In Norddeutschland sind mehr Menschen suchtkrank als im Bundesdurchschnitt

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In Schleswig-Holstein leiden nach Angaben der Barmer 200 von 10.000 Einwohnern an einer Suchtkrankheit. Das seien elf Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt, der bei 184 Personen je 10.000 liegt, teilte die Krankenkasse mit. Männer seien deutlich häufiger von Suchterkrankungen betroffen als Frauen. Im Jahr 2020 waren der Kasse zufolge von 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern in Schleswig-Holstein 148 Frauen und 263 Männer betroffen.

Für Hamburg war aus dem Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) kürzlich hervorgegangen, dass die Einwohnerinnen und Einwohner zwar im Bundesvergleich am gesündesten sind. Allerdings werden in Hamburg vergleichsweise häufig Drogen und Alkohol missbraucht: 21,75 Personen je 1.000 Einwohner, damit liegen die Hanseatinnen und Hanseaten 18 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.

Nach den Feiertagen gehört für immer mehr Menschen ein alkoholfreier Januar zu den Neujahrsvorsätzen. „Der Dry January bietet einen guten Anlass, das eigene Trinkverhalten zu hinterfragen und neue, gesündere Gewohnheiten zu entwickeln“, so Barmer-Landesgeschäftsführer Bernd Hillebrandt. Einen Monat auf Alkohol zu verzichten, könne zu besserem Schlaf, weniger Kopfschmerzen und geringerem Körpergewicht führen. Empfinde man den einmonatigen Verzicht als große Herausforderung, könnten das schon erste Anzeichen einer Sucht sein.

Unter dem Motto „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ startete die DAK-Gesundheit gerade zum 14. Mal die Schüler-Plakataktion gegen Alkoholmissbrauch. Der bundesweite Kunst-Wettbewerb richtet sich gegen exzessiven Alkoholkonsum bis zum Vollrausch. Rund 8.280 Mädchen und Jungen zwischen zehn und 17 Jahren sind 2021 bundesweit mit einer Alkoholvergiftung in deutsche Krankenhäuser eingeliefert worden, so die Zahlen des Kinder- und Jugendreports der Krankenkasse.

Die DAK-Gesundheit sucht deswegen auch in diesem Jahr wieder Bilder mit klaren Botschaften gegen das Rauschtrinken. Mitmachen können Einzelteilnehmerinnen und Einzelteilnehmer sowie Teams im Alter von zwölf bis 17 Jahren, bei der DAK versichert sein muss man dafür nicht. Zudem soll das Thema Alkohol im Schulunterricht behandelt werden, das Kieler Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) bietet den Schulen dazu Unterrichtsmaterialien und Elterninformationen an.

Seit 2010 haben bundesweit mehr als 122.000 Jugendliche bunte Plakate gegen das Komasaufen gestaltet. Vergeben werden Geldpreise in Höhe von insgesamt 12.000 Euro. Ausgezeichnet werden Siegerplakate in allen 16 Bundesländern sowie bundesweite Sieger. Einsendeschluss ist der 31. März.

Source: welt.de