsumme von 13,2 Milliarden Euro zugeflossen. Sie fließt vollständig in den Klima- und Transformationsfonds (KTF).

Der Verkauf von Kohlendioxid-Verschmutzungsrechten hat 2022 mit rund 13,2 Milliarden Euro erneut ein Rekordvolumen erreicht. Die Gelder stammen aus dem europäischen (6,8 Milliarden Euro) und dem nationalen (6,4 Milliarden Euro) Emissionshandel. Sie fließen vollständig in den Klima- und Transformationsfonds (KTF). Bereits 2021 hatte die Deutsche Emissionshandelsstelle mit 12,5 Milliarden Euro Rekordeinnahmen verzeichnet.

Aus dem KTF werden aktuell unter anderem die Weiterentwicklung der Elektromobilität, der Aufbau der Wasserstoffindustrie und Maßnahmen zur Energieeffizienz gefördert, wie die Handelsstelle in Berlin mitteilte. Auch die Abschaffung der EEG-Umlage zur Förderung von Ökostrom wurde aus dem Klimafonds finanziert. Das hatte im abgelaufenen Jahr zu einer Entlastung bei den Stromkosten beigetragen.

“Entscheidender Hebel für Klimaziele”

Die Bepreisung von Kohlendioxid soll Wirtschaft und Verbrauchern einen Anreiz geben, weniger fossile Brennstoffe zu verwenden. Die für den Rechteverkauf zuständige Deutsche Emissionshandelsstelle ist beim Umweltbundesamt (UBA) angesiedelt. Jede ausgestoßene Tonne werde mit einem Preisschild versehen und setze damit Impulse für den klimaschonenden Umbau der Gesellschaft, erklärte der Präsident des Bundesamtes, Dirk Messner. “Die CO2-Bepreisung über den Emissionshandel ist ein entscheidender Hebel, um die Klimaziele zu erreichen.”

Der Emissionshandel wird unter anderem über die Energiebörse in Leipzig abgewickelt. Dort müssen Kraftwerke, große Industrieanlagen und Luftfahrtunternehmen pro Tonne ausgestoßenem CO2 ein Zertifikat erwerben. Die Menge der verfügbaren Verschmutzungsrechte wird jährlich gesenkt, um die Emissionen schrittweise immer stärker zu begrenzen. Die Mitte Dezember vereinbarte Reform des europäischen Emissionshandels sieht unter anderem vor, dass die Zahl der Verschmutzungsrechte im Umlauf schneller verringert werden soll als bislang vorgesehen.

CO2-Preise zuletzt kräftig gestiegen

Die Preise für die europäischen Zertifikate sind in den vergangenen Jahren gestiegen, zuletzt kräftig. Kostete ein Zertifikat 2020 im Jahresdurchschnitt knapp 25 Euro pro Tonne CO2, wurden 2022 im Schnitt 80 Euro fällig. Im August war ein Rekordpreis von fast 97 Euro bezahlt worden.

Zu dem seit 2005 begonnenen europäischen Emissionshandel trat 2021 ein nationales Emissionshandelssystem. Die sogenannte CO2-Abgabe soll helfen, den Kohlendioxid-Ausstoß in den Bereichen Wärme und Verkehr zu senken. Die nationalen Zertifikate werden in den Jahren 2022 und 2023 zum Festpreis von 30 Euro abgegeben. UBA-Präsident Messner sprach sich dafür aus, die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung der privaten Haushalte für die Einführung einer sogenannten Klimaprämie zu nutzen. Diese solle vor allem Haushalten mit niedrigen Einkommen helfen. Eine ausführliche Studie zur Klimaprämie hatte das UBA Anfang Dezember veröffentlicht.

Source: tagesschau.de